Der kleine Mittelmeerstaat Malta südlich von Sizilien, der aus den drei bewohnten Inseln Malta, Gozo und Comino besteht, gehört zu den kleinsten Staaten im europäischen Raum. Man könnte meinen, dass es hier nicht besonders viel zu entdecken gibt, doch das Gegenteil ist der Fall: Die Geschichte der Inseln reicht über 6000 Jahre zurück und noch heute ist Malta geprägt von einzigartiger historischer Architektur, einem besonderen Mix aus britischer, süditalienischer und arabischer Kultur und abwechslungsreichen Landschaften mit glasklaren Stränden und beeindruckenden Steilküsten.
Nicht zuletzt hat Malta über 300 Sonnentage im Jahr – für mich Grund genug, mir endlich meinen Wunsch nach einem Malta Urlaub zu erfüllen. Ich habe insgesamt 10 Tage auf Malta verbracht und trotzdem habe ich das Gefühl, dass es noch unglaublich viel dort zu entdecken gibt und ich unbedingt wiederkommen muss. In diesem Artikel verrate ich dir die schönsten Highlights und Sehenswürdigkeiten auf Malta und ein paar Geheimtipps gibt es auch noch obendrauf. Los gehts!
Maltas Hauptstadt Valletta
Malta ist mit nur ca. 500.000 Einwohnern einer der kleinsten Staaten Europas, knapp 400.000 der Einwohner leben im Ballungszentrum der Hauptstadt Valletta. Das erscheint erst einmal recht viel, oder? Trotzdem ist es möglich das Stadtzentrum von Valletta mit all seinen Sehenswürdigkeiten innerhalb eines Tages zu Fuß zu erkunden, denn Valletta selbst hat nur knapp 6000 Einwohner. Valletta ist die kleinste Hauptstadt innerhalb der EU und gehört aufgrund ihres kulturellen Reichtums bereits seit 1980 zum UNESCO-Welterbe.
Treibenlassen zwischen den bunten Balkonen der Altstadt von Valletta
Ganz typisch für Malta und besonders für Valletta ist die einzigartige Architektur, die sofort ins Auge sticht: In der kompletten Altstadt reihen sich historische Bauten und Wohnhäuser aneinander, die allesamt mit bunten Türen, Balkonen und Erkern geschmückt sind. Der Stadtkern liegt leicht erhöht, immer wieder musst du breite Treppen erklimmen, während die nach außen abfallenden Seitenstraßen den Blick auf das blau glitzernde Meer freigeben. Valletta ist umgeben von dicken, hohen Stadtmauern, die sie zu einer der historisch am besten gesicherten Städte der Welt machen. Am besten lässt du dich einfach durch die Jahrhunderte alten Gassen treiben, schießt eine Million Fotos und saugst die Atmosphäre dieser faszinierenden Stadt auf <3
Die schönsten Sehenswürdigkeiten von Valletta
Wenn du dich nicht nur treiben lassen möchtest, sondern auch einige Sehenswürdigkeiten gezielt ansteuern und besichtigen willst, solltest du mind. 2 Tage für Valletta einplanen. Hier die interessantesten Spots im Überblick:
- Die Upper Barrakka Gardens
- St. John’s Co-Cathedral
- Der Großmeisterpalast
- Fort St. Elmo
- Das Casa Rocco Piccola
- Das Theatru Manoel
- Die Karmelitenkirche
Sie liegen alle fußläufig voneinander entfernt in der historischen Altstadt von Valletta. Am besten erkundest du Valletta bei einer privaten Tour mit einem Local Guide*, der dir wertvolle Hintergrundinfos zu allen Orten geben kann.
Hier erfährst du im Detail alles zu Vallettas wichtigsten und schönsten Sehenswürdigkeiten.
