Curacao…ist das nicht dieser blaue Likor, mit dem sich jeder von uns in seiner Jugend bei einer ausufernden Party schon einmal die Lichter ausgeknipst hat? Insbesondere weil dieser fiese Likör gemixt mit Orangensaft und Vanilleeis nämlich ein echter Wolf im Schafspelz ist und man unter keinen Umständen die Konsequenzen hätte absehen können….dumdidum. Nein? Echt nicht? Hm. Sag mir bitte, dass ich nicht die Einzige bin…
Anyway, ich war vielleicht jung und dumm und du liegst fast richtig. Das böse Zeug ist Blue Curacao – Curacao hingegen ist die Insel in der Karibik, auf der dieses leckere Teufelszeug aufgrund einer speziellen dort wachsenden Orangensorte seinen Ursprung hat.
Und wo liegt Curacao nun – wenn nicht im Spirituosenregal des örtlichen Supermarktes? Die Antwort: Ein bisschen weiter weg, nämlich mitten in der Karibik. Curacao ist eine der drei ABC-Inseln (Aruba, Bonaire, Curacao), die nur wenige Kilometer vom venezuelanischen Festland entfernt in der südlichen Karibik zu finden sind. Curacao ist bekannt für seine unglaubliche Unterwasserwelt und gehört zu den besten Tauchspots der Welt. Nachdem schon die Nachbarinsel Aruba mein Herz im Sturm erobert hat und die Karibik sich für mich sowieso wie eine zweite Heimat anfühlt, war eine Reise nach Curacao nur der nächste logische Schritt. Bucket List und so 😉
In diesem Artikel nehme ich dich also mit nach Curacao, zeige dir die schönsten Strände der Insel, erzähle dir welche Highlights, Sehenswürdigkeiten und Restaurants du auf keinen Fall verpassen darfst und gebe dir praktische Tipps für deinen Curacao Urlaub an die Hand.
- Meine Kamera: Sony Alpha 6500*
- Zwei Objektive: Ein Allroundobjektiv von Sigma* (perfekt fürs Reisen und erschwinglich, es wird zusammen mit einem Adapter* an die Sony 6er-Reihe angeschlossen) und eine 30mm Festbrennweite von Sigma*
- GoPro Unterwasserkamera* und ein passender Dome für halb-halb-Aufnahmen*
- Wasserfeste Sonnencreme ohne Mikroplastik mit mineralischem Filter* (der Umwelt und den Korallen zuliebe)
- Bequeme Trekkingsandalen* für Wanderungen
- Nobite Moskitospray* (das Beste!)
Curacaos Hauptstadt Willemstad: Amsterdam auf karibisch
Als ehemalige niederländische Antilleninsel spürt und sieht man den holländischen Einfluss noch heute überall auf Curacao (die niederländischen Antillen wurden 2010 aufgelöst, Curacao ist heute ein autonomes Land innerhalb des Königreichs der Niederlande). Insbesondere in Curacaos Hauptstadt Willemstad, die mit ca. 125.000 Einwohnern die größte Stadt der niederländischen Gebiete in der Karibik ist, ist das auch ganz deutlich an der Architektur zu sehen. Genau wie in Amsterdam finden sich hier überall aneinandergereihte Giebelhäuser – allerdings in bunten Pastellfarben.
Die beiden größten Stadtteile Punda und Otrobanda werden dabei von einer der wohl bekanntesten Brücken der Welt, der Königin-Emma-Brücke, miteinander verbunden. Das Besondere an dieser Brücke ist, dass es eine Schwenkbrücke ist, d.h. sie schwenkt zur Seite sobald ein Schiff in den Hafen von Willemstad fahren möchte. Was hier recht unspektakulär klingt, ist live tatsächlich eine ziemlich verrückte Angelegenheit, die Brücke schwenkt nämlich ob mit oder ohne Fußvolk darauf.
Solltest du also gerade auf der Brücke sein und den fantastischen Ausblick auf Willemstad genießen und es kommt ein Schiff, dann kannst du entweder flitzen und zusehen, dass du runterkommst (man weiß ja vorher nie wieviele Schiffe durch wollen und wie lange das dauert) oder du genießt die kleine Brücken-Karussellfahrt.
Der Stadtteil Otrobanda ist übrigens geprägt von seiner Street Art Szene, überall finden sich bunte mit Graffiti bemalte Häuser. Lass dich einfach treiben und erkunde Willemstad zu Fuß. Es gibt überall kleine Cafés, hübsche Fotospots, Restaurants und Läden.
