Zugegeben – Chicago haben die wenigsten Menschen als Ziel für einen Städtetrip auf dem Schirm. Während andere Städte in den USA wie New York, Los Angeles oder San Francisco ganz selbstverständlich angesteuert werden, ist das bei Chicago nur selten Fall. Dabei steckt die pulsierende Metropole am Lake Michigan voller Highlights: Von der atemberaubenden Skyline bis hin zu historischen architektonischen Meisterwerken hat die „Windy City“ für jeden etwas zu bieten. Egal ob du an Kunst, Kultur, Geschichte oder kulinarischen Leckereien interessiert bist, Chicago wird dich mit seiner Vielfalt und einzigartigen Atmosphäre begeistern.
Welche Sehenswürdigkeiten und Highlights dich in der drittgrößten Stadt der USA erwarten, was du auf keinen Fall verpassen darfst und ein paar persönliche (Geheim-)Tipps verrate ich dir in diesem Artikel.
An dieser Stelle schonmal ein kleiner Spoiler: Chicago hat mich sehr an New York erinnert und steht dieser faszinierenden Stadt in nichts nach. Du darfst also gespannt sein 🙂
Chicago auf einen Blick: Wissenswertes & praktische Infos
First things first: Nach Chicago kommst du, logisch, mit dem Flieger. Du kannst deinen Städtetrip mit weiteren Orten in den USA kombinieren, denn die Stadt in Illinois verfügt über einen der größten Flughäfen der USA. Ich buche meine Flüge meist über Skyscanner. Dort findet man eigentlich immer gute und günstige Verbindungen und kann sich auch Gabelflüge anzeigen lassen. Direktverbindungen nach Chicago gibt es von Deutschland aus z.B. ab München oder Frankfurt.
Günstige Chicago Flüge suchen*Vor Ort in der Stadt bewegst du dich am besten mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Chicago hat als eine der wenigen Städte in den USA ein sehr gut ausgebautes Verkehrsnetz aus Metro, Hochbahn (die berühmte Chicago „L“) und Bussen. Die meisten Sehenswürdigkeiten in der Innenstadt kannst du sogar zu Fuß erreichen. Solltest du doch einmal einen etwas weiteren Weg zurücklegen müssen, kannst du dir jederzeit ein günstiges Uber (oder ein Taxi) ordern.
Dein Hotel suchst du dir am besten im Stadtzentrum rund um den Chicago River, in Downtown oder entlang der Magnificent Mile. Unser Hotel war das Hotel EMC2*, es liegt in einer Seitenstraße der Magnificent Mile. Von dort aus waren es nur wenige Minuten zu Fuß zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten, also die perfekte Ausgangslage.
Hotel EMC2 – hier Zimmer & Preise anschauen*Ebenfalls empfehlenswert ist übrigens das Restaurant The Albert, das sich im Hotel befindet. Dort bekommst du nicht nur ein tolles Dinner, sondern auch superleckeres Frühstück.
Der Chicago River & Riverwalk: Ein Spaziergang entlang der Geschichte Chicagos
Chicago ist bekannt für seine historische Architektur und seine von Wolkenkratzern geprägte Skyline. Ein Ort, an dem diese beiden Elemente auf beeindruckende Weise miteinander verschmelzen, ist der Chicago River und der dazugehörige Riverwalk.
Der Chicago River durchfließt die Stadt und bietet nicht nur imposante Aussichten, sondern auch einen Einblick in die Geschichte der Metropole: Entlang des Flusses findest du zahlreiche historisch bedeutsame Bauwerke, denn hier hat die Besiedelung der Stadt ihre Ursprünge.
Besonders spannend: Der Chicago River fließt nicht wie man vermuten würde in den angrenzenden Lake Michigan, sondern umgekehrt. Ja, du hast richtig gelesen. Weil früher sämtliche Abfälle im Chicago River entsorgt wurden, war die Verschmutzung Mitte des 19. Jahrhunderts so schlimm geworden, dass die Stadt nicht nur bestialisch stank, sondern ihre Bewohner auch krank machte. Durch ein ausgeklügeltes Kanalsystem wurde die Fließrichtung des Flusses schließlich geändert, so dass bis heute das frische Wasser des Michigansees in den Chicago River fließt anstatt umgekehrt.