Mein Tipp: Das Parken in Valletta ist quasi unmöglich, deswegen reist du am besten mit dem Bus an. Falls du doch mit dem Auto kommen willst, parke am besten außerhalb von Valletta auf der gegenüberliegenden Seite der Bucht im Städtchen Vittoriosa. Wenn du früh genug morgens da bist, kannst du gratis am Hafen parken. Von dort aus nimmst du rüber nach Valletta einfach ein Wassertaxi – das sind kleine Holzboote, die mich stark an die Gondeln in Venedig erinnert haben, nur mit Elektromotor. Die Fahrt kostet einfach 2 € pro Person, dauert nur 5-10 Min. und ist für sich genommen schon ein Erlebnis, das du nicht verpassen solltest.
Am Hafen von Valletta angekommen bringt dich der Aufzug der Upper Baraka Gardens nach oben in die Altstadt. Dort beginnst du deinen Stadtrundgang. Den Rückweg trittst du einfach ebenfalls mit dem Wassertaxi an, es fährt an der gleichen Stelle zurück nach Vittoriosa.
Die Three Cities: Vittoriosa, Senglea & Cospicua
Als die „Three Cities“ werden die drei Städte bezeichnet, die auf einer Landzunge gegenüber der südlichen Bucht von Valletta liegen: Vittoriosa, Senglea & Cospicua. Hier geht es sehr viel ruhiger zu als in Valletta, alles ist weniger überlaufen und noch ursprünglicher.
In Senglea lohnt sich der Besuch des kleinen Parks Safe Haven Gardens an der Spitze der Stadt, von dort hast du einen tollen Blick auf die Bucht und Valletta mit seinen dicken Stadtmauern. Vittoriosa war eines meiner persönlichen Highlights auf Malta – die malerischen Gassen mit ihren alten Häusern, die sich gegenseitig mit bunten Türen und hübschen Blumenranken übertrumpfen, sind einfach wunderschön. Wir haben dort stundenlang mit Kaffeetrinken und Fotos schießen verbracht und konnten gar nicht genug bekommen, daher folgt jetzt – sorry dafür – ein wenig Bilderspam:
An der Spitze der Landzunge von Vittoriosa befindet sich übrigens das Fort St. Angelo, eine beeindruckende Festungsanlage mit Museum. Unbedingt anschauen wenn du Zeit dafür hast!
Du möchtest unterwegs gerne tolle Fotos machen ohne zuviel mitzuschleppen? Dazu braucht es gar nicht viel! Die Herzstücke meiner Ausrüstung, die ich auch auf Malta genutzt habe, sind:
- Meine Kamera: Sony Alpha 6500*
- Ein Allroundobjektiv von Sigma 17-70mm* (angeschlossen per Adapter*)
- Eine 30mm Festbrennweite mit 1.4er Blende von Sigma* (diese Festbrennweite wird deine Bilder revolutionieren, versprochen!)
- Ein leichtes, stabiles Reisestativ* (für Langzeitbelichtungen und falls du Fotos von dir selbst machen willst)
- Meine DJI Spark Drohne*
Möchtest du mehr über die Geschichte der Three Cities erfahren, dann lohnt sich eine geführte Tour durch die drei Städte*. Alternativ kannst du das Ganze auch im Rahmen einer gemütlichen Hafenrundfahrt in einem traditionellen maltesischen Boot* tun.
Mein Tipp: Wie oben erwähnt fährt zwischen Vittoriosa und Valletta ein Wassertaxi für nur 2 €. Die Fahrt durch die Bucht ist wirklich eindrucksvoll und der schnellste Weg zwischen Valletta und den Three Cities. Du kannst den Besuch also bequem miteinander kombinieren.
