Die Lofoten sind ein Reiseziel, von dem die meisten Menschen wahrscheinlich noch nie gehört haben. Es gibt dort keine großen Hotelketten, keinen All Inclusive Urlaub, keine Touristenbespaßung. Und das obwohl die Lofoten alles haben, was man sich nur wünschen kann: Berge, türkisfarbenes Meer, helle Sandstrände, im Winter Schnee bei milden Temperaturen, im Sommer Sonne (und manchmal sogar Badewetter). Sowohl im Sommer als auch im Winter kann man auf den Lofoten mit der Mitternachtssonne, der wochenlangen Dunkelheit der Polarnacht und den Polarlichtern einzigartige Naturphänomene erleben, die man sonst nicht so einfach sieht. Die komplette Landschaft ist schlicht von einem anderen Stern.
Und genau das ist es, was mich so angezogen hat: Das Besondere. Hier gibt es nicht nur eine Sache zu bestaunen, sondern gleich ein ganzes Potpourri an Besonderheiten.
Wo liegt dieser verrückte Ort nun? Ich verrate es dir: Quasi um die Ecke. Die Lofoten sind eine Inselgruppe im Norden Norwegens und durch den Einfluss des Golfstroms ist das Klima dort das ganze Jahr über im Gegensatz zum norwegischen Festland und Landesinneren relativ mild. Die Inseln liegen ca. 200 Kilometer über dem Polarkreis, somit kann man in den Wintermonaten (ungefähr zwischen Oktober und März) bei entsprechendem Wetter Polarlichter sehen. Die einzelnen Inseln sind durch Brücken und Tunnel miteinander verbunden und hinter jeder neuen Kurve eröffnet sich ein Panorama, das dir den Atem stocken lässt. Nicht ohne Grund sind die Lofoten der Traum jedes Landschaftsfotografen.
Nun bin ich sicher keine passionierte Landschaftsfotografin (dafür ambitioniert!), trotzdem haben mich die Bilder der Lofoten derart begeistert, dass ich meine Siebensachen gepackt und dieses Fleckchen Erde gut eine Woche lang erkundet habe. Mit nach Hause gebracht habe ich steif gefrorene Finger, schlammverdreckte Skihosen, eine bei Kälte zickige GoPro (wer kann es ihr verübeln), einen dicken Schnupfen, leuchtende Augen, eine Milliarde Bilder und die Erkenntnis, dass ich das erste Mal in meinem Leben echte Polarlichter gesehen habe. Fuck yeah. Und vielleicht bin ich sogar ein klein wenig zur Landschaftsfotografin geworden.
Bevor ich dir in den nächsten Wochen die Lofoten ausführlich vorstelle, möchte ich einfach gerne erst einmal Bilder sprechen lassen. Wer mir bei Instagram folgt, hat schon ein paar Eindrücke bekommen – die volle Lofoten-Dröhnung gibt es nun hier. Kommt mit mir…
Auf den Fotos oben siehst du Uttakleiv und Haukland. Die beiden Orte gehören zu den beliebtesten Spots auf den Lofoten. Sie liegen relativ nah beieinander und beide Orte haben wunderbare Strände. Der breite, weiße Strand von Haukland wurde sogar 2007(?) zum schönsten Strand der Welt gekürt (wo ich allerdings entschieden widerspreche und an den Eagle Beach auf Aruba erinnern muss).
Auch der Strand von Unstad und der Rørvik White Sand Beach geben wunderbare Fotomotive durch die Steine im Vordergrund ab.
Der Strand von Ramberg war der weitläufigste und größte Strand, den wir auf den Lofoten entdeckt haben. Weißer Sand, türkisfarbenes Wasser, im Hintergrund die schneebedeckten Berge. Ich habe mich gewundert, weshalb mir dieser – wie ich finde wirklich schöne – Strand in keiner ‚Die schönsten Strände der Lofoten‘-Liste begegnet ist und habe eine Ahnung: Er ist nicht ganz so unberührt wie die anderen Strände, denn er liegt wirklich angrenzend am Ort Ramberg. Drumherum findet sich auch ein wenig Industrie, was die Kulisse natürlich etwas stört. Dennoch: Für mich einer der schönsten Strände auf den Lofoten.
Der Strand von Flakstad ist abends ein beliebter Fotospot zum Fotografieren von Polarlichtern. Der Strand ist umgeben von Bergen, wodurch sich ein tolles Fotomotiv ergibt. Wir hatten gleich an unserem zweiten Abend auf den Lofoten riesiges Glück und haben unsere ersten Polarlichter am Flakstad Beach erwischt.