Seit den 1990er Jahren gilt der Chicago River als relativ sauber, aber darin schwimmen sollte man vielleicht trotzdem nicht (was übrigens auch verboten ist 😉 ). Genießen kannst du Chicagos türkisgrüne Lebensader aber trotzdem, z.B. bei einem Spaziergang auf dem Riverwalk. Entlang des breiten Uferweges findest du zahlreiche Bars, Restaurants und Cafés, die besonders im Sommer zum ausgiebigen Flanieren einladen.
Absolut obligatorisch bei jedem Chicago Städtetrip ist außerdem eine Bootsfahrt auf dem Chicago River. Am besten entscheidest du dich für eine Architecture Rivercruise, bei der du nicht einfach nur über den Fluss schipperst, sondern auch viele spannende Infos zur Architektur der Stadt bekommst.
1,5-stündige Architektur Bootsfahrt ohne Anstehen*Falls du ein bisschen mehr Action willst, gibt es auch die Möglichkeit, eine Kajaktour auf dem Chicago River zu machen. Wir haben die Sunset Tour mit Urban Kayaks gemacht. Die Lichter der Stadt bei Einbruch der Dunkelheit vom Fluss aus leuchten zu sehen, war schon ziemlich nett <3
DuSable Bridge, Magnificent Mile & Water Tower
Rund um die DuSable Bridge (früher Michigan Avenue Bridge) findest du das unangefochtene Zentrum Chicagos. Die Klappbrücke aus dem Jahr 1920 überspannt den Chicago River und verbindet über Chicagos Hauptverkehrsader, die Michigan Avenue, den nördlichen Teil der Stadt mit Downtown. Rund um die historische Brücke befinden sich zahlreiche architektonisch bedeutsame Gebäude, die in etwa aus der gleichen Zeit stammen, z.B. das Wrigley Building mit seinem imposanten Uhrturm aus dem Jahr 1924 oder der Tribune Tower, ein neugotischer Wolkenkratzer aus dem Jahr 1925, der seinerzeit als das schönste Gebäude der Welt galt (zumindest wenn man der Zeitung Chicago Tribune glaubt, die damals den Architekturwettbewerb für den Bau des Tribune Towers ausschrieb).
Die DuSable Bridge wird übrigens nur noch selten in ihrer ursprünglichen Funktion genutzt: Gerade einmal zweimal pro Woche wird sie hochgeklappt, um Schiffe passieren zu lassen, und das auch nur im Herbst und Frühling.
Nördlich des Chicago River befindet sich die North Michigan Avenue, die auch den Namen Magnificent Mile trägt. Bis zu den 1920er Jahren war die prächtige Geschäftsstraße eine normale Straße mit Wohnhäusern. Durch den Bau der ersten Wolkenkratzer siedelten sich nach und nach immer höhere und beeindruckendere Türme dort an; das 1969 an der MagMile gebaute John Hancock Center war mit seinen 344 Metern Höhe zeitweise eines der höchsten Gebäude der Welt.
Neben unzähligen Geschäften und Wolkenkratzern gibt es auf der Magnificent Mile zwei weitere interessante Dinge zu sehen: Den Water Tower und die Starbucks Reserve Roastery. Der Water Tower aus dem Jahr 1869 ist eines der ältesten Gebäude der Stadt und eines der wenigen, die den großen Brand von Chicago im Jahr 1871 überlebt haben.
Falls du Starbucks Fan bist, solltest du außerdem keinesfalls die Starbucks Reserve Roastery verpassen. Der vierstöckige Kaffeetempel auf der Magnificent Mile ist mit den normalen Starbucks Filialen nicht zu vergleichen: Es gibt dort seltene und außergewöhnliche Kaffeespezialitäten, außerdem eine Rösterei, einen Shop mit einzigartigem Starbucks Merch und in jedem Stockwerk eine Bar. Ich bin wirklich kein Starbucks Fangirl, aber die Reserve Roastery in Chicago ist definitiv ein Erlebnis!
John Hancock Center: 360 Chicago & The Tilt
Du hast irgendwann bestimmt einmal beiläufig einen Bericht gesehen über einen Wolkenkratzer, an dessen Außenseite sich eine Glasplattform befindet, die nach unten kippt und damit ihren Besuchern Angst und Schrecken einjagt, oder? Falls du dich nicht mehr daran erinnerst, wo sich dieses Spektakel befindet, kommt hier die Antwort: In Chicago. „The Tilt“ ist Teil der Aussichtsplattform namens 360 Chicago, die sich im John Hancock Center im 94. Stock befindet.
