In meinem Artikel in 25 Bildern über die Lofoten habe ich dir die Inselgruppe im Norden Norwegens bereits ein wenig vorgestellt und auch schon den einen oder anderen Ort gezeigt, den man auf den Lofoten auf keinen Fall verpassen sollte. Besonders viel habe ich über die einzelnen Orte aber noch nicht verraten und ich habe selbst festgestellt als ich auf den Lofoten war, dass sich die Vorabrecherche nach Sehenswürdigkeiten und schönen Orten tatsächlich etwas schwierig gestaltet.
Ich gehe davon aus, dass du auf die Lofoten reisen willst, weil du dich für außergewöhnliche Landschaften begeistern kannst und ziemlich Lust aufs Fotografieren hast, richtig? Prima, denn ausgedehnte Partynächte gibt es hier eher nicht. Das Einzige, was hier nachts tanzt sind die Polarlichter am Himmel 😉 Dennoch sind die Lofoten ein richtiges Abenteuer – vorausgesetzt natürlich, du hast Lust auf viel Landschaft und nächtliche Polarlicht-Jagden.
Also: Was muss man bei einem Lofoten Urlaub unbedingt gesehen haben, wo finden sich die besten Fotospots und welche Highlights sollte man definitiv nicht verpassen? Ich verrate es dir!
Haukland Beach: Karibikfeeling in Norwegen
Der Strand von Haukland ist der berühmteste Strand auf den Lofoten und darf deswegen selbstverständlich nicht fehlen. Er ist sehr weitläufig, mit hellem Sand und blauem Wasser, so dass er mich sogar im Winter ein wenig an einen karibischen Traumstrand erinnert hat. Der Haukland Beach ist ein beliebter Spot für Fotografen und ich habe ihn in nur einer Woche auf den Lofoten in allen möglichen Zuständen erlebt: Von wild und aufbrausend im Schneesturm (so wild, dass es mir das Stativ davongeweht hat) bis extrem ruhig und in sanftes Sonnenuntergangslicht getaucht (Sonnenuntergänge kann man hier wirklich prima fotografieren!). Haukland selbst ist ein winzig kleiner Ort, in dem nur eine Handvoll Häuschen steht. Ob diese bewohnt oder unbewohnt waren, konnten ich leider nicht sehen – das Highlight ist hier wirklich der Strand.
Lofoten Sehenswürdigkeiten: Uttakleiv
Nur wenige Meter vom Haukland Beach entfernt findest du Uttakleiv. Einmal durch einen Tunnel auf die andere Seite des Berges gefahren erreichst du die Jahrhunderte alte Siedlung, in der nur ein paar wenige Menschen leben. Der Strand von Uttakleiv eignet sich hervorragend zum Fotografieren und ist wie Haukland an manchen Tagen sehr wild, an anderen ganz zahm. Es lohnt sich, dort öfter vorbeizufahren! Anstatt den Weg per Auto durch den Tunnel zu nehmen, kannst du übrigens auch um den Berg herum wandern. Die Wanderroute von Haukland nach Uttakleiv ist ca. 8 Kilometer lang und auch für Ungeübte gut machbar. Mehr zur Wanderung kannst du bei Lisa und Alex lesen.
Der Strand von Unstad
Am Unstad Beach erwartet dich ein sehr besonderes Fotomotiv, denn große Teile des Strandes sind durch große, dunkle Felsen bedeckt. Wir waren an einem Tag am Strand von Unstad, an dem es extrem stürmisch war, weswegen sich einige verrückte Menschen tatsächlich bei 1°C freudestrahlend zum Surfen in die Fluten gestürzt haben. Verdammte Freaks. Ich hingegen habe mit zitternden Händen und wackelndem Stativ versucht das Beste rauszuholen und bin ganz stolz auf mein Kamera-Equipment, dass es den fettesten Schneesturm aller Zeiten so gut überstanden hat.