Ansonsten verbirgt sich tatsächlich hinter beinahe jeder Kurve entlang der E10 (die Europastraße E10, die über die komplette Inselgruppe der Lofoten führt) ein neues Fotomotiv, das einen einfach nur sofort panisch einen Parkplatz suchen und aus dem Auto springen lässt (das Fotomotiv könnte ja weglaufen…also Berge, Wasser, Häuser, Steine…die rennen recht flott, weiß man ja). Sieh selbst:
Besonders ganz im Südwesten der Lofoten wird die E10 immer schmaler und schlängelt sich durch die näher rückenden Berge und kleinen Fischerorte bis sie schließlich in Å i Lofoten endet. Ganz dort unten stehen auch vermehrt die berühmten Rorbuer, also die kleinen Fischerhäuschen in bunten Farben direkt am Wasser. Viele davon werden inzwischen als Unterkunft an Touristen vermietet. Die schönsten Fischerorte sind ohne Zweifel Sakrisøy, Hamnøy und Reine.
Wer so bekloppt ist, auch im Winter wandern gehen zu wollen, der sollte in dieser Jahreszeit wegen der großen Rutschgefahr die bekannte Wanderung auf den Reinebringen bei Reine lieber auslassen. Stattdessen gibt es über den Berg Ryten eine Wanderung, die dich mit einem der spektakulärsten Blicke über die Lofoten belohnen wird: Am Ziel angekommen kannst du den karibisch blauen Strand von Kvalvika bestaunen – ein Strand, der nur per Wanderung erreicht werden kann.
Na, sieht das alles unfassbar aus oder sieht das unfassbar aus? Ich hoffe, dass ich zumindest die Fotofgrafiebegeisterten ein wenig inspirieren konnte, die Lofoten in Norwegen auf ihre Liste zu setzen. Es lohnt sich so sehr! In den nächsten Wochen gibt es nach und nach noch mehr Eindrücke und Reisetipps.
Ganz tolle Eindrücke findest du übrigens auch bei den Blogger-Kollegen von Colors of the World und Phototravellers, die mit ihren tollen Bildern nicht ganz unbeteiligt daran waren, dass ich überhaupt auf die Lofoten gereist bin. Vielen Dank dafür! 😉
36 comments
Unglaubliche Bilder! Wenn diese Fotos keine Lust auf die Lofoten machen … Uns auf jeden Fall. Wir brauchten noch einen letzten kleinen Anstoß, den wir jetzt bekommen haben. Damit steht unser Reiseziel für den Sommer fest. Danke! Ihr habt uns die Entscheidung leicht gemacht.
Freue mich auf weitere Berichte und möchte noch ganz viele Fotos sehen.
Liebe Grüße
Frauke
Ach wie cool, das freut mich! Und ich bin schon sehr gespannt auf Sommer-Bilder von den Lofoten, da sieht es bestimmt ganz anders aus dort 🙂 Liebe Grüße
Wow unfassbare Bilder. Da fühlen wir uns gleich wieder in den Urlaub zurück versetzt. Die Lofoten sind der totale Wahnsinn. Aber jetzt genießen wir erstmal Prag.
Fühlt euch gedrückt und danke für die Erwähnung!
Wie lieb von euch, danke 🙂 Habt eine gute Zeit in Prag! (Wir waren dort im November und die Stadt ist echt ein Traum. Geht unbedingt mal ganz früh morgens zur Karlsbrücke, ja?)
Hey ihr zwei…
Toller Bericht, und auch von mir natürlich ein Dankeschön für die Erwähnung. Eure Bilder sind der Hammer und machen mich ganz neidisch, weil ich die Lofoten auch gern nochmal im Winter ablichten würde. 🙂
Es gibt nur eine Sache, bei der ich euch widersprechen muss… (Auch wenn das natürlich sehr subjektiv ist). Der Eagle Beach ist nicht der schönste Strand, nicht mal auf Aruba. 😀
Nichts desto trotz, wenn ich euren Artikel lese kommt es mir vor, als würde ich wieder am Haukland stehen. 😉
In dem Sinne.