Dort oben in 300 Metern Höhe hast du einen atemberaubenden Blick über Chicago und den Lake Michigan. Aber keine Angst: Die Kippbalkone sind kein Muss, du kannst auch einfach so das Observatory besuchen und den Ausblick gemütlich bei einem Drink in der zugehörigen Cloud Bar genießen. The Tilt ist optional gegen Aufpreis.
Wichtig: Egal ob du dich für den Besuch mit oder ohne Tilt entscheidest, buche deine Tickets für das 360 Chicago auf jeden Fall im Voraus! Die Besucherzahl je Timeslot ist limitiert. Ein Skip the Line-Ticket ist hier übrigens Gold wert. Wir hatten leider keines und mussten trotz vorab gebuchtem Timeslot geschlagene 3 Stunden anstehen.
Tickets ohne Anstehen für das 360 Chicago Observatory* (den Tilt Ride kannst du vor Ort separat für ca. 9 $ dazukaufen)Willis Tower: Skydeck Chicago
Neben dem 360 Chicago hat die US-Metropole noch eine weitere spektakuläre Aussichtsplattform im Angebot: Das Skydeck Chicago im Willis Tower (ehemals Sears Tower) in Downtown. Diese befindet sich im 103. Stock auf einer Höhe von über 400 Metern, also noch einmal deutlich höher. Das Skydeck ist damit sogar die dritthöchste Aussichtsplattform der westlichen Hemisphäre. Das ist eine Ansage, oder?
Und Chicago wäre nicht Chicago, wenn es nicht auch hier eine Portion Nervenkitzel gäbe: Mit „The Ledge“ findest du zusätzlich zur Aussichtsplattform mehrere außen am Willis Tower angebrachte, begehbare Glasbalkone. Diese sind natürlich ebenfalls kein Muss, du kannst auch einfach nur das Skydeck besuchen. Für dein Glasbalkon-Foto hast du übrigens nur max. 90 Sekunden Zeit, überlege dir also am besten schon vorher welches Motiv du möchtest.
Ticket für das Skydeck & The Ledge*Mein Tipp: Falls du schon immer einmal einen Helikopterflug machen wolltest, ist Chicago mit seiner beeindruckenden Skyline perfekt dafür (und auch günstiger als z.B. New York). Wir haben einen Rundflug mit Fly Heli Tours gemacht und ich kann es sehr empfehlen. Ein einzigartiges Erlebnis! 10 Minuten Flugzeit reichen aus (falls du aufs Budget achten musst).
Zum Helikopterflug über Chicago*Millenium Park & The Bean (Cloud Gate)
Der 99.000 Quadratmeter große Millenium Park im Herzen Chicagos ist nicht nur die grüne Lunge der Stadt, sondern beherbergt auch eine Reihe von Sehenswürdigkeiten, die du dir nicht entgehen lassen solltest. Neben der Crown Fountain (eine Videoinstallation), dem Jay Pritzker Pavilion (in dem im Sommer regelmäßig Konzerte stattfinden), der BP Pedestrian Bridge und dem Lurie Garden ist der frei zugängliche Park vor allem für eine der wichtigsten Attraktionen Chicagos bekannt: das Cloud Gate.
Die vom britischen Künstler Anish Kapoor entworfene Skulptur soll durch ihre spiegelnde Oberfläche die Skyline von Chicago reflektieren (was sie übrigens hervorragend tut), sie wurde aufgrund ihrer Form allerdings sehr schnell einfach als „The Bean“ berühmt. Heute ist die Bohne bzw. das Cloud Gate eines der Highlights jedes Chicago Besuchs; vor der außergewöhnlichen Skulptur tummeln sich zu jeder Tages- und Nachtzeit Besucher. Eine Funktion (außer als Hotspot für verzerrte Selfies) hat the Bean übrigens nicht. Aber das reicht ja auch, hübsch aussehen ist schließlich die Aufgabe von Skulpturen.
