Tief im Osten Deutschlands an der Grenze zu Polen liegt eine Brücke, die in den letzten Jahren besonders durch Instagram berühmt wurde: Die Rakotzbrücke. Auf den Bildern zu sehen ist eine halbkreisförmige Brücke über einem See, umgeben von einem dicht mit Bäumen bewachsenen Ufer, die zusammen mit ihrem Spiegelbild in der Wasseroberfläche einen perfekten runden Kreis bildet. Die kleine, aber imposante Brücke aus dem 19. Jahrhundert wirkt düster und mystisch – eine richtige Teufelsbrücke eben. Ganz so abgelegen wie die Bilder es suggerieren liegt die Rakotzbrücke allerdings nicht – sie befindet sich in einem Landschaftspark, dem Rhododendronpark Kromlau, einem Ortsteil der Gemeinde Gablenz im Landkreis Görlitz.
Für mich ist das leider dennoch nicht unbedingt vor der Haustür und deswegen hat es einige Zeit gedauert bis ich die Rakotzbrücke endlich live sehen konnte, aber in Kombination mit einem Kurztrip in die Sächsische Schweiz hat es endlich geklappt.
In diesem Artikel verrate ich euch wo ihr die Rakotzbrücke findet, was euch dort erwartet und was ihr bei eurem Besuch beachten müsst.
Die Rakotzbrücke
Die Rakotzbrücke wurde von 1863 bis 1882 u.a. aus Basaltsteinen errichtet. Sie überspannt den 35m breiten Rakotzsee in einem Halbkreis, der sich im See spiegelt und so optisch zu einem Kreis wird. Durch diese spezielle Konstruktion wurde die Brücke mittlerweile besonders bei Fotografen zu einem beliebten Motiv und durch die sozialen Medien in den letzten Jahren zu einer kleinen Berühmtheit. Auch ein kleiner Rundgang um den umliegenden See lohnt sich, denn es stehen dort einige weitere Konstruktionen aus Basaltsteinen, z.B. orgelförmige Basaltsäulen, die dem mystischen Geamtbild des Rakotzsee den letzten Schliff geben.
Lage & Anfahrt zur Rakotzbrücke
Die Rakotzbrücke liegt im Kromlauer Rhododendronpark in der Gemeinde Gablenz. Gebt euer Ziel einfach in euer Navi ein und ihr werdet sicher dort ankommen. Es gibt einen kostenpflichtigen Besucherparkplatz mit vernünftigen Preisen, auf dem ihr bequem parken könnt. Von dort führt ein kurzer Weg direkt in den Park und zum Rakotzsee. Der Park ist rund um die Uhr geöffnet und der Eintritt ist frei.
Tipps für euren Besuch
Die Rakotzbrücke ist zwar ein beliebtes Ausflugsziel, an normalen Tagen aber dennoch nicht zu überlaufen. Trotzdem ist ein wenig Planung nötig, vor allem wenn ihr vor Ort schöne Fotos machen wollt.
Die beste Besuchszeit
Am schönsten ist die Rakotzbrücke im Herbst, denn dann tragen die Bäume und Sträucher, die den Rakotzsee umgeben buntes Laub und bieten so eine Kulisse wie aus einem alten Grimm-Märchen. Außerdem ist der See mit mehr Wasser gefüllt als z.B. im Hochsommer, wodurch das Spiegelbild der Brücke besonders gut zur Geltung kommt, vor allem wenn es windstill ist.
Fotografie-Tipps für die Rakotzbrücke
Wenn ihr zum Fotografieren zur Rakotzbrücke kommt, dann spielt nicht nur die Jahreszeit eine Rolle, sondern auch die Tageszeit. Morgens und abends ist das Licht besonders schön, außerdem sind um diese Zeit weniger Menschen am See unterwegs. Da der See auf einem kleinen Weg umrundet werden kann, kann es passieren, dass ihr immer mal wieder Menschen mit in euren Bildern habt. Möchtet ihr das nicht, solltet ihr für euren Besuch die Randzeiten wählen.
Kommt ihr morgens im Herbst, habt ihr außerdem vielleicht sogar das Glück, die Rakotzbrücke und den See eingebettet in dicke Nebelschwaden vorzufinden oder einen fantastischen Sonnenaufgang zu erleben. Außerdem ist es am Morgen in der Regel windstiller als am Tag, die Chance auf eine perfekte Spiegelung ist also auch hier größer.
Bitte beachtet das bei eurer Planung und haltet euch an das Verbot.
Ansonsten sind aber auch abseits dieses Fotomotivs wunderbare Aufnahmen möglich. Ihr braucht dazu auch kein besonderes Kamera-Equipment, mit einem normalen Weitwinkelobjektiv seid ihr bestens gerüstet.
