Es ist laut, es ist chaotisch und ca. 4 Millionen Roller (so genau weiß das niemand) treffen auf 8 Millionen Einwohner – willkommen in Hanoi! Vietnams Hauptstadt wird nicht ohne Grund mit einem Schmunzeln als die weltweite Rollerhauptstadt bezeichnet und gilt allein schon aus diesem Grund als absolutes Unikat unter den Metropolen dieser Welt. Doch nicht nur die Roller sind es, die die Stadt in Nordvietnam einzigartig machen. Auch die bewegende Geschichte und der spezielle Charme dieser Jahrhunderte alten Stadt (Hanoi ist die älteste der bestehenden Hauptstädte Südostasiens), der wie an keinem anderen Ort vietnamesische Tradition, Kultur und Moderne miteinander vereint, machen Hanoi zu dem, was es heute ist.
Also mach dich in Hanoi gefasst auf einen kleinen Kulturschock, den du allerdings vermutlich schon nach kurzer Zeit lieben wirst. Spätenstens wenn du zusammen mit den Einheimischen bei einer würzigen Pho und einem Bia Hoi auf einem kleinen Plastikschemel mitten im Altstadtgetümmel sitzt, bist du offiziell in der vietnamesischen Hauptstadt angekommen 🙂
Welche Highlights und Sehenswürdigkeiten dich erwarten, was du keinesfalls verpssen darfst und welche (Überlebens-) Tipps für Hanoi sonst noch wichtig sind, verrate ich dir jetzt.
Hanoi auf einen Blick: Wissenswertes & praktische Tipps für die Reiseplanung
Falls du eine Rundreise durch Vietnam planst, wirst du sehr wahrscheinlich entweder in Hanoi im Norden des Landes starten oder in Ho-Chi-Minh-Stadt im Süden von Vietnam. Um dir den Einstieg möglichst leicht zu machen, gibt es hier ganz quick & dirty die wichtigsten Tipps für deinen Aufenthalt in Hanoi.
Anreise nach Hanoi & Herumkommen vor Ort
Hanoi erreichst du am besten über den internationalen Flughafen Noi Bai. Direktflüge aus Deutschland gibt es z.B. mit Vietnam Airlines ab/bis Frankfurt/Main. Auch innerhalb von Vietnam und Südostasien ist der Airport von Hanoi dank Vietnam Airlines und anderen Fluggesellschaften gut angebunden. Günstige Flüge suche ich immer via Skyscanner:
Der Flughafen von Hanoi liegt ca. 30 Kilometer außerhalb. Ins Stadtzentrum (Old Quarter) kommst du entweder mit den von den Airlines bereitgestellten Shuttlebussen, dem Expressbus Nr. 86 oder per Taxi bzw. privatem Transfer (sehr bequem und mit ca. 15 € pro Fahrt absolut erschwinglich).
Hier privaten Flughafentransfer buchen*In Hanoi selbst kannst du alle wichtigen Sehenswürdigkeiten gut zu Fuß erreichen, da sie sich alle relativ zentral in der Innenstadt um den alten Stadtkern herum befinden. Dein Hotel buchst du also idealerweise auch im Zentrum; meine Hoteltipps für Hanoi findest du am Ende des Artikels..
Solltest du dich in Hanoi doch einmal nicht zu Fuß fortbewegen wollen oder können, dann ist die Grab Taxi App sehr zu empfehlen. Grab ist quasi das UBER von Asien und du kannst dich damit supergünstig entweder per Auto oder Roller durch die meisten asiatischen Millionenmetropolen fahren lassen. Du findest sie im App Store bzw. Play Store.
Klima & beste Reisezeit für Hanoi
Vietnam erstreckt sich von Nord nach Süd über mehr als 1500 Kilometer Länge, weshalb das Klima zwischen Nord- und Südvietnam erhebliche Unterschiede aufweist. In Nordvietnam wird es in den Wintermonaten zwischen November und April vergleichweise kalt, die Temperaturen liegen bei ca. 15 – 20 Grad. In den Sommermonaten hingegen wird es wie überall in Vietnam auch in Hanoi drückend heiß, weswegen der Winter dennoch als die bessere Reisezeit gilt. Pack dir also einfach ein Paar geschlossene Schuhe, einen Pullover, eine lange Hose und eine leichte Jacke mit in den Koffer, dann bist du für Hanoi bestens gerüstet.
Fun Fact: Ich war im Dezember in Hanoi und während die ca. 16 Grad für mich durchaus angenehm waren, waren viele Vietnamesen in voller Wintermontur mit Mütze, Schal und Handschuhen unterwegs. Ffffffrrrr!
Wieviel Zeit sollte man für Hanoi einplanen?
Obwohl die vietnamesische Hauptstadt eine Millionenmetropole ist, konzentrieren sich die wichtigsten Attraktionen auf die Innenstadt. Da du somit keine weiten Strecken zurücklegen musst, ist Hanoi trotz viel Gewusel und Verkehrschaos gut in etwa 3-4 Tagen zu schaffen. Planst du noch Ausflüge ins Umland, musst du entsprechend mehr Zeit einrechnen, in der Summe reichen aber maximal 6-7 Tage für die ganze Region.