Die schönsten Strände von Curacao
An dieser Stelle muss ich allen, die auf Curacao weitläufige, endlos lange weiße Sandstrände erwarten (so wie man sich die Karibik eben vorstellt) gleich enttäuschen: Nope. Nicht auf Curacao. Während die Nachbarinsel Aruba bekannt ist für ihre karibischen Traumstrände wie z.B. den Eagle Beach oder den Baby Beach, ist Curacao eher geprägt von kleinen Buchten. Besonders im Südwesten von Curacao befinden sich viele wunderschöne türkisblaue Buchten, die öffentlich zugänglich sind. Allerdings hat der Pauschaltourismus auch vor Curacao nicht Halt gemacht und so haben viele Hotels ihre eigenen kostenpflichtigen Strandabschnitte und auch Beach Clubs sind auf Curacao keine Seltenheit. Aber ich kann dich entwarnen: Die schönsten Strände auf Curacao sind nicht die Hotelstrände (die sind nämlich häufig sogar künstlich angelegt), sondern frei zugängliche Naturstrände.
Kleine Knip
Der Strand Kleine Knip oder auch Playa Kenepa ist ein relativ kleiner Strand im Westen von Curacao. Es gibt einen Parkplatz, Duschen und Toiletten, eine kleine Fressbude sowie Liegen und Schirme zum Mieten (aber wer will das schon…einfach mit dem Handtuch in den Sand ist sowieso das beste <3 ). Der Strand ist kostenlos und öffentlich zugänglich. An den Felsen lässt es sich prima schnorcheln. Leider war es ziemlich bewölkt als ich die Fotos geschossen habe, deswegen kommt das glasklare türkisblaue Wasser nicht ansatzweise so schön rüber wie in der Realität.
Grote Knip
Der große Bruder Grote Knip liegt nur einen Katzensprung von Kleine Knip entfernt und ist meiner Meinung nach der mit Abstand schönste Strand auf ganz Curacao. Das Wasser ist unglaublich türkis, der Sand butterweich und weiß. Genau so muss das sein, denn hey, wir sind ja schließlich in der Karibik! Und das Beste: Auch dieser Strand kostet nichts.
Es gibt auch hier Parkplätze, alles was man braucht und die Menschen verteilen sich gut – auf jeden Fall kein Ölsardinen-Feeling.
Schweine am Strand am Playa Porto Marie
Schweine am Strand? Auf Curacao? Japp. Die Schweine auf den Bahamas haben sich ja zwischenzeitlich rumgesprochen, aber die Schweine auf Curacao sind neu. Am Strand von Porto Marie (oder auch Porto Mari ohne e) chillen seit geraumer Zeit zwei Schweine. Niemand weiß so genau woher sie kommen, nur das Warum ist klar: Es gibt Essen. Touristen haben immer Essen dabei. Das haben auch Willy und Woody (so heißen die beiden, sie haben inzwischen sogar einen eigenen Instagram Account @willyandwoody) geschnallt und schrecken nicht davor zurück, sich ihr wohlverdientes Futter aus den Taschen der Touristen zu holen. Also Freunde, rechnet mit Verlusten. Manchmal sind es nur deine belegten Brötchen, manchmal wird die ganze Tasche entwendet.
Aber ich habe gute Nachrichten: Der Playa Porto Marie ist gut bestückt mit Liegen und Schirmen, am besten hängst du deine Tasche weeeeeit nach oben an den Schirm 😉 Der Eintritt kostet ca. 3 Dollar. Hier gibts mehr Infos zum Strand.
Auf dem Weg zum Porto Mari Beach kommst du übrigens an Lagunen vorbei, in denen wilde Flamingos leben. Leg hier auf jeden Fall einen kurzen Stop ein.
Karakter Beach
Dieser Strand ist beinahe so etwas wie ein Geheimtipp und neben Grote Knip einer der schönsten Strände auf Curacao. Im Grunde ist der Strandabschnitt ganz winzig, denn er liegt irgendwo an einer Klippe zwischen Luxusimmobilien, einem Restaurant und einer Tauchschule. Du findest ihn, indem du bei Google nach dem Restaurant “Karakter Curacao” suchst. Ich weiß leider nicht ob der Strand öffentlich ist, aber zur Not holst du dir eben im Restaurant einen Drink und dann wird das schon klar gehen 😉 Das Karakter ist übrigens auch superlecker und absolut empfehlenswert.