Im Süden grenzt der Millenium Park an den deutlich größeren Grant Park. Dort findest du ein weiteres Highlight von Chicago: den Buckingham Fountain. Falls du dich fragst, was genau an einem Springbrunnen so besonders sein soll, gebe ich dir teilweise recht. Aber nur teilweise – denn der Buckingham Fountain ist der Springbrunnen aus dem Intro der Kultserie „Eine schrecklich nette Familie“ und hat damit selbst Kultstatus erreicht. Falls du also einmal auf Al Bundys Spuren wandeln möchtest (und wer will das nicht…?), führt am Buckingham Brunnen kein Weg vorbei 😉
Navy Pier
Durch seine Lage am Lake Michigan ist Chicago nicht nur mit Stadtstränden und einem zauberhaften Lakefront Trail gesegnet, sondern auch mit einem Pier. Der Navy Pier ist (ähnlich wie der Santa Monica Pier) weit mehr als ein simpler Steg oder Bootsanlegeplatz, sondern im Grunde ein kleiner Vergnügungspark. Du findest dort eine Vielzahl von Restaurants und Bars, Fahrgeschäften und Food Trucks – perfekt um einfach ein bisschen zu Flanieren, Seeluft zu schnuppern (die sich in der Tat eher anfühlt wie das Meer, denn der Lake Michigan ist riesig!) und den Blick auf die Skyline zu genießen.
Besonders gut geht das vom Riesenrad aus, das du am Navy Pier findest, das Centennial Wheel. Tickets buchst du am besten vorab online, so umgehst du die oft lange Warteschlange.
Tickets für die Riesenradfahrt am Navy Pier*Ebenfalls lohnenswert sind die Bootstouren, die am Navy Pier starten. Diese führen hinaus auf den Lake Michigan. So bekommst du noch einmal einen ganz anderen Blick auf Chicagos imposante Skyline und natürlich auch einige spannende Infos zur Geschichte der Stadt. Wir haben eine Speedboat Tour gemacht und entgegen unserer Erwartung gabs dabei wirklich ordentlich Speed auf die Ohren. Eine kurzweilige, aber spaßige Tour!
Speedboat Tour auf dem Lake Michigan*Weitere Highlights in Downtown Chicago
Als drittgrößte Stadt der USA hat Chicago unglaublich viel zu bieten und es fällt schwer, sich auf die Hauptattraktionen zu beschränken. Im Folgenden will ich dir deshalb kurz und knapp ein paar besondere Highlights zeigen, die sich alle in Downtown befinden. Diese sind vor allem interessant, wenn du dich für die (neuere) Historie der Stadt und architektonische Landmarks begeisterst.
Mein Tipp: Du kannst die einzelnen Spots entweder auf eigene Faust ablaufen oder du schließt dich einer geführten Tour an. Ich empfehle dir Letzteres. Die Touren werden vom Chicago Architecture Center organisiert und sind inhaltlich absolut fantastisch; ich habe auf keiner anderen Tour mehr über die Stadt gelernt.
Walking Tour zu Chicagos Highlights des Golden Age*Historic Route 66 Sign
Das Route 66 Sign am Santa Monica Pier bei Los Angeles, das das Ende der legendären Straße markiert, kennst du sicher. Aber wusstest du, dass dessen Gegenstück in Chicago steht? Hier befindet sich der Beginn der berühmten Route 66. Ein Schild in Downtown (E Adams Street) macht darauf aufmerksam.
Chicago Theatre
Es ist das wahrscheinlich am häufigsten fotografierte Motiv in Chicago: Das Chicago Theatre mit seiner berühmten Leuchtreklame (die bei unserem Besuch leider nicht leuchtete, denn es gab in diesem Zeitraum keine Vorstellung). Das ikonische Theater aus dem Jahr 1921 hat Chicagos Glanzzeiten und das goldene Filmzeitalter miterlebt, heute ist es eines der wichtigsten Wahrzeichen der Stadt. Veranstaltungen finden darin leider nur noch gelegentlich statt, du kannst es aber im Rahmen einer geführten Tour besichtigen:
Führung durchs Chicago Theatre*The Loop: Chicagos ikonische Stadtbahn
Anlässlich der Weltausstellung 1893 in Chicago wurde die Loop, die weltweit erste elektrisch betriebene Hochbahn, gebaut, um den im Zuge der Veranstaltung erwarteten Besucheransturm bewältigen zu können. Die heute als „L“ (kurz für „Elevated“) bezeichnete Hochbahn, die in einer Schleife („Loop“) um Downtown fuhr, sollte eigentlich nach der Weltausstellung wieder abgebaut werden…aber guess what, es gibt sie immer noch. Und sie gehört heute zu den wichtigsten historischen Landmarks des Landes.