Sehenswürdigkeiten in Hanoi
Was es in Hanoi und drumherum alles zu entdecken gibt, erfährst du jetzt. In der Karte findest du einen Überblick über die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt sowie einige Tipps für Restaurants und Cafés.
Die Altstadt (Old Quarter) von Hanoi: Rollerchaos & Jahrhunderte alte Architektur
Auch wenn du vielleicht schon einige asiatische Großstädte besucht hast und das Wirrwarr an Gassen, das chaotische Getümmel und die gefühlt tausend Sinneseindrücke auf einmal gewohnt bist – Hanois Altstadt ist anders wild! Mach dich gefasst auf das pure Rollerchaos (in dem kurioserweise dann irgendwie doch alles funktioniert), Düfte aus unzähligen Garküchen und den Charme einer Jahrhunderte alten Indochina-Metropole, der seinesgleichen sucht.
Das relativ kleine Areal des Old Quarter liegt nördlich des Hoan Kiem Sees und erstreckt sich über 36 Gassen, denen früher bestimmte Waren zugeordnet waren. So gab es z.B. eine Gasse für Schuhe, eine für Kleidung, eine für Obst und Gemüse, eine für Fleisch etc. Heute ist diese Ordnung offiziell aufgehoben, so dass du überall Cafés, Bars und Restaurants findest, aber viele Ladenbesitzer und Straßenhändler halten sich noch an die alte Ordnung. Ich war z.B. in der Vorweihnachtszeit da und es gab eine ganze Straße nur mit Weihnachtsdeko…herzallerliebst 😉
Typisch für Hanois Altstadt sind auch die vietnamesischen Röhrenhäuser, die eine schmale Fassade besitzen, dafür aber nach hinten sehr lang sind. Diese besondere Architektur ist der Tatsache geschuldet, dass die Steuern früher anhand der Breite der Hausfassade berechnet wurden. Wer erst gar keinen Laden hatte, sondern mobil unterwegs war, zahlte gar keine Steuern…aus diesem Grund gibt es noch heute unzählige Straßenhändler mit Fahrrädern oder sonstigen Verkaufsmobilen.
Mein Tipp: Um das charmante Chaos von Hanoi besser zu begreifen, schwingst du dich am besten selbst auf den Roller. Keine Lust bei einem Verkehrsunfall zu sterben? Verstehe ich! Dann vielleicht doch lieber als Beifahrer. So haben wir es gemacht und sind per Motorrad mit den Jungs von Vietnam Backstreet Tours durch Hanoi gecruist. Alternativ kannst du auch an einer geführten Vespatour teilnehmen*.
Französisches Viertel & das Opernhaus von Hanoi
Sehr viel ruhiger und weniger chaotisch geht es im französischen Viertel von Hanoi zu. Es liegt östlich des Hoan Kiem Sees und lässt sich gut zu Fuß von der Altstadt aus erreichen. Prächtige Kolonialbauten, lange Alleen und romantische kleine Parkanlagen prägen das Bild dieses Stadtviertels. Im Zentrum des französischen Viertels liegt die Trang Tien Street mit vielen Cafés, kleinen Läden und hübschen Stadtvillen. Hier zeigt sich eindrücklich, welche architektonischen Spuren die französische Kolonialherrschaft ab Mitte des 19. Jahrhunderts in Hanoi hinterlassen hat.
Besonders beeindruckend ist das Opernhaus von Hanoi, das zwischen 1901 und 1911 errichtet wurde. Es wird bis heute als solches genutzt und ist nach wie vor das größte Schauspielhaus Vietnams. Auch wenn du nicht die Gelegenheit hast dir dort ein Stück anzusehen lohnt sich ein Abstecher, denn das Gebäude ist schon von außen ein echter Hingucker.
Da die Oper von Hanoi zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten der vietnamesischen Hauptstadt gehört, wird sie auch bei geführten Sightseeing Touren angesteuert. Eine solche Tour ist besonders praktisch für einen ersten Überblick oder wenn man nur wenig Zeit hat, deswegen nehme ich als Einstieg immer selbst gern an solchen Touren teil. Hier kannst du sie buchen:
Geführte Stadttour durch Hanoi*Train Street: Hanois berühmtestes Fotomotiv
Kennst du das berühmte Fotomotiv, bei dem ein Zug nur wenige Zentimeter von den Hauswänden entfernt, umgeben von Straßenhändlern und Cafés direkt neben den Bahngleisen, durch ein Wohngebiet donnert? Dieses einzigartige Bild findest du in Hanoi und zwar mitten in der Innenstadt.