Die Unterwasserwelt von Curacao: Schnorcheln mit Meeresschildkröten
Oh yes. Auch das geht auf Curacao, wenn du willst sogar komplett for free. Wenn du die Begegnung mit Meeresschildkröten nicht dem Zufall überlassen möchtest, dann kommt hier für dich the ‘Beach to be’: Der Playa Grandi (oder auch Playa Piscandi genannt) ganz im Westen der Insel. Dort tummeln sich wirklich viele Meeresschildkröten und wenn du dort einfach mit Schnorchel bewaffnet ein Stück aufs Meer hinausschwimmst, wirst du ziemlich sicher welche sehen. Ich habe irgendwann aufgehört zu zählen, denn spätestens wenn eines dieser wunderbaren Tiere ganz sanft und dicht neben einem durchs Wasser gleitet, vergisst man sowieso alles um sich herum.
Wenn du möchtest, kannst du deinen Schnorcheltrip am Playa Grandi zusammen mit den Jungs von Myronchitrip erleben. Sie wissen genau wo die Meeresschildkröten sind und zeigen dir auch die, die gut getarnt am Meeresgrund sind. Und sie schießen die ganze Zeit coole Unterwasserfotos von dir 😉 Am besten du kontaktierst @myronchitrip einfach auf Instagram und besprichst dort alles.
An dieser Stelle noch eine Bitte: Die Schildkröten sind an Menschen gewöhnt und kommen teilweise wirklich nah. Bitte, bitte fass sie nicht an! Zum Einen werden sie dadurch gestört und schaffen eventuell den Vorgang des Luftholens nicht mehr rechtzeitig, zum Anderen schädigt das angeblich die natürliche Hautbarriere der Tiere. Meeresschildkröten sind vom Aussterben bedroht und es gibt in einigen Ländern allein für das Anfassen der Tiere empfindliche Strafen. Das hat seinen Grund, also genieße die Begegnung einfach ohne ihnen ggf. Schaden zuzufügen.
Der Playa Grandi ist ansonsten übrigens ein recht steiniger und wenig spektakulärer Strand.
Wandern im Christoffel Nationalpark
Der Christoffelberg ist mit schlappen 375 Metern der höchste Berg von Curacao und liegt im Christoffel Nationalpark. Alte Wanderhasen werden hier nur müde lächeln und tatsächlich ist der Aufstieg auch in max. 2 Stunden geschafft. Dennoch solltest du die Temperaturen, die auf Curacao ganzjährig bei ca. 30°C liegen, nicht unterschätzen. Starte früh am Morgen, am besten vor 8 Uhr. Der Aufstieg auf den Berg nach 10 Uhr ist sogar verboten.
Die Aussicht ist trotz der nur knapp 400 Meter Höhe gigantisch, du kannst die komplette Insel bis zum Meer überblicken. Der Aufstieg ist zu Beginn recht easy, doch es wird schon bald steiler und du musst definitiv auch über einige Steine und Äste klettern. Was du brauchst:
- Feste Schuhe. Wanderschuhe sind nicht notwendig, aber Sneakers mit Profil und festem Tritt sollten es schon sein
- Wasser! Du wirst schwitzen. Das letzte Stück ist steil
- Sportbekleidung. Nochmal: Du wirst schwitzen…
- Sonnencreme und Moskitospray. Der Christoffelberg ist dicht bewachsen und somit Heimat vieler Moskitos
Ich muss zugeben, dass ich kurz vorm Gipfel des Christoffelberg schlapp gemacht habe. Ich war die beiden Tage vor der Wanderung krank und alles andere als fit, deswegen musste ich kurz vorm Ziel aufgeben. Daher fehlen an dieser Stelle die Fotos von ganz oben vom Gipfel, ich hoffe du siehst es mir nach 😉
Der Eintritt in den Christoffel Nationalpark kostet ca. 15 Dollar. Melde dich einfach am Parkeingang, dort erklärt man dir den Weg zum Startpunkt der Wanderung und los gehts. Wenn du vor oder nach der Wanderung Zeit hast und genauso an Eselliebe leidest wie ich, gibt es neben dem Haus des Rangers übrigens zuckersüße Eselchen, die sich über ein paar Streicheleinheiten freuen. Hier gibt es mehr Infos zum Christoffel Park.
Curacaos wilde Seite: Shete Boka Nationalpark
Genau wie auf Aruba ist auch die Nordküste Curacaos geprägt von wilden, zerklüfteten Felsen und steilen Abhängen. Am eindrucksvollsten kannst du diesen Teil der Insel im Shete Boka Nationalpark sehen. Die beeindruckendsten Spots sind Boka Wandomi, Boka, Tabla, Boka Kalki und Boka Pistol. Du kannst die einzelnen Spots innerhalb des Nationalparks entweder mit dem Auto ansteuern oder über die ausgeschilderten Wanderwege alles zu Fuß erkunden.