Das Highlight der Lofoten: Polarlichter am Flakstad Beach
Der Strand von Flakstad ist auf allen Seiten von spitz emporragenden Bergen umgeben und sieht daher, egal aus welcher Richtung man ihn betrachtet, immer ziemlich imposant aus. Das gibt schon tagsüber ein richtiges Postkartenmotiv ab, wird aber besonders in der Dunkelheit spannend: Wenn es darum geht, wie man Polarlichter „richtig“ fotografiert, spielt auch die Bildkomposition eine wichtige Rolle. Einfach nur in den Himmel fotografieren ist ein wenig langweilig, es braucht auf dem Bild auch einen Bezugspunkt: Ein Gebäude, einen Baum oder Berge. Und deswegen ist der Strand von Flakstad aufgrund der beeindruckenden Bergkulisse gerade bei Polarlichtfotografen so beliebt. In den frühen Abendstunden finden sich hier locker 15-20 Leute über den Strand verteilt – also völlig überlaufen! 😉
Polarlichter fotografieren – So gehts!Reine auf den Lofoten: Das berühmte Postkartenmotiv
Das Städtchen Reine ist das Postkartenmotiv der Lofoten. Das kleine Fischerdorf befindet sich ganz im Süden der Inselgruppe auf der Insel Moskenesøya und ist umgeben von spitz emporragenden Bergen. Komm unbedingt zum Sonnenaufgang nach Reine! Dann sind die schneebedeckten Berge in sanftrosa Licht getaucht und du kannst einen Anblick genießen, den du wahrscheinlich so schnell nicht vergessen wirst. Wir hatten mit dem Wetter leider ein wenig Pech, denn es war zum Sonnenaufgang in Reine immer so bedeckt, dass wir leider keine rosa Berg-Fotos bekommen haben. Stattdessen haben wir die Kulisse einmal in ziemlich eisiger Kälte abgelichtet und einmal bei strahlendem Sonnenschein. Ein Unterschied wie Tag und Nacht, oder?
Falls du im Sommer auf die Lofoten reist, dann verbinde deinen Besuch in Reine unbedingt mit einer Wanderung auf den Reinebringen. Von dort oben hast du einen atemberaubenden Ausblick! Im Winter ist die Wanderung leider nicht ganz ungefährlich, da die Rutschgefahr wegen der heftigen Steigung Richtung Gipfel sehr groß ist.
Lofoten Sehenswürdigkeiten: Sakrisøy und Hamnøy
Die beiden Örtchen befinden sich nur wenige Kilometer vor Reine und lassen sich prima mit einem Besuch dort verbinden. Auch hier gilt wieder: Fotos, Fotos, Fotos. In den beiden Fischerdörfchen findet man viele der sogenannten Rorbuer, die typischen norwegischen Fischerhäuser, wahlweise in gelb oder rot. Glücklicherweise kann man die Rorbuer für das perfekte Lofoten-Erlebnis sogar als Unterkunft mieten*.
Sonnenuntergang in Henningsvær
Henningsvær ist ein kleines Fischerdorf auf einer vorgelagerten Mini-Inselgruppe im Südosten der Lofoten und irgendwie hatten wir es gar nicht so auf dem Schirm. Ehrlich gesagt sind wir nur vorbeigefahren, weil wir noch Zeit hatten und es sowieso auf dem Weg lag. Aber wie das eben so ist: Das Beste kommt meistens unerwartet. Wir waren eher versehentlich zum Sonnenuntergang in Henningsvær und es war einfach wunderbar. Schau also unbedingt auch hier vorbei!
Kvalvika Beach: Traumstrand mit Aussicht
Der Strand von Kvalvika dürfte der mit Abstand einsamste Strand auf den Lofoten sein. Er kann nicht mit dem Auto erreicht werden, sondern nur über eine mehrstündige Wanderung. Dabei musst du dich entscheiden, ob du direkt an den Strand wandern möchtest oder ob du von oben von den Bergen einen Blick darauf erhaschen möchtest. Wir haben uns für Variante 2 entschieden und eine eisige Schneewanderung über den Berg Ryten auf uns genommen, um diesen fantastischen Ausblick genießen zu können. Die Route über den Ryten ist angeblich die schönste Wanderung auf den Lofoten (wenn man unserer Vermieterin glaubt, deren AirBnB wir eine Woche lang bewohnt haben). Der Blick über die Berg- und Fjordlandschaft ist der Hammer und der Blick auf den türkisblauen Kvalvika Beach sowieso – ein echtes Abenteuer!
Ausflugstipps für die Lofoten: Sea Eagle und Trollfjord Tour
Wenn du auf den Lofoten neben Landschafts-Sightseeing auch noch etwas „Richtiges“ machen willst, dann kann ich dir besonders eine Sea Eagle Safari im Trollfjord* ans Herz legen. Der Trollfjord ist der engste Fjord der Lofoten, die steilen Berge ragen unmittelbar zu allen Seiten empor, was wirklich beeindruckend aussieht. Die Sea Eagle Safaris werden meist ab Reine, Henningsvær oder Svolvær angeboten.
Ebenfalls toll im Nordmeer ist eine Whale Watching Tour: Ich hätte sehr gerne eine gemacht, dass Problem war nur, dass wir keine Tour finden konnten, die auf den Lofoten startet. Google behauptet das zwar, aber alle Touren finden de facto ab dem Örtchen Andenes statt, was sehr weit oben im Nordwesten der Inseln im Nordmeer auf der Insel Vesteralen liegt und nicht auf den Lofoten. Zwischenzeitlich gibt es allerdings einige Anbieter, deren Touren auf den Lofoten starten und dich bis nach Andenes bringen. Empfehlenswert ist z.B. diese Whale Watching Tour*.