Mdina & Rabat
Ein weiteres bezauberndes Städtchen auf Malta ist Mdina. Wobei „Städtchen“ vielleicht etwas irreführend ist, denn bei Mdina handelt es sich immerhin um die alte Hauptstadt von Malta. Nachdem bereits im 16. Jahrhundert Valletta zur Hauptstadt Maltas ernannt wurde, kehrte die Bevölkerung Mdina nach und nach den Rücken und siedelte über in die neue Hauptstadt. Heute hat Mdina nicht einmal mehr 300 Einwohner und die Zeit scheint schon vor hunderten von Jahren stehengeblieben zu sein. In Mdina wirst du mehr Pferdekutschen als Autos sehen (die Stadt ist autofrei, nur Bewohner haben Zufahrt) und zumindest abends sind die labyrinthartigen Gassen wie ausgestorben. Daher wird Mdina auch „The Silent City“ genannt.
In keiner anderen Stadt habe ich so viele schöne Fotomotive (die bunten Holztüren! <3) und gut erhaltene Mittelalterbauten auf engstem Raum gesehen. Das absolute Highlight von Mdina ist das imposante Stadttor, das einer der bekanntesten Drehorte von Game of Thrones ist.
Wenn du mehr über die Geschichte der Stadt erfahren möchtest, dann mach am besten eine geführte Tour durch Mdina*. Für mich ist Mdina einer der sehenswertesten Orte auf Malta – absolute Empfehlung!
Direkt an die imposanten Mauern von Mdina grenzt die Stadt Rabat. Hier lohnt es sich ebenfalls einfach ein wenig durch die hübschen Altstadtgassen zu schlendern. Es gibt einige kleine Lädchen, in denen du Souvenirs shoppen kannst und z.B. rund um die Kollegiatkirche St. Paul eine Handvoll Cafés und Restaurants, die allesamt sehr einladend aussehen.
Mein Tipp: Möchtest du eine echte maltesische Spezialität probieren, dann gibt es im Is-Serkin in Rabat superleckere Pastizzi. Pastizzi sind maltesische Teigtaschen, die z.B. mit Hühnchen, Spinat oder Käse gefüllt werden. Obwohl das Is-Serkin von außen nicht besonders einladend aussieht, bekommt du dort authentisch maltesisch frisch gebackene Pastizzi direkt aus dem Ofen für gerade einmal ca. 50 Cent pro Stück. Yummy!
St. Paul’s Katakomben
Wenn du schon einmal in Rabat bist, dann solltest du eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten von Malta nicht verpassen: Die St. Paul’s Katakomben. Die Grabkammern wurden bis ins 7. oder 8. Jahrhundert genutzt und ca. 20 davon sind heute öffentlich zugänglich. In einer davon werden sogar Knochen ausgestellt.
Gozo: Ein Abstecher zu Maltas Schwesterinsel
Die Insel Gozo ist eine kleine Nachbarinsel nördlich der Hauptinsel und gehört ebenfalls zur Republik Malta. Du erreichst sie ganz unkompliziert mit der Fähre ab Cirkewwa, die den ganzen Tag über alle 30-60 Minuten fährt. Eine Vorabbuchung der Tickets ist nicht nötig, du zahlst einfach auf dem Rückweg wenn du wieder von Gozo nach Malta übersetzt. Die Fahrt dauert ca. 25 Minuten und du kannst zu Fuß oder mit dem Auto reisen. Für Gozo solltest du mind. einen Tag einplanen, wir haben allerdings knapp drei Tage auf dem Inselchen verbracht, um alles erkunden zu können.
Auf Gozo geht es deutlich gemütlicher zu als auf Malta, vor allem unter der Woche. Am Wochenende nutzen viele Einheimische Gozo für einen kleinen Mini-Urlaub, denn dort gibt es mit der Ramla Bay den längsten Sandstrand Maltas. Hier ein Überblick über die wichtigsten Highlights und Sehenswürdigkeiten auf Gozo:
- Die Zitadelle in der Hauptstadt Victoria
- Die Gegend um Dwejra mit dem Blue Hole, dem Inland Sea und dem ehemaligen Azure Window, das leider 2017 eingestürzt ist
- Wied-il-Mielah (das „neue Azure Window“)
- Wied-il-Gashri
- Die Salzpfannen
- Die Ramla Bay mit dem berühmten Aussichtsspot in der Tal-Mixta Cave
- Die Tempel von Ggantija
Du siehst, Maltas kleine Schwester Gozo hat unglaublich viel zu bieten. Es gibt eine Reihe von Anbietern, mit denen du die meisten dieser Spots im Rahmen einer Tagestour erkunden kannst. Unbedingt vorab buchen, die Touren sind extrem beliebt! Empfehlenswert sind z.B. diese hier:
Gozo Tagestour mit dem Jeep* Gozo mit dem Hop-on/Hop-off Bus erkunden*Möchtest du 1-2 Nächte auf Gozo bleiben (was ich empfehle), kann ich dir das Airbnb von Andrew sehr ans Herz legen. Ich habe dort zwei Nächte verbracht, um mir die Insel ausgiebig anschauen zu können.