Da die Sonne wirklich erbarmungslos brennt und es keinen Schatten gibt, würde ich definitiv die Variante mit dem Auto empfehlen. Die Straßen sind gut befestigt und du kannst problemlos mit einem normalen Mietwagen ohne Allrad von A nach B fahren. Der Eintritt in den Shete Boka Park kostet ca. 11 Dollar.
Klein Curacao: Mit dem Boot auf die einsame Karibikinsel
Alright Freunde, hier kommt mein persönliches Highlight auf Curacao: Die Fahrt zu einer anderen Insel! Yay! Ok, Spaß beiseite…Curacao ist toll und Klein Curacao ist auch nicht so richtig eine andere Insel 😉 Vielmehr ist Klein Curacao eine wirklich winzige, unbewohnte Insel südöstlich von Curacao, die allerdings mit Abstand den wunderschönsten Strand hat, den ich in meiner ganzen Zeit auf Curacao gesehen habe. Klein Curacao ist das fucking (Entschuldigung) PARADIES!
Ok, ganz schnell zu den Fakten – wie kommst du dorthin? Ganz easy: Du buchst dir eine Tour auf einem Katamaran. Das ist wirklich sehr simpel, die Ausflüge nach Klein Curacao werden von vielen Tour Operators angeboten und starten meist irgendwo in der Ecke Willemstad/Jan Thiel. Die Fahrt nach Klein Curacao dauert ca. 2 Stunden, insgesamt dauert der Ausflug den ganzen Tag und kostet ca. 115 €.
Ich empfehle dir, unbedingt vorab eine Tour zu buchen, denn die Trips nach Klein Curacao sind sehr beliebt und die Anzahl der Boote limitiert.
Tagestrip nach Klein Curacao buchen*So, und was gibts auf Klein Curacao nun zu tun? Eigentlich…nichts! Klein Curacao ist eben primär Strand und wer auf superweiße Karibikstrände, Schnorcheln und knalltürkisblaues Wasser steht, wird hier sowas von auf seine Kosten kommen. Ich konnte kaum fassen in welchem Paradies ich hier gelandet bin und hätte noch stundenlang dort bleiben können. Und hey, das mit dem ‘Nichts’ stimmt auch nicht ganz, denn es gibt auf Klein Curacao einen alten Leuchtturm und ein völlig verrostetes Schiffswrack zu bestaunen und auch die Unterwasserwelt ist der Knaller. Also keine Sorge, die 4-5 Stündchen auf Klein Curacao vergehen wie im Flug.
Weitere Highlights auf Curacao: Infinity Pooling, der historische Osten & weitere Ausflugstipps
An dieser Stelle möchte ich dir noch ein paar weitere Sightseeing- und Ausflugstipps für Curacao geben, manch einer davon ist vielleicht sogar ein Geheimtipp.
Curacaos bester Infinity Pool
Wenn du einmal Lust auf einen richtig netten Infinity Pool mit atemberaubender Aussicht hast, dann kommt wieder der Karakter Beach ins Spiel, von dem ich oben bereits berichtet habe. Es gibt hier nämlich nicht nur das Restaurant Karakter, sondern direkt oberhalb noch ein weiteres Restaurant, das Koraal Curacao, das eine Dachterrasse mit einem Hammer Infinity Pool hat. Du musst nicht reservieren, keinen Eintritt zahlen o.ä., sondern einfach nur etwas essen oder trinken und kannst den Pool nach Lust und Laune benutzen. Klingt nach einem Deal, oder?
Aloe Vera Plantage und Straußenfarm
Was du auf Curacao ebenfalls nicht verpassen solltest, falls du so etwas noch nie getan hast, ist die Besichtigung einer Aloe Vera Plantage. Da ich bereits auf Aruba das Vergnügen hatte, habe ich es aus Zeitgründen auf Curacao ausfallen lassen. Für Ersttäter aber in jedem Fall zu empfehlen. In der Nähe der Aloe Vera Plantage gibt es übrigens auch eine Straußenfarm. Ich habe es leider zeitlich nicht dorthin geschafft und Straußen sind auch nicht so wirklich meine Lieblingstiere, aber wer Lust auf leicht aggressive Riesenvögel hat – go for it! Hier gibts mehr Infos zur Straußenfarm.