Falls du noch nie Whale Watching gemacht hast: Do it! Ich konnte das Ganze dann glücklicherweise später auf Hawaii erleben und es wird für immer eines dieser Erlebnisse sein, das man nie vergisst.
Generell gilt für die Lofoten: Um die besten Sehenswürdigkeiten, Fotospots und Highlights zu finden musst du neugierig sein!
Die Lofoten sind ein unglaubliches Fleckchen Erde und nahezu hinter jeder Kurve verbirgt sich ein neues Landschafts-Panorama, das man wohl nirgendwo sonst auf der Welt in dieser Form vorfindet. Berge, Meer, Steine, zugefrorene Seen, bunte Fischerhäuschen aus Holz, karibisch blaue Traumstrände, grüne Polarlichter – die Lofoten sind nicht ohne Grund der Traum jedes Landschaftsfotografen. Ich fand es besonders spannend auch mal von der üblichen Route abzuweichen: Über die Lofoten führt die Europastraße E 10 und viele der genannten Sehenswürdigkeiten und Spots sind entlang der E 10 zu finden.
Nun stell es dir aber bitte nicht so vor, dass man die Lofoten erkunden und wirklich kennenlernen kann, indem man von Spot zu Spot fährt, denn das Gegenteil ist der Fall. Fahr runter von der E 10, fahr in Orte, von denen du noch nie gehört hast und halte die Augen offen! Hinter jeder Kurve kann sich ein Highlight verbergen und die Landschaft auf den Lofoten verändert sich mit der Jahreszeit, mit dem Wetter und sogar mit der Uhrzeit. Manch ein Ort sieht heute ganz anders aus als er es gestern tat, das beste Beispiel dafür liefert dir Reine auf den Bildern oben.
Ich habe es oft erlebt, dass ich unterwegs einfach irgendwo aus dem Auto gesprungen bin, weil ich etwas Interessantes entdeckt habe, zum Beispiel einen winzigen Leuchtturm, ein einsames Haus am See, sich rosa spiegelnde Berge im Wasser während des Sonnenuntergangs oder ein Fuchs, der sich an einer Stockfischfarm zu schaffen macht. Und innerhalb von 10-20 Minuten haben sich nach und nach weitere Fotografen dort versammelt, weil sie das Motiv ebenfalls spannend fanden. Will heißen: Sei neugierig, schau wo die Anderen fotografieren und finde deine eigenen Spots und Sehenswürdigkeiten.
Denn die Lofoten selbst sind die Sehenswürdigkeit und es gibt soooo viel zu entdecken 🙂
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13 comments
Vielen Dank für diese Tipps! Die Lofoten stehen auch noch auf unserer List. Haben euren Post mal für später gespeichert 😉
Hi Christian, freut mich, dass der Artikel ein wenig hilft 🙂 Wisst ihr schon wann ihr auf die Lofoten wollt?
Wow! Das ist ein schöner Bericht und vor allem die Bilder sind echt der Hammer!
Da bekomme ich sofort Lust, nach Norwegen zu reisen =).
lg, Paul
Danke dir 🙂 Ja, sieht schon nett aus da. Das war auch für uns alles ganz neu, wir sind ja sonst auch eher in den wärmeren Gebieten unterwegs.
LG
Hi! Katrin! Very nice blog you’re having! Love all those photos! we are going in this coming March and your blog helps me a lot on knowing the current weather condition of the island. I actually have some question for the mount ryten hike, is the marking of the trail visible ? do you hike till the top of just half way up? we can easily do it without a guide? Thanks in advance!! =)
Hey Katelyn, thank you so much! Glad to hear that 🙂 Hiking Ryten without a guide is not a problem at all, we did it on our own as well. The marking of the trail is visible most of the time, just try to spot the red marks on the stones. We made it almost until the top but due to the weather conditions we had to stop few meters before (very steep and slippery), however, we could see Kvalvika Beach from above. The Lofoten are such a wonderful place, wish you loads of fun there!
Hallo Katrin,
ich bin zufällig bei meiner Suche nach Sehenswürdigkeiten in Norwegen auf deinen Blog gestoßen. Er gefällt mir mit am besten von den Reiseblogs. Nicht nur, weil es genau mein Reiseziel gibt, sondern auch deine Art Beiträge zu schreiben.
ich plane seit mehreren Monaten mit meiner Freundin unseren Norwegen Trip. Wir werden uns Ende Oktober diesen Jahres für 8 Tage auf die Reise mache.