Gruß
Alex
Hi Alex, dankeschön. Das freut mich natürlich zu hören, gerade weil du ja selbst vom Fotografieren doch etwas Ahnung hast und selbst mit ganz tollen Fotos vorgelegt hast 😉
Dass ihr den Eagle Beach nicht so dolle fandet, weiß ich ja…aber da bin ich vollkommen beratungsrestistent :p
Lieben Gruß
Sehr rau und wunderschön. Die Lofoten sind ein absoluter Traum von mir
Hi Katrin,
eure Bilder sind der Hammer! Da sollte ich vielleicht auch noch mal hin…
Ganz liebe Grüße von Marian 🙂
Jetzt werd mal nicht übermütig, du warst doch schon da! :p
Wow, toll! Meine Eltern haben sich auf den Lofoten verlobt, allerdings im Sommer. Eure Winterbilder sehen jedoch auch super aus!
Die Bilder sind einfach ein Traum… Jetzt muss ich nur noch meinen Mann überreden, denn der mag es lieber etwas wärmer.
Liebe Grüße
Manuela
Im Sommer ist es dort doch warm…also fast ^^
LG
Wunderschön!
Klasse Bilder, ab jetzt stehen die Lofoten auch auf meiner Wunsch-Reise-Liste 🙂
LG Aylin
Hihi, angefixt 😉
LG, Katrin
Hallo Katrin,
das sind ja traumhafte Bilder! Die habt Ihr super eingefangen. Und die Nordlichter sind ein Traum! (und nicht einfach zu fotografieren…). Wirklich schön.
Ich war übrigens mal im Sommer dort und fand es nicht wirklich warm… 😉
Barbara
Wie warm war es denn da? Unsere Vermieterin hat behauptet, dass es im Sommer nicht kühl sei…aber Lokalpatriotismus lässt einen gelegentlich mal die Realität verkennen, das wissen wir ja alle :p
Hey Katrin,
wie auch alle anderen bereits gesagt haben, sind deine Bilder einfach wahnsehnig schön. Du hast echt eine tolle Kamera!!! Einmal die Nordlichter sehen steht auf meiner To-Do Liste. Und dank deines Berichtesm klettert dieser Punkt auf der Liste nach oben 🙂
LG Regina
Hi Regina, danke dir 🙂 Aber ich muss dich enttäuschen, eine gute Kamera allein macht noch keine guten Bilder. Da steckt tatsächlich ein wenig Arbeit drin, die die Kamera nicht übernehmen kann 😉
Liebe Grüße
Oh wow! Eine absolut traumhafte Landschaft und großartig in Bildern festgehalten!!! Die Lofoten stehen sowas von auf meiner Wunschliste und dann noch in Kombination mit Nordlichtern… ein Traum!
Ich wusste zwar, wo die Lofoten liegen, aber hatte sie so gar nicht auf dem Zettel. Ihr habt sie grade zielsicher in meine Bucketlist katapultiert 🙂 Eure Fotos sind einfach WOW und auch sonst klingt alles, was ihr da erzählt, sehr verlockend. Jetzt wüsste ich nur noch gerne: Welches Budget braucht man denn dort, so ungefähr? Kann ich einfach drauf los fahren und mir spontan Unterkünfte suchen? Und was mich als Foodie natürlich besonders interessiert: Was isst man denn so auf den Lofoten?
Hi Julia, zu dem Thema schreiben wir auch noch was demnächst, aber schonmal vorweg: Die Unterkünfte sind nicht extrem teuer, man findet bei AirBnB wirklich viele niedliche Häuschen für deutlich unter 100€/Nacht. Vom spontanen Rumreisen würde ich abraten, denn die Lofoten sind insgesamt doch vergleichsweise leer…Hotels haben wir z.B. fast gar keine gesehen. Aber alle paar Tage die Unterkunft wechseln und die nächste Etappe abfahren macht schon Sinn, ich würde aber alles vorher buchen. Ansonsten kommt es bzgl. Kosten darauf an wie man anreist, denn da gibt es gefühlt eine Million Varianten. Wir haben uns für Flug + Mietwagen entschieden, aus Kostengründen sind wir über Schweden angereist (Flug und Mietwagen waren günstiger via Schweden). Essen: Da es nicht viele Hotels gibt und auch Restaurants eher rar gesät sind, läuft es auf Selbstverpflegung hinaus. Fast Food (was ja eine günstige Versorgungsmöglichket ist) gibt es dort z.B. gar nicht.
Danke für deine Einschätzung, Katrin! Ich schaue auf jeden Fall wieder vorbei, um eure weiteren Lofoten-Beiträge zu lesen.