Fort Beekenburg
Sehr empfehlenswert ist ein kleiner Abstecher in den Osten von Curacao. Dort befindet sich nämlich die geschichtsträchtige Fort Beekenburg, die im Jahr 1703 als Schutz vor Angriffen gebaut wurde und die nachfolgenden Jahrhunderte weitestgehend unbeschadet überstanden hat. Die Festung Beekenburg ist frei zugänglich und du kannst bis nach oben in den Turm klettern, die Aussicht genießen oder zwischen all den meterhohen Kakteen auf der Festung Verstecken spielen (was man als Erwachsener eben so macht ^^).
Nur wenige Meter nebenan auf einem anderen Hügel befindet sich ein altes, verfallenes Gebäude aus dem 19. Jahrhundert, das als Quarantänestation für Seefahrer genutzt wurde. Die Hintergrundgeschichte zu diesem Gebäude ist ein wenig schaurig, denn wer nach einer bestimmten Zeit nicht geheilt war, wurde einfach lebend über die Klippen ins Meer geworfen und seinem Schicksal überlassen. Falls dich das nicht stört: Das alte Gebäude ist ein Lost Place par excellence und ein toller Fotospot 😉
Von hier aus lohnt sich übrigens auch ein Abstecher zur sogenannten Director’s Bay, von wo aus man abends einen wunderbaren Sonnenuntergang genießen kann (die Sonne geht auf Curacao übrigens immer schon gegen 18:30 Uhr unter und aufgrund der Nähe zum Äquator geht das auch sehr flott).
Weitere Ausflugstipps für Curacao
Man mag es kaum glauben, aber es gibt auf Curacao noch viel mehr zu tun als das, was ich hier bereits alles aufgelistet habe. Du findest hier eine Auswahl an Touren und Ausflügen, die ebenfalls zu den Highlights von Curacao zählen und die ich supergerne gemacht hätte, wenn die Zeit nicht so knapp gewesen wäre:
- Bootstour und Schnorcheln im Blue Room*: Der Blue Room ist eine Unterwasserhöhle und bekannt als einer der besten Schnorchelspots auf Curacao
- Eine Kajak-Tour vor der Küste von Curacao*: Ich mag Kajak-Touren nicht nur wegen des Blicks von der anderen Seite, den man auf diese Weise bekommt, sondern auch weil man per Kajak problemlos abgelegene Strände und Orte erreichen kann, die anders nicht zugänglich sind
- Schnorcheltour zum Tugboat*: Vor der Küste Curacaos liegt das Wrack eines versunkenen Schleppers. Wenn sich das nicht lohnt, weiß ich auch nicht…
- Mit dem Schnellbot nach Klein Curacao*: Falls ihr keine Lust habt auf Segeln mit dem Katamaran, ist ein Powerboat nach Klein Curacao die schnelle Alternative
- Ein Ausflug zu den berühmten Hato Caves, Flamingos & Strand*
Die beste Reisezeit für einen Urlaub auf Curacao
Was ist eigentlich die optimale Zeit für einen Urlaub auf Curacao? Gibt es so etwas wie eine Regenzeit oder gar Hurricane Season wie sonst überall in der Karibik? Sollte man zu einer bestimmten Zeit am besten gar nicht nach Curacao? Diese Frage ist schnell beantwortet: Nein! Auf Curacao ist das ganze Jahr über bombastisches Wetter. Ernsthaft. Die ABC-Inseln, zu denen auch Curacao gehört, sind die sogenannten Inseln “unter dem Winde” und liegen damit außerhalb des karibischen Hurricane Belt. Das hat zur Folge, dass es hier keine tropischen Wirbelstürme gibt, es generell sehr wenig regnet und die Temperaturen ganzjährig bei knapp 30°C liegen. Klingt traumhaft, ist es auch!
Ich war im November auf Curacao und die Insel war zu dieser Zeit unheimlich grün, was für Curacao sehr ungewöhnlich ist (normalerweise ist es hier sehr trocken). Das lag daran, dass es im Oktober wohl verhältnismäßig viel geregnet hat und ich habe das auch im November noch gespürt: Morgens hat es meist kurz und leicht geregnet, aber spätestens gegen 10 Uhr war es vorbei und die Sonne kam raus.
Curacao: Anreise, Herumkommen vor Ort und Zeitplanung
Du fragst dich sicher, wie das auf Curacao eigentlich so läuft. Wie kommt man überhaupt hin, braucht man vor Ort einen Mietwagen oder geht das auch irgendwie alles mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder dem Taxi? Und wieviel Zeit sollte man für einen Urlaub auf Curacao einplanen?