- Meine Kamera: Sony Alpha 6500*
- Ein Allroundobjektiv von Sigma 17-70mm* (angeschlossen per Adapter*)
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Sanierung der Rakotzbrücke
Die Sanierung des Landschaftsparks Kromlau inklusive des sog. Rakotzensembles (Basaltorgeln, Rakotzbrücke und Grotte neben der Brücke) begann Mitte 2018 und ist mittlerweile abgeschlossen. Zum Zwecke der Restaurationsarbeiten wurde der Rakotzsee abgelassen und die Brücke befand sich lange Zeit in einem Baugerüst. Dieses ist inzwischen komplett entfernt und der Rakotzsee ist ebenfalls wieder mit Wasser gefüllt. Eurem Besuch steht also nichts mehr im Weg. Yay!
Teufelsbrücken – was hat es damit auf sich?
Teufelsbrücken findet man überall in Deutschland. Es handelt sich dabei um Brücken, die eine so besondere Bauweise haben, dass sie eigentlich nicht von Menschenhand errichtet worden sein können. Der Sage nach half der Teufel beim Bau dieser Brücken, als Gegenleistung dafür erhielt er die Seele desjenigen, der als erstes die neu errichtete Brücke überquerte. In den meisten Fällen soll das gut ausgegangen sein für die Bevölkerung, denn sie schickten einfach ein Tier wie z.B. eine Ziege oder ein Schaf über die Brücke. Im Fall der Rakotzbrücke soll das aber anders gewesen sein, denn hier ging nach Fertigstellung versehentlich der Brückenbauer als erstes darüber. In Deutschland und den benachbarten europäischen Ländern gibt es insgesamt über 30 Brücken, die als Teufelsbrücken bekannt sind.
Weitere Ausflugstipps für die Oberlausitz
Wie eingangs beschrieben habe ich meinen Besuch bei der Rakotzbrücke in Kromlau mit einem verlängerten Wochenende in der Sächsischen Schweiz verbunden. Die Sächsische Schweiz liegt zugegeben nicht wirklich um die Ecke, aber wenn ihr einen extra Tag für die Fahrt und den Besuch der Rakotzbrücke einplant, dann lässt sich beides prima miteinander kombinieren. Weitere schöne Ausflugsziele in der Nähe der Rakotzbrücke sind:
- Der Fürst-Pückler-Park in Bad Muskau mit dem Schloss Muskau
- Der Park Muzakowski (liegt bereits in Polen)
- Die Waldeisenbahn Muskau: Ihr könnt in einer über 100 Jahre alten Dampflok verschiedene Streckenabschnitte in der Oberlausitz fahren, z.B. auch ab/bis Kromlau. Mehr Infos findet ihr hier
Ihr sucht noch ein Hotel in der Nähe der Rakotzbrücke? Hier findet ihr eine Übersicht der Unterkünfte in der Region*.
Nichts dabei oder zu teuer? Dann ist ein Airbnb vielleicht eine Alternative. Bei Anmeldung über meinen Link gibt es bis zu 25€ Rabatt für die erste Buchung: Jetzt Airbnb Rabatt sichern*
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2 comments
Besonders schön ist der Park (auch) zur Zeit der Rhododendron-Blüte – seit Abschluss der Renovierung reicht auch immer das Wasser für tolle Fotos.
Und: es gibt in der Oberlausitz – (Kromlau/Gablenz) ist schon eher Niederlausitz) – neben Bautzen, Löbau, Bischofswerda, Pulsnitz (die Pfefferkuchenstadt) und Görlitz (bekannt u.a. als Filmkulisse(“Görliwood”) und wegen des östlichsten Bieres Deutschlands) als bekannte Städte noch viel mehr zu entdecken. Da lohnt sogar mal ein richtiger Urlaub – wegen der Lage ist man aiuch schnell mal in Prag, in Zittauu/Oybin, im teschischischen und polnischen Riesengebirge, in der Sächsischen und Böhmischen Schweiz und natürlich auch in Dresden sowie im Meißner Elbtal. Sogar Berlin liegt nur knapp 3h entfernt. Nicht zu vergessen der Spreewald, der aber nun wirklich Niederlausitz ist und im brandenburgischen liegt.
Gruß, ein gebürtiger Oberlausitzer.
Lieber Uwe, ganz vielen lieben Dank für deine tollen Tipps! Da sind tolle Sachen dabei, so dass man den Besuch der Brücke prima noch um ein paar Tage verlängern und mit anderen Ausflugszielen kombinieren kann 🙂