Einer der ältesten noch erhaltenen Stationen der Loop ist die Quincy Station aus dem Jahr 1897. Sie wurde im neoklassizistischen Stil errichtet und sieht heute aus wie damals: Holztreppen, Wandpaneele und Holzvertäfelungen kleiden die historische Bahnstation. Falls du dich für so etwas begeistern kann, solltest du dir die Quincy Station unbedingt anschauen. Hier kannst ein Stück von Chicagos Geschichte live erleben.
Palmer House, Rookery Building & Board of Trade Building
Diese drei Gebäude zählen zu den schönsten Bauten des Art Deco in Chicago. Das Board of Trade Building kennst du eventuell schon vom Sehen, denn es ist aus den Batman Filmen als Wayne Tower bekannt. Das Rookery Building aus dem Jahr 1888 ist das älteste noch erhaltene High Rise Building in Chicago. Seine luxuriöse Lobby aus den Anfängen des 20. Jahrhunderts ist ein Paradebeispiel des Art Deco und bereitet Architekturfans feuchte Augen.
Das Palmer House hat drei Anläufe bis zu seiner heutigen Form gebraucht: Es wurde erstmals im Jahr 1870 durch den Geschäftsmann Potter Palmer gebaut, brannte aber nur ein Jahr später während des großen Brandes von 1871 ab. 1875 war die zweite Version des Palmer House fertig, das fortan als Hotel betrieben wurde. In den 1920er Jahren wurde es durch ein größeres Gebäude ersetzt – seitdem wurde architektonisch nicht viel verändert. Die imposante Art Deco Lobby z.B. ist völlig überwältigend. Und das Beste: Das Palmer House wird noch immer als Hotel genutzt, du kannst dort also sogar übernachten. Es ist heute ein Hilton Hotel (und gar nicht so teuer wie man vermuten würde).
Hier Zimmer & Preise des Palmer House Hilton anschauen*Off the beaten track: Chicago abseits der bekannten Pfade
Falls du unseren kleinen Architekturausflug nach Downtown schon nerdy fandest, wird es jetzt noch etwas nerdiger, denn ich nehme dich mit in drei Bezirke von Chicago, in die sich nicht allzu viele Touristen verirren. Wenn du weder auf Street Art noch auf authentisches Essen stehst, darfst du diesen Abschnitt überspringen – ansonsten solltest du unbedingt weiterlesen.
Old Town Chicago
Der Stadtteil Old Town befindet sich nördlich des Stadtzentrums. Er wurde um 1850 von deutschen Einwanderern gegründet und beheimatet einige der ältesten Gebäude von Chicago, da sich der große Brand von 1871 nur teilweise bis hierhin ausbreiten konnte. In Old Town findest du viktorianische Häuser, hübsche Cafés, urige Pubs und viele kleine inhabergeführte Ladenlokale. Mich hat es ein wenig an Camden Town in London erinnert (nur ein bisschen weniger wild).
Street Art in Wicker Park
Das Stadtviertel Wicker Park ist eine der coolsten Neighbourhoods von Chicago. Neben Plattenläden, Second Hand Shops, Kaffeebars und preisgekrönten Restaurants findest du dort vor allem eine ausgeprägte Künstlerszene. Besonders seine Street Art ist über die Grenzen Chicagos hinaus bekannt und stetig im Wandel, da viele der Künstler selbst im Viertel leben.
Erkunde die Street Art am besten im Rahmen einer Tour, denn nur so siehst du die schönsten Murals und erfährst ihre jeweilige Entstehungsgeschichte. Wir haben unsere Tour mit Offbeat Street Art Tour gemacht und ich kann es sehr empfehlen:
Street Art Tour durch Wicker Park / Bucktown*Pilsen: Chicagos spannendste Food Tour
Diese Info mag für dich überraschend kommen, aber Chicago ist ein absolutes Food-Paradies. Falls du also bekennender Foodie bist, wirst du in Chicago sehr, sehr happy werden. Bevor ich dir gleich noch meine kulinarischen Highlights verrate, möchte ich dir erst noch einen absoluten Geheimtipp ans Herz legen: Das Stadtviertel Pilsen.