Anreise nach Curacao und wie lange bleiben?
Curacao ist bei uns Deutschen als Reiseziel seltsamerweise noch gar nicht so bekannt, obwohl das im Nachbarland Niederlande komplett anders aussieht. Als ehemalige niederländische Antilleninsel ist Curacao für die Niederländer eines der beliebtesten Reiseziele und es gibt superviele Pauschalangebote ab Amsterdam. Ob man eine Pauschalreise buchen möchte, ist sicher Einstellungssache – für mich kommt es nicht in Frage und ich mache lieber alles individuell. So kann ich Unterkünfte und Locations wechseln wenn mir danach ist, muss mich nicht mit schlechtem Hotelessen herumärgern und günstiger ist es meistens auch.
Glücklicherweise fliegt Condor per Direktflug ab Frankfurt nach Curacao, Flüge kannst du direkt bei Condor Airlines buchen. Falls du recht nah an Amsterdam wohnst, lohnt sich sicher auch ein Blick auf Skyscanner um die besten Flüge zu finden.
Die Einreise nach Curacao ist ganz unkompliziert mit einem gültigen Reisepass möglich. Wenn du vorher das Einreiseformular unter Edcardcuracao ausfüllst, geht es vor Ort schneller.
Wieviel Zeit du für Curacao einplanen solltest, hängt von deinen persönlichen Präferenzen ab. Siehst und macht du gerne viel in kurzer Zeit oder willst du auch viel Zeit am Strand verbringen? Generell würde ich empfehlen, für Curacao nicht weniger als 7 Tage einzuplanen. Ich hatte das Gefühl, dass meine 7 Tage gerade so gereicht haben und 2 Wochen bspw. wären mir auf jeden Fall zu lang gewesen. So um die 10 Tage sind sicher gut, um den perfekten Mix aus genügend Zeit für Ausflüge und Entspannung am Strand zu haben.
Mietwagen oder öffentliche Verkehrsmittel?
Braucht man auf Curacao überhaupt einen Mietwagen? Oder geht das auch irgendwie ohne? Meine Antwort ist ganz klar: Ja, braucht man. Zumindest wenn man von der Insel etwas sehen möchte. Curacao ist größer als man es beim Blick auf den winzigen Punkt auf der Landkarte erwarten würde. Es gibt zwar Busverbindungen auf der Insel und diese sind für eine karibische Insel dank des europäischen Einflusses auch erstaunlich gut ausgebaut und pünktlich…aber am Ende des Tages ist es eben doch Pain in the Ass, machen wir uns nichts vor.
Woher ich das weiß ohne selbst Bus gefahren zu sein auf Curacao? Meine Schwester war dort ebenfalls bereits im Urlaub und hat sich aus Kostengründen nur mit Bussen fortbewegt. Es klappt, wenn man viel Zeit hat. Die Busverbindungen sind regelmäßig, aber selten. Außerdem fahren sie kaum bis gar nicht in die abgelegeneren Gebiete (z.B. in den Westen wo die meisten schönen Strände sind) und spät abends wird es teilweise echt schwierig.
Ich würde dir definitiv zu einem Mietwagen raten, wenn du die Insel erkunden und nicht nur im Hotel liegen willst. Ich buche immer vorab auf Check24*, vor Ort habe ich spontan noch nirgendwo(!) einen besseren Preis bekommen.
Vergleiche die Preise, als Anhaltspunkt: Ich habe auf Curacao vor Ort 60 Dollar/Tag für die kleinste Kategorie ohne Versicherungen gezahlt. Die Fortbewegung per Taxi würde ich dir übrigens nicht empfehlen, das ist genauso teuer wie bei uns.
Urlaub auf Curacao: Währung, Sprache, Wifi, Unterkünfte und Verpflegung (inkl. Restauranttipps)
Die offizielle Währung auf Curacao ist der Antillen-Gulden, aber sämtliche Preise sind meist auch in US-Dollar ausgeschrieben und du kannst überall in US-Dollar bezahlen. Die Landessprache ist Papiamentu, aber Englisch und Niederländisch sind gefühlt tatsächlich weiter verbreitet.
Falls du dich fragst, ob du dir eine örtliche SIM-Karte holen solltest: Nein, das ist eigentlich unnötig. EU Roaming gibt es zwar nicht auf Curacao (was man aufgrund der niederländischen Vergangenheit evtl. annehmen könnte), aber jedes noch so kleine Café hat dort gut funktionierendes free WiFi.