Comino & die Blaue Lagune
Die Mini-Insel Comino liegt zwischen Malta und Gozo und beheimatet ein ganz besonderes Highlight, das du bestimmt schon auf unzähligen Bildern im Zusammenhang mit Malta gesehen hast: die berühmte Blue Lagoon. Ich will wirklich nicht übertreiben, aber das Wasser in der blauen Lagune ist so unglaublich türkis und klar wie ich es sonst bisher nur in der Karibik auf Aruba und den Bahamas gesehen habe. In Europa kommen maximal einige Lagunen auf Sardinien an dieses Spektakel heran.
Die blaue Lagune auf Comino ist daher völlig zurecht ein absolutes Top-Highlight auf Malta und wenn es nach mir gegangen wäre, hätte ich dort den ganzen Tag verbracht. Es gibt allerdings einen Wermutstropfen, den ich dir nicht vorenthalten möchte: Die blaue Lagune ist so berühmt, dass sie leider auch völlig überlaufen ist. Wenn du Ruhe und Entspannung suchst, bist du dort an der falschen Adresse.
Es gibt nur einen winzigen Strandabschnitt (du kannst aber auch auf den Felsen liegen) und dank der vielen Buden und Menschen herrscht hier eher Kirmes-Feeling als Urlaubsfeeling. Dennoch sind Comino und die blaue Lagune definitiv einen Besuch wert, denn allein das glasklare türkisfarbene Meer wird dir den ganzen Tag einfach nur ein Strahlen ins Gesicht zaubern.
Am besten buchst du vorab eine Bootstour. Die Ausflüge kosten ca. 25 € und du fährst damit nicht nur an die blaue Lagune, sondern umrundest auch Comino und machst diverse Stops an einigen Höhlen und schönen Schnorchelspots. Hier sind einige empfehlenswerte Touren:
Bootstour nach Comino & zur Blue Lagoon* Bootstour nach Gozo, Comino & zur Blue Lagoon*Das Fischerdörfchen Marsaxlokk
Das kleine Fischerdörfchen Marsaxlokk liegt ganz im Südosten von Malta und ist mit seinen Hunderten von bunten Holzbooten und alten Fischerhäusern ein Eldorado für jeden Fotografen. An der Hafenpromenade reihen sich nicht nur die Boote aneinander, sondern auch die Restaurants und Cafés. Nimm dir mind. 2-3 Stündchen Zeit, schlendere ein bisschen die Promenade entlang und genieße einen kühlen Eiskaffee. Wenn du magst, kannst du dich von einem Fischer auch zum nahegelegenen St. Peter’s Pool bringen lassen. Die Touren werden überall am Hafen angeboten.
Unter der Woche gibt es einen kleinen Markt, auf dem du allerlei Touri-Souvenirs kaufen kannst. Spannender ist es allerdings sonntags, denn dann findet in Marsaxlokk der traditionelle Fischmarkt statt.