Pilsen – ist das nicht eine Stadt in Tschechien? Richtig. Und das ist auch der Grund dafür, dass das Chicagoer Viertel heißt wie es heißt, denn es wurde Mitte des 19. Jahrhunderts von tschechischen Einwanderern gegründet. Den Charme eines Arbeiterviertels hat sich Pilsen bis heute bewahrt, auch wenn mittlerweile die lateinamerikanische Community das Viertel prägt. Das bringt neben bunter Street Art auch eine fantastische Food Szene mit sich – du findest nirgendwo in Chicago bessere und authentischere Lokale (insbesondere mexikanische) zu wirklich vernünftigen Preisen.
Wir haben uns bei einer Food Tour durch Pilsen den Bauch bis oben hin vollgeschlagen und haben extrem leckere Restaurants entdeckt (meine Lieblinge habe ich dir in der Karte oben markiert). Du kannst die Restaurants natürlich auch so besuchen, ich fand die Tour aber wirklich toll und informativ. Gebucht haben wir die Street Foods of Pilsen Tour.
Chicagos kulinarische Schweinereien (inkl. Restaurant-Tipps)
Wie versprochen verrate ich dir noch einige weitere kulinarische Highlights, denn Chicago ist bekannt für eine Reihe ikonischer Speisen, die du nirgendwo anders auf der Welt findest (oder die zumindest hier ihren Ursprung haben). Here we go:
Chicago Deep Dish Pizza
Ein waschechter Italiener dreht sich beim Anblick der Chicago Style Pizza definitiv im Grab um, alle anderen reiben sich genüsslich die Hände: Die zentimeterdicke Pfannenpizza wird gefüllt mit allerlei Zutaten wie Wurst, Tomatensoße und Käse. Sie soll 1943 in der Pizzeria Uno erfunden worden sein. Auch heute noch ist die Pizzeria Uno eine gute Adresse dafür, ebenso traditionsreiche Lokale sind Lou Malnati’s und Gino’s East. Einmal eine Deep Dish Pizza essen sollte auf jeder Chicago Bucketlist stehen!
Chicago Style Hot Dog
Im Gegensatz zu normalen Hot Dogs wird ein Chicago Style Hot Dog mit Rindswurst sowie einer Reihe verschiedener Zutaten zubereitet, z.B. frische Zwiebel, Tomaten und Selleriesalz. Du bekommst die Chicago Style Hot Dogs an jeder Ecke – unbedingt ausprobieren!
Rainbow Cone Eis
Das Original Rainbow Cone Eis ist ein Chicagoer Original wie es im Buche steht. Erfunden im Jahr 1926 ist diese süße Schweinerei der Stadt bis heute erhalten geblieben. Dabei werden fünf Geschmacksrichtungen Eis scheibenweise übereinander geschichtet und bilden eine Art Kugel mit Regenbogenmuster. Das ist nicht nur hübsch anzusehen, sondern schmeckt auch. Das Original Rainbow Cone bekommst du in Chicago an mehreren Standorten, z.B. am Navy Pier.
Garrett Popcorn
Und noch ein Chicagoer Original, dieses Mal aus dem Jahr 1949. Du findest die Garrett Popcorn Stores ebenfalls an mehreren Standorten in Chicago, nimm dir also unbedingt welches mit, wenn du daran vorbeikommst.
Mein Tipp (oder eher eine Warnung): Der Garrett Mix (Caramel & Cheese) macht süchtig!
West Loop & Fulton Market
Der Stadtteil West Loop ist weithin bekannt für seine vielen guten Restaurants. Direkt daran angrenzend findest du das Viertel Fulton Market. Das ehemalige Industrieviertel mausert sich gerade zu einem trendigen Geschäfts- und Ausgehviertel mit tollen Cafés und Restaurants. Du findest dort auch seit kurzem auch einen Time Out Market, ein Konzept, das du vielleicht schon aus Lissabon oder New York kennst: In einer Art Markthalle gibt es unter einem Dach vereint viele Food-Stände ortsansässiger Restaurants und kannst dich so nach Lust und Laune durch die lokale Kulinarik probieren. Super lecker und man lernt auf diese Weise eniges kennen, das man sonst eventuell nicht entdeckt hätte.