Unterkünfte auf Curacao: Hotel vs. Selbstverpflegung – Wo auf der Insel sollte man wohnen?
Curacao ist wie schon gesagt größer als man zunächst denken könnte. Um nicht allzu weite Strecken zwischen den Ausflügen zurücklegen zu müssen, würde ich empfehlen während deines Aufenthaltes mindestens einmal die Unterkunft zu wechseln. Im Westen der Insel befinden sich die Nationalparks (Christoffel Park, Shete Boka Park) und die vielen kleinen Traumstrände, im Osten um Willemstad herum ist etwas mehr Leben in der Bude und hier starten die meisten gebuchten Touren. Deswegen haben wir im Westen im Hilton Hotel übernachtet und im Osten im Livingstone Jan Thiel*.
Generell ist die Gegend um Jan Thiel zu empfehlen, wenn du auch gerne einmal feiern gehen möchtest. Der Jan Thiel Beach ist angeblich etwas snobby (was ich nicht bestätigen kann), aber am Samstag Abend steigt hier wohl traditionell eine ziemlich nette Party 😉
Falls dir die beiden Hotels nicht zusagen, habe ich dir hier noch eine Auswahl von Unterkünften in den beiden Regionen zusammengestellt.
- Empfehlenswerte Unterkünfte im Westen von Curacao*
- Empfehlenswerte Unterkünfte in der Region Jan Thiel*
Wie teuer ist Curacao? Kosten und Finanzen vor Ort
Die Preise für Essen entsprechen ungefähr dem mitteleuropäischen bzw. amerikanischen Niveau, auch in Restaurants. Ein Hauptgericht bekommst du für ca. 15 USD, Getränke kosten ca. 3-5 USD. Also keine Angst, man kann auf Curacao auch ruhig einmal außerhalb essen gehen und sich die wunderbare karibische Küche gönnen. In den Garküchen an der Straße ist es natürlich günstiger. Die Zahlung per Kreditkarte ist auf Curacao weit verbreitet, du kannst dort genau wie in den USA beinahe überall jeden noch so kleinen Betrag mit der Karte zahlen. Fürs Ausland empfehle ich dir diese beiden Kreditkarten:
Kostenlose Reise-Kreditkarte der DKB* oder die Santander Travel Kreditkarte*
Aber Achtung: Kläre vorher bei deiner Bank die Freischaltung der Karte für Curacao ab. Sonst geht es dir nämlich vielleicht wie mir und kein Automat auf der ganzen Insel wird Bargeld ausspucken. Und ein wenig Bargeld sollte man trotz allem immer dabei haben, wir mussten z.B. beim Tanken unseres Mietwagens an der Tankstelle bar bezahlen.
Restaurantempfehlungen für Curacao
Auf Curacao gibt es generell superviele und superleckere Restaurants. Neben der teilweise sehr fleischlastigen und fettigen karibischen Küche findet man dort auch eine gute Auswahl an veganen Restaurants. Ich habe in meiner kompletten Woche auf Curacao nicht einmal schlecht gegessen (und ich habe wirklich viel gegessen, trust me…). Absolut empfehlenswert finde ich diese hier:
Karakter Curacao: Du erinnerst dich, das Karakter war das Restaurant direkt an einem der schönsten Strandabschnitte, das direkt unterhalb des Koraal Restaurant mit dem crazy Infinity Pool liegt. Es ist etwas tricky zu finden, unter karaktercuracao.com findest du eine Wegbeschreibung. Die Speisekarte ist ein bunter Mix aus Karibik und Europa, von Clubsandwich bis karibischen Bowls findet hier jeder etwas.
Shelterrock Paradise: Wer meine Artikel zu den Bahamas kennt, der weiß dass ich dort meine absolute Leibspeise bis ans Lebensende gefunden habe: Conch. Was das ist? Eine Meeresschnecke, die ein bisschen wie Tintenfisch schmeckt. Im Shelterrock Paradise gibt es ausschließlich typisch karibische Gerichte auf der Karte, darunter auch einige mit Conch. Yummy!