St. Peter’s Pool (inkl. Insidertipp)
Nur wenige Fahrminuten entfernt von Marsaxlokk liegt St. Peter’s Pool. Die kleine Bucht ist schon lange ein großer Touristenmagnet und gilt als einer der schönsten Strände von Malta. Wobei „Strand“ auf Malta wirklich Definitionssache ist, denn als Strand gilt hier alles, was irgendwie Zugang zum Meer und ein wenig Liegefläche bietet ^^ Der St. Peter’s Pool ist eher ein Felsplateau, an dem das Meer eine Art Pool in die Küste gefressen hat. Das Wasser ist jedenfalls wunderbar klar und türkisblau.
Das umliegende Plateau besteht aus hellen Felsen – das sieht zwar schön aus, reflektiert bei praller Sonne aber auch ordentlich und es gibt keine Schattenplätze. Wir waren in den frühen Morgenstunden am St. Peter’s Pool und es war um diese Zeit schon so unglaublich heiß, so dass wir sehr schnell die Flucht ergriffen haben.
Die blaue Grotte
Die blaue Grotte (Blue Grotto) ist das Wahrzeichen von Malta. An der südwestlichen Steilküste von Malta hat das Meer hier im Laufe der Jahrtausende mehrere Höhlen in die Küstenlinie gefressen. Die größte und eindrucksvollste davon ist mit 40 Metern Höhe die blaue Grotte. An der Straße gibt es einen Aussichtspunkt, den Blue Grotto Viewpoint (einfach bei Google Maps eingeben), von dem aus du einen tollen Blick von oben auf den imposanten Eingang der Höhle hast.
Du kannst der blauen Grotte allerdings noch näher kommen, denn vom nahe gelegenen Hafen fahren quasi im Minutentakt Boote in die blaue Grotte (ab dem Viewpoint ist der Weg zum Hafen gut ausgeschildert). Die Fahrt kostet ca. 10 € pro Person und dauert ca. 15-20 Minuten, dabei steuerst du auch noch einige andere Höhlen an.
Wenn du es etwas abenteuerlicher magst, kannst du auch eine mehrstündige Kajaktour entlang der Küste buchen, z.B. mit MC Adventure. Die Touren finden aus Sicherheitsgründen allerdings nur bei normalem Wellengang statt, du musst für dieses Abenteuer also ein wenig Flexibilität mitbringen, da die Touren entsprechend der Wetterlage geplant werden.
Die Ruinen von Hagar Qim (Ħaġar Qim) und Mnajdra
Ganz in der Nähe der Blue Grotto liegen die Ruinen von Ħaġar Qim und Mnajdra, zwei mehr als 5000 Jahre alte Tempelanlagen. Sie gehören zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten auf Malta, da die Insel aber noch viele weitere Tempelanlagen beheimatet und wir auf Gozo bereits Tempelruinen angeschaut haben, haben wir diese hier ausgelassen. Dennoch möchte ich sie der Vollständigkeit halber hier erwähnen. Zum Schutz vor Witterung stehen diese Tempel unter großen Zeltplanen, was das Fotografieren etwas schwieriger macht (falls das für dich wichtig ist).
Das Hypogäum von Hal-Saflieni (Ħal-Saflieni)
Ebenfalls auslassen mussten wir leider das Hypogäum von Ħal-Saflieni, denn die alte Grabkammer dürfen nur maximal 80 Personen pro Tag im Rahmen einer geführten Tour besichtigen. Da das Hypogäum eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Malta ist, sind die Tickets oft wochenlang im Voraus ausgebucht. Wir haben das selbstverständlich verpeilt und außerdem ist der Eintrittspreis mit ca. 40 € wirklich kein Schnäppchen, so dass wir uns stattdessen für die St. Paul’s Katakomben entschieden haben. Möchtest du das Hypogäum besuchen, kannst du hier vorab Tickets buchen. Das Fotografieren ist in den Grabkammern übrigens nicht erlaubt.