Sehenswerte Museen in Chicago
Auch für Museumsfans oder als Schlechtwetteralternative hat Chicago einige fantastische Ausstellungen zu bieten. Viele davon sind im Go City Pass Chicago oder im Chicago CityPass enthalten.
Mein Tipp: Wenn du noch nicht genau weißt, was du in Chicago alles sehen möchtest, ist der Go City All Inklusive Pass für Chicago* das Richtige für dich. Hol dir am besten einen für 2 oder 3 Tage, je nachdem wie lange du bleibst. Damit bist du flexibel und hast genug Zeit, superviele Attraktionen zu besuchen, so dass sich der Pass für dich lohnt. Wenn du schon weißt, dass du maximal 5 Attraktionen sehen möchtest, ist der Chicago CityPass* das Richtige. Darin sind das Shedd Aquarium und das Skydeck fix enthalten, 3 weitere Attraktionen kannst du frei wählen.
Zum Go City All Inklusive Pass* Zum Chicago CityPass*Diese Museen sind sehenswert:
- Shedd Aquarium (in beiden City Pässen enthalten)
- Field Museum of Natural History – hier Tickets kaufen* (auch in beiden City Pässen enthalten)
- Adler Planetarium (in beiden City Pässen enthalten)
- Art Institute of Chicago –hier Tickets kaufen* (auch im Chicago CityPass enthalten)
- Museum of Science and Industry – hier Tickets kaufen* (auch in beiden City Pässen enthalten)
- Museum of Contemporary Art (im GoCity Pass enthalten)
- Museum of Ice Cream – hier Tickets kaufen*
Weitere Tipps für Restaurants, Bars, Theater & Livemusik
Chicago hat nicht nur eine fantastische Gastronomieszene, sondern ist auch bekannt für seine lange Historie der Jazz- und Livemusik. Nirgendwo sonst in den USA findest du eine so ausgeprägte Jazzclubkultur. Falls du es zeitlich einrichten kannst, dann besuche zumindest einmal abends einen der folgenden Jazzclubs:
- Andy’s Jazz Club & Restaurant
- Untitled Supper Club
- House of Blues
- Redhead Piano Bar
- Blue Chicago
In allen Clubs solltest du vorab einen Tisch reservieren, spontan ist meist nichts zu bekommen. Falls du du schon immer einmal eine Performance der Blue Man Group sehen wolltest, dann bist du in Chicago am richtigen Ort. Im Briar Street Theatre finden dauerhaft mehrere Shows wöchentlich statt, das Programm & Tickets findest du hier.
Falls du noch noch mehr Restaurant-Tipps suchst, wirf am besten einen Blick in die Karte oben. Dort habe ich dir weitere Lokale markiert, die ich ebenfalls empfehlen kann.
Strände in Chicago
Bei all den Verlockungen einer Großstadt geht fast ein bisschen unter, dass Chicago auch Strände im Angebot hat. Und zwar so richtig mit Sand und tatsächlich zum Baden. Die Lage am Lake Michigan macht es möglich und das Wasser des Sees ist auch sauber genug, um darin schwimmen zu gehen. Juhu! Besonders im Hochsommer verschafft das eine angenehme Abkühlung. Diese Strände hier kannst du zu Fuß vom Stadtzentrum aus erreichen:
- Oak Street Beach
- Ohio Street Beach
- North Avenue Beach
Sie liegen alle am Lakefront Trail. Der North Avenue Beach ist der nördlichste und weitläufigste Strand im unmittelbaren Stadtgebiet (und aus meiner Sicht der schönste). Falls dich so etwas interessiert: Im Sommer findet dort jedes Jahr im August die Chicago Air & Water Show statt (freier Eintritt, den aktuellen Termin findest du hier).
Hast du noch mehr Tipps für Chicago? Dann her damit! Lass mir gern einen Kommentar da.
Werbehinweis
Die Reise entstand auf Einladung von Choose Chicago. Vielen Dank dafür! Eine Verpflichtung zur positiven Berichterstattung für diesen oder andere Artikel war damit nicht verbunden.
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