Koko’s Curacao: Das Koko’s liegt direkt in der Anlage des Jan Thiel Beach und hier kannst du u.a. super lecker frühstücken. Es gibt veganes Frühstück, frischen Obstsalat, aber auch ordentlich mit Speck und Ei belegte Bagels. Fotos zu schießen habe ich vor lauter Hunger leider vergessen. Sorry 😉
Mood Beach: Das Mood Beach liegt am Mambo Beach Boulevard, eine Art Beach Club Area, die Strand mit Restaurants, Shops und kleinem Vergnügungspark miteinander verbindet. Das Mood Beach Restaurant befindet sich direkt am Wasser, das Essen und die Preise sind etwas gehobener, aber dafür auch superlecker und die Atmosphäre entsprechend. Mein persönliches Highlight: Für 10 Dollar gibt es dort frische Kokosnüsse zu kaufen (ja ich weiß, der Preis ist happig. Aber es sind Kokosnüsse! <3 )
Hast du noch Fragen zu Curacao? Oder warst du sogar schon dort und hast Lust deine Erfahrungen zu teilen oder hast vielleicht sogar einen Geheimtipp? Dann lass mir gerne einen Kommentar da! 🙂
Werbehinweise
Die Reise nach Curacao entstand auf Einladung des Curacao Tourism Board in Kooperation mit Condor. Vielen Dank dafür! Eine Verpflichtung zur (positiven) Berichterstattung oder eine inhaltliche Vorgabe für diesen oder andere Artikel war damit nicht verbunden.
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6 comments
Wieviel Liebe du in diesen Blog Post gesteckt hast – so witzig und schön geschrieben! Wirklich ganz tolle Tipps! Wir planen nach Curacao im Dez. 2019 zu reisen und sind durch dich erst auf den Geschmack gekommen. Mach weiter so :)! Vielleicht interessiert dich auch unser Blog auf soulstylestories.com haben wir auch einige Travel Inspo. Liebe Grüße Amy
Hallo, wir sind gerade in Curaçao und haben, auch aufgrund deiner wertvollen Tipps, einen wunderschönen Urlaub. Ich mag deinen Blog sehr. Er ist so gut geschrieben, perfekt recherchiert und vielen Ideen und Inspirationen so hilfreich. Außerdem liebe ich die Fotos. Dazu hätte ich eine Frage. Ich würde gerne ein Turtle-Bild als Erinnerung in mein Wohnzimmer hängen. Ich es möglich dies bei dir in einer guten Qualität zu erwerben? Das wäre so toll,
Liebe Grüße, Silke
Hallo, wir “müssen” uns aktuell zwischen Aruba und Curaçao entscheiden und beides sieht einfach so toll ais
Welche der beiden Inseln hat dir besser gefallen oder welche würdest du eher empfehlen? Wir reisen im August und waren erst etwas abgeschreckt, weil wir gehört haben, dass Aruba sehr touristisch und teuer ist. Aber die Landschaft und Strände sehen so toll aus. Curacao wirkt ursprünglicher, kann das sein? Danke für deine Antwort. Liebe Grüße KK
Hi Kirsten, das ist natürlich eine harte Entscheidung 😉 Es ist in der Tat so, dass die beiden Inseln ganz unterschiedlich sind. Aruba ist stark durch den amerikanischen Tourismus geprägt, d.h. viele Luxushotels, exklusivere Restaurants etc., aber es ist durchaus möglich, dort auch mit normalem Budget einen tollen Urlaub zu verbringen. Es gibt normal teure Supermärkte, viel Streetfood und die Strände sind sowieso alle kostenfrei zugänglich. Curacao habe ich als “karibischer” empfunden, es sind allerdings auch unglaublich viele niederländische All Inclusive Touristen dort. Die Strände auf Curacao sind kleiner und somit deutlich voller, außerdem sind viele Strände private Hotelstrände (die dann gar nicht oder nur mit Eintritt zugänglich sind).
Preislich nimmt es sich außerhalb der Unterkünfte nicht viel, da sind beide Inseln gleich teuer. Mir persönlich gefällt Aruba besser (meine Lieblingsinsel <3). Ich würde an eurer Stelle also einfach mal schauen wie die Preise für Hotels und Flüge sind und dann entscheiden.
Sag gerne mal bescheid was es geworden ist und wie es euch gefallen hat 🙂 LG, Katrin
Liebe Katrin, jetzt wollte ich noch eine Rückmeldung geben was es geworden ist… Wir waren auf Curaçao und es hat uns super gut gefallen. Haben es definitiv nicht bereut! Das karibische Flair war ganz besonders und auch die kleinen Buchten und Strände haben uns super gut gefallen. Mal schauen, ob wir Aruba auch noch irgendwann machen…
Hi Kirsten, wie schön! Das freut mich total, dass es euch so gefallen hat auf Curacao 🙂