Naturgewalt an Maltas Westküste: Die Dingli Cliffs (inkl. Geheimtipp für eine alternative Wanderung)
Die Dingli Klippen befinden sich auf Maltas Westseite und sind ein besonders beeindruckender Abschnitt der Steilküste. Du fährst am besten nicht zu dem Punkt, der bei Google Maps die Dingli Cliffs markiert, denn dann stehst du direkt oberhalb der Klippen und siehst leider recht wenig. Den besseren Blick hast du vom Dingli Cliffs Viewpoint (ich habe dir die Landzunge mit dem Aussichtspunkt auf der Karte oben markiert).
Einen Wanderweg entlang der Felsküste gibt es an den Dingli Cliffs leider nicht, aber ich habe eine Alternative für dich, die kaum jemand kennt: Ein Stück weiter nördlich gibt es zwischen Migra I-Ferha und Il-Blata tal-Melh einen kilometerlangen Wanderweg direkt entlang der Steilküste. Der Ausblick von dort ist gigantisch! Am besten beginnst du deine Wanderung in den frühen Abendstunden in Migra I-Ferha (dort gibt es einen großen Parkplatz) und nimmst auf diese Weise den atemberaubenden Sonnenuntergang mit (Reminder: Du bist auf der Westseite der Insel, also Sonnenuntergangsseite). Du kannst die komplette Strecke laufen oder nur ein Stück davon und dann einfach auf demselben Weg wieder zurück.
Zum Sonnenuntergang hoch über Maltas goldenen Stränden im Westen
Für mich ein absoluter Zufallsfund und das Highlight meiner gesamten Malta Reise waren vier nah beieinander liegende Strände im Westen der Insel: die Golden Bay, der Riviera Beach, die Qarraba Bay und der Gnenja Bay Beach. Die Strände liegen im Nordwesten der Insel und sind über einen hoch über den einzelnen Buchten liegenden Wanderweg miteinander verbunden.
Ich wusste vorher wirklich nicht was mich erwartet und hatte nur eine Ahnung, dass es hier zum Sonnenuntergang ganz hübsch sein könnte – aber das Spektakel, das wir dann geboten bekamen, hat wirklich jede Erwartung übertroffen. Ich weiß gar nicht so genau wie ich es beschreiben soll, deswegen lasse ich einfach Bilder sprechen:
Für mich ist dieser Spot bei der Golden Bay definitiv einer der landschaftlich schönsten auf ganz Malta und eine wirkliche Herzensempfehlung. Seltsamerweise habe ich darüber bei der Reiseplanung vorab nichts gelesen, es scheint also tatsächlich noch eine Art Geheimtipp zu sein. Starte deine Wanderung am besten zur Golden Hour, 1-2 Stunden vor Sonnenuntergang und folge dem Weg oberhalb der vier Buchten einfach so lange du magst.
Zwischen der Golden Bay und dem Riviera Beach gibt es einen Parkplatz, dort kannst du parken (ein Opi berechnet nach dem Pay-what-you-want Prinzip, wir haben ihm 2 € gegeben). Wenn du willst, kannst du vorher natürlich auch ein paar Stunden in der Sonne am Strand verbringen. Die Golden Bay und der Riviera Beach gehören zu den schönsten und weitläufigsten Stränden auf Malta, ein Besuch lohnt sich also gleich doppelt.
Popeye Village
Weniger geheim, sondern eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten auf Malta ist das Popeye Village. Die 1979 anlässlich des Drehs des – du ahnst es – Films Popeye errichtete Kulisse ist heute ein kleiner Freizeitpark, der sich vor allem für Familien mit Kindern lohnt. Für uns Erwachsene reicht ein kurzer Halt oberhalb der türkisblauen Bucht namens Anchor Bay, von wo aus du einen großartigen Blick auf die bunte Filmkulisse von Popeye Village hast. In der Anchor Bay kannst auch baden, sie gilt als eine der schönsten Strände Maltas (….du kennst ja bereits die maltesische Definition von „Strand“).
In der Nähe befindet sich übrigens auch der Red Tower (St. Agatha’s Tower), der ein kleines Museum beherbergt (das bei uns allerdings geschlossen war).