Gut, dass euch die Fotomotive nicht wirklich weggelaufen sind, sonst hätte ich jetzt nicht gerade totales Fernweh nach den Lofoten! Wie unfassbar schön ist das denn bitte?! Die Fotos sind der abosulte Wahnsinn! Ich bin total begeistert und wenn es nur halb so schön dort ist, dann muss ich dahin!
Liebe Grüße 🙂
Hey ihr zwei,
ich schließe mit Kuno an und bin total hin und weg von euren Fotos. Der Hammer! Wie ihr eingangs schreibt, sieht die Region gänzlich unberührt aus. Eine landschaftliche Naturschönheit! Es macht richtig Lust, dahin zu reisen. Ich mag solche Orte, weit weg vom Massentourismus und in denen man wirklich die Seele baumeln lassen und einen abschalten kann vom Alltag.
Schöne Grüße,
Stefanie
Hallo Katrin,
obwohl ich eine totale Frostbeule bin, rutschen die Lofoten auf meiner Reisewunschliste immer weiter nach oben. Deine Bilder sind einfach der Hammer – bei der Kulisse kann man nur zum begeisterten Landschaftsfotografen werden! Alleine die Chance Polarlichter zu sehen… Bin schon sehr auf Deine weiteren Eindrücke und Reisetipps gespannt!
Liebe Grüße
Katharina
Das ist sooooo gemein. Jetzt muss ich da auch hin. 😉 Und ihr seid Schuld, dass ich die Lofoten nun auf meine Liste setzten muss. ;-P
Das sind ja megaaaaaaaa tolle Fotos, ein Wahnsinn. Und ja für Landschaftsfotografen wohl ein Traum. Ich muss da dringend auch mal meine Finger abfrieren lassen. 😉
LG Daniela
Liebe Katrin, Norwegen stand schon immer mal auf meiner Liste aber nie die Lofoten. Ab sofort ist sie auf meiner Bucket List. Das ist ja ein Traum – ich liebe Fotografie und diese Landschaft ist der Hammer.
Danke dir für den tollen Tipp.
Liebe Grüße
Ralf
Oooooooohhhhhh, ich bekomme gerade ganz großes Fernweh! Die Bilder sind ja mal der Oberknaller. Ich möchte bitte jetzt sofort auf die Lofoten 🙂
Hat euch eine Woche für die Reise ausgereicht?
LG Luisa
Wunderschöne Eindrücke von den Lofoten! Magisch! 🙂 Wir haben die Lofoten auch im Winter zum ersten Mal besucht und sind einfach nur geflasht gewesen. Das waren 6 der abenteuerlichsten Tage unseres Lebens. Im Januar hatten wir gerade mal 5 Stunden Tageslicht – da wird erstmal klar, wie viel man doch in der Dämmerung, in der blauen Stunde und ohne Sonnenaufgang sieht. Und natürlich sind die Nordlichter ein wunderschönes Spektakel für das wir immer wieder hinfahren würden.
Wir haben uns so sehr in der Winter dort verliebt, dass wir uns erstmal nicht trauen dorthin zu fahren, wenn im Sommer die Sonne gar nicht mehr untergeht 😀 Verrückt, oder?
Der Haukland Beach hat es uns am meisten angetan. In Reine war die Landschaft am dramatischsten, aber leider hat uns ein fieser Sturm dort das Reisen sehr erschwert. Aber so sind die Lofoten: Unberechenbar 🙂
Tolle Bilder!! In welchem Monat sind sie denn entstanden?
Danke dir, Veronika 🙂 Die Bilder sind alle im Winter entstanden, ich war Ende Januar/Anfang Februar auf den Lofoten. LG
Wir würden gerne auf die Lofoten, sind aber an die Schulferien gebunden. Darf ich wissen, wann genau Ihr dort wart? Hat man auch in der zweiten Oktoberhälfte schon echte Chancen auf Nordlichter? LG aus Berlin
Hi Natascha, ich war im Januar/Februar da. Aber im Oktober sieht es auch schon ganz gut aus mit Polarlichtern, denn da ist der Himmel definitiv schon dunkel genug 🙂 LG, Katrin
Hallo, oh mein Gott, wie wunderschön =)))!!! Zu welcher Jahreszeit wart ihr genau da? Vllt. steht es auch iregendwo, aber ich sehs leider nicht. Liebe Grüße, Tanja
Hi Tanja, ich war Ende Januar/Anfang Februar dort! Liebe Grüße, Katrin