Wir fahren zwar nicht nur auf die Lofoten, aber sie sind der abschließende Teil unserer Reise. Wir starten in Bodo am Flughafen und fahren in 2 Tagesabschnitten hoch nach Tromso. Dort verweilen wir 2 Tage und machen uns dann auf in Richtung Lofoten. Einige deiner gennanten Sehenswürdigkeiten habe ich schon auf dem Schirm gehabt, aber dank deinem Blog werde ich hoffentlich den Kvalvika Beach auf jeden Fall dazu nehmen! Henningsvaer gehört auch zu den Städten, die ich unbedingt besuchen möchte, aufgrund des einzigartigen Fußball Stadions. Hast du es auch besucht ? Unser Trip schließt ab in A i Lofoten und wir machen uns von dort aus mit der Fähre wieder zurück nach Bodo und fliegen in die Heimat.
Ich hoffe wir können auch einige deiner Foto Tipps und Tricks in die Tat umsetzen, weil wir absolute Anfänger sind was Fotografie angeht. Wir haben uns aber die Canon Eos 1300D mit einem Objektiv EF-S 18-55mm IS 2 gekauft. Ich denke damit werden wir unvergessliche Momente festhalten können. 🙂
Freue mich auf weitere Beiträge.
Grüße aus FFM
Pepe
Wunderschöne Aufnahmen von den Lofoten im Winter! Wir waren vor 2 Jahren im Winter dort und Deine Bilder erinnern sofort wieder an unsere Tour. Der Haukland Beach hat uns sehr beeindruckt, da haben wir die wohl schönsten Polarlichter unseres Lebens gesehen. Aber auch kleine Orte abseits des Mainstreams haben etwas für sich. Im Winter sind die Nester so richtig schön verschlafen 🙂
Nächstes Jahr geht es hoffentlich im Sommer noch mal in den hohen Norden, dann freuen wir uns auf die Lofoten in der Mitternachtssonne.
Hallo Katrin,
alles wunderschöne Orte auf den Lofoten. Kann ich voll bestätigen. Ein kleiner Tipp zusätzlich abseits der Touristenströme:
Trollskarholmenstrand
https://flic.kr/p/YZ5b7N
und ab min 9:00
https://youtu.be/gZ5x8-ywdog
https://www.google.de/maps/place/Lofoten/@68.2695576,15.022555,697m/data=!3m1!1e3!4m5!3m4!1s0x45de3f6ae3f3e829:0x619c91674bfc3c5d!8m2!3d67.9931452!4d13.6397069?hl=de
Im Winter habe ich es leider noch nicht zu den Lofoten geschafft.
Liebe Grüße Micha
Hi Micha! Was ein toller Strand <3 Es ärgert mich gerade wirklich, dass ich nicht dort war (ich habs ja ein wenig mit weißen Sandstränden und türkisblauem Meer, falls dir das schon aufgefallen ist :p ). Von daher vielen lieben Dank für den Tipp und die Wegbeschreibung, vielleicht macht sich der Eine oder Andere ja mal auf den Weg dorthin.
LG, Katrin
Hallo Katrin Danke für deinen tollen Beitrag über die Lofoten
Wir selbst fahren Ende Juni für 2 Wochen nach Svolvaer von dort wir
die Lofoten mit Auto /Fuss oder Fahrrad erkunden wollen..Deshalb ist Euere Seite für Neuankömmlinge wie uns super..Wir fliegen von Frankfurt nach Oslo..dann nach Bodo um mit einer kleinen Maschine nach Svolvaee zukommen
Unser Mietauto haben wir über Rentalscar günstig bekommen und unser Whng über Airbnb direkt in Svolvaer am See..Wir haben uns extra für 14 Tage entschieden um vieles dort zu erkunden.Und schnell sind wir auch an dem Ort..Da wir schon fast vor 1 Jahr gebucht hatten fliegen wir von Frankfurt ca ab Uhr 6.00 und sind ca Uhr 14.00 in Svolvaer,am gleichen Tag. ZEITRAUM:
ENDE JUNI – MITTE JULI
LG an alle Lofoten Begeisterte und natürlich an Dich Katrin mit Deiner tollen Info
Andreas
Hi Andreas, das klingt nach einer guten Planung und von Svolvaer könnt ihr viele Orte als Tagesausflug erreichen. Im Sommer kommt man auf den Straßen auch schneller voran als im Winter und ihr habt definitiv mehr Tageslicht und somit viel länger Zeit für Ausflüge. Das wird super 🙂
LG
Richtig schöne Orte!!! Vorallem „Reine“ muss ich anschauen, werden dieses Jahr mit dem Camper Norwegen und Schweden bereisen