Die Coral Lagoon & Maltas Nordspitze
Ein weiterer Geheimtipp ist die Coral Lagoon in Maltas äußerstem Nordosten, von den Einheimischen wohl auch Devil’s Hole genannt. Auf dem Weg dorthin passierst du bereits eine Reihe von kleinen Stränden, die normalerweise recht überfüllt sind. Folge der Straße einfach weiter bis zum Coral Beach, dort findest du eine faszinierende Felslandschaft vor, an der es deutlich leerer ist.
Wenn du den Klippen weiter folgst, stößt du irgendwann auf den Naturpool namens Devil’s Hole. Im Gegensatz zu St. Peter’s Pool hat sich das Meer hier nicht großflächig in den Fels gefressen, sondern nur einen kleinen Tunnel ins Innere des Pools gegraben und ein richtiges Loch geformt. Das Wasser ist, wie sollte es anders sein, glasklar und türkis.
Urlaub auf Malta: Reisetipps & praktische Infos
Zum Abschluss möchte ich dir noch ganz quick & dirty ein paar handfeste Tipps für die Planung deines Malta Urlaubs an die Hand geben. Für noch mehr Infos und Tipps lohnt sich natürlich immer ein klassischer Reiseführer.
Wetter & beste Reisezeit für Malta
Malta liegt südlich von Sizilien und ist eine der heißesten Inseln im Mittelmeer. Besonders im Hochsommer werden nicht selten Temperaturen jenseits der 40°C erreicht. Es regnet nur selten und Malta hat über 300 Sonnentage im Jahr. Bereits ab März können die Temperaturen auf der Insel sehr angenehm sein, wenn auch noch kein Badewetter. Optimal sind die Monate April bis Juni und September bis Oktober. Die Monate Juli und August sind zwar die Hauptsaison, aber auch unerträglich heiß.
Hotels auf Malta – wo wohnen?
Die Frage, wo dein Hotel oder deine Unterkunft auf Malta am besten liegen sollte, ist gar nicht so einfach zu beantworten. Denn auf Malta gibt es nicht das touristische Zentrum oder einen Ort, der besonders verkehrsgünstig liegt und damit als Ausgangspunkt für Ausflüge besonders gut geeignet ist. Die Sehenswürdigkeiten auf Malta sind über die ganze Insel verteilt, die hübschesten Strände befinden sich eher im nördlichen Teil.
Meine Empfehlung: Mach bei der Wahl eurer Unterkunft lieber einen Bogen um Valletta. Die Stadt ist zwar wunderschön und prima für einen Tagesausflug, aber du willst dich nicht jedes Mal durch den Verkehr von Valletta kämpfen, wenn du die Stadt für deine Inselerkundungen verlässt.
Wir haben im Örtchen Naxxar im Chapel 5 Palazzo* gewohnt, ein kleines familiengeführtes Boutique Hotel mit liebevoll eingerichteten Zimmern.
Hier Zimmer & Preise des Chapel 5 Palazzo anschauen*Generell sind die Gegenden um St. Julian’s an der Ostküste oder die Region um die Golden Bay an der Westküste gute Ausgangslagen. St. Julian’s ist die Partymeile von Malta, das bedeutet aber nicht, dass es dort zugehen muss wie auf dem Ballermann, sondern vor allem, dass hier auch abends noch ein bisschen was los ist und du kein Problem damit haben wirst, offene Restaurants und Bars zu finden. Die Golden Bay im Westen ist prima, wenn dir die Nähe zu Stränden wichtig ist.
Hier Hotels in St. Julian’s anschauen* Hier Hotels in der Region Golden Bay anschauen*Fortbewegung auf Malta: Autofahren oder Bus?
Ein Überbleibsel der britischen Kolonialzeit auf Malta ist der Linksverkehr. Die Einheimischen sind bekannt für ihre ruppige Fahrweise, daher stellt sich für viele sicher die Frage, ob das Autofahren auf Malta wirklich sein muss.
Das Busnetz auf Malta ist grundsätzlich gut ausgebaut und alle wichtigen Spots sind per Bus zu erreichen. Allerdings kann es durchaus sein, dass du zu vielen Orten noch ein gutes Stück zu Fuß gehen musst und teilweise hast du auch erhebliche Wartezeiten. Gerade bei brütender Hitze ist das sehr unangenehm und es kostet enorm viel Zeit. Daher ist meine Empfehlung dennoch, mutig zu sein und Malta mit dem Mietwagen zu erkunden. Ich buche meinen Mietwagen immer schon vorab auf Check24*.
Auf Malta haben wir 15€ / Tag für die kleinste Kategorie gezahlt und das empfehle ich dir auch, denn die Gassen sind wirklich eng und die Parkplatzsituation oft schwierig.
Hast du weitere Tipps für Malta? Dann lass mir gern einen Kommentar da!
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Die Reise entstand auf Einladung von Visit Malta, dabei wurde ein Teil der Reisekosten übernommen. Vielen Dank dafür! Eine Verpflichtung zur positiven Berichterstattung oder eine inhaltliche Vorgabe für diesen oder andere Artikel war damit nicht verbunden.
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5 comments
Wow, toller Beitrag! Super ausführlich, fast schone in kleiner Reiseführer. 🙂 Bisher kenne ich auf Malta leider nur die Hauptstadt und diese hat mich schon sehr begeistert. Dank deines Artikels kann ich mir nun aber sehr gut vorstellen noch mehr von der Insel zu erkunden!
Viele Grüße,
Olivia
Vielen Dank für den tollen Blog und die super Tipps!! Ich werde diesen Blog allen weiterempfehlen- war echt mega hilfreich!!
Merci!!
Für einen in Kürze anstehenden Malta-Urlaub, bin ich auf diesen Reiseblog gestoßen, welcher für mich, der noch nie in Malta gewesen ist, wirklich nützliche Tipps enthält. Vielen Dank. Interessant finde ich u.a. den Wanderweg von Migra I-Ferha nach Il-Blata tal-Melh. Leider habe ich zu dieser Route keine näheren Informationen gefunden. Vielleicht könntest du mir daher ein paar Informationen mitteilen (Länge, wieviel Zeit sollte man ungefähr einplanen, Schwierigkeit). Würde mich sehr freuen.
Herzlichen Dank
Hey Patrick, vielen lieben Dank, das freut mich 🙂 Was den Hike angeht, kann ich dir leider keine Details nennen, da ich die Route nicht getrackt habe. Wir sind sie auch nicht komplett gelaufen, sondern ca. auf halber Strecke umgekehrt, weil es dunkel wurde (falsch geplant, shame on me). Aber schau mal hier rein: https://www.maltatina.com/extreme-trek-from-migra-i-ferha-to-blata-tal-melh/ Dort steht zwar auch nichts zur Weglänge, aber die vielen Bilder vermitteln einen guten Eindruck. „Extrem“ würde ich die Wanderung allerdings wirklich nicht nennen, die Strecke verläuft ohne nennenswerten Steigungen und ist gut zu gehen. Von der Zeit her würde ich wohl grob ca. 4 Stunden für die ganze Strecke einplanen. Ich hoffe, das hilt ein wenig 🙂
Hey Katrin, vielen Dank für deine Antwort. Ich denke, dass mir deine zusätzlichen Hinweise nützen werden. Ich werde mich auf jeden Fall auf diese Route begeben, die zeitliche Angabe ist sicherlich sehr hilfreich. „Extreme Trek“ hört sich ja erstmal etwas aufregend an, aber solange man für die Strecke außer guten Schuhen, Wasser und vielleicht etwas Proviant nicht viel braucht, dann dürfte das eine Route sein, die mir sehr gefällt. Ich mag es nämlich, an der Küste entlang von Klippen zu wandern. Ich freue mich. Vielen Dank nochmals