Dank der sozialen Medien ist die schmale Gasse mit den Bahngleisen mittlerweile zu Hanois spektakulärster und ungewöhnlichster Sehenswürdigkeit avanciert, denn zumindest bei europäischen Behördenmitarbeitern würden sich beim Anblick der Train Street nicht nur einmal die Fußnägel nach oben rollen. In Vietnam nimmt man es ein bisschen lockerer und genau wie der chaotische Straßenverkehr irgendwie funktioniert, funktioniert auch das hier. Sobald der Pfiff des Zuges ertönt, werden Tische, Stühle und Stände einfach in Windeseile weggeräumt, so dass der Zug passieren kann.
Die genauen Zugfahrzeiten waren für mich leider nicht ausfindig zu machen, aber der Zug kommt wohl täglich etwa gegen 14/15 Uhr und gegen 18/19 Uhr. Für Lauftouristen wurde die Train Street zwischenzeitlich aus Sicherheitsgründen übrigens gesperrt, du musst also Gast in einem der Cafés dort sein. Aber nichts leichter als das, schon am Beginn der Straße wird man dich wahrscheinlich ansprechen. Such dir in Ruhe eine Location aus, je nachdem ob du das Spektakel direkt unten an den Gleisen oder von einem der Roof Tops aus beobachten willst.
Mein Tipp: Falls du noch mehr „instagramable“ Spots in Hanoi entdecken willst, kannst du hier eine spezielle Tour buchen, bei der dich der Guide auch tatkräftig beim Fotos schießen unterstützt (perfekt z.B. für Alleinreisende):
Tour zu den schönsten Insta Spots von Hanoi*Noch mehr Gleise: Long Bien Brücke
Ein ähnlich kurioses Fotomotiv ebenfalls mit Bahngleisen findest du auf der Long Bien Brücke. Die alte Eisenbahnbrücke aus dem Jahr 1903 verbindet die Stadtteile westlich des Roten Flusses mit Long Bien, dem einzigen Stadtteil von Hanoi östlich des Flusses. Zum Zeitpunkt ihres Baus war sie strategisch von großer Bedeutung, da sie die bisher fehlende Verkehrsverbindung über den Roten Fluss sicherstellte und damit den franzöischen Kolonialherren die Kontrolle über Nordvietnam ermöglichte. Auch während des Vietnamkrieges war die Long Bien Brücke immer wieder Zentrum erbitterter Auseinandersetzungen, vollständig zerstört wurde sie allerdings nie.
Heute darf sie aufgrund ihrer Baufälligkeit nur noch von Fußgängern, Rollern, Radfahrern und vereinzelten Zügen genutzt werden. Für PKW, Busse und LKW ist sie gesperrt. Die Brücke gilt als wichtiger architektonischer Zeitzeuge der jüngsten Geschichte Vietnams und hat deswegen sogar den Status eines Nationaldenkmals – also nicht verpassen!
Hoan Kiem See & Ngoc Son Tempel
Der Hoan Kiem See (oder auch Schwertsee) ist mit ca. 700 Metern Länge zwar nicht der größte See von Hanoi (das ist nämlich der Westsee mit fast 15 Kilometern Küstenlänge), aber der berühmteste. Sein Name geht zurück auf eine Legende, bei der ein armer Fischer im 15. Jahrhundert von einer Schildkröte aus dem See ein magisches Schwert geschenkt bekam, das letztlich zum Sieg über die chinesische Ming-Dynastie führte. Nachdem das Schwert seinen Dienst getan hatte, verwandelte es sich in einen jadefarbenen Drachen, der sich mit viel Getose über dem See in Luft auflöste.
Aus diesem Grund findet sich bis heute in der Mitte des Sees zu Ehren der Schildkröte und des Nationalhelden der sog. Schildkrötenturm, der an das historisch bedeutende Ereignis erinnert. Über die rote The-Huc-Brücke erreichst du ein weiteres wichtiges Gebäude, den Ngoc Son Tempel bzw. Jadeberg-Tempel. Er liegt auf einer kleinen Insel im See und wurde ebenfalls zu Ehren des Fischers errichtet. Dass im Hoan Kiem See tatsächlich Schildkröten gelebt haben, beweist übrigens der Fund einer ca. 400 Jahre alten Schildkröte Ende der 1960er Jahre. Sie ist im Jadeberg-Tempel ausgestellt.
Auch wenn der Hoan Kiem See auf uns Europäer vielleicht nicht besonders spektakulär wirkt – für die Vietnamesen ist er ein Ort von immenser historischer Bedeutung. Das Seeufer und die kleine rote Brücke sind übrigens auch ganz nette Fotolocations 🙂
Besuche ein traditionelles vietnamesisches Wasserpuppentheater
Du hast noch nie etwas von Wasserpuppentheater gehört? Kein Wunder, denn das Wasserpuppentheater ist ein traditionell vietnamesisches Kulturgut, das du bis heute ausschließlich in Vietnam sehen kannst. Die Theaterstücke werden dabei anstatt auf einer Bühne in einem Wasserbecken gespielt, die Darsteller sind Puppen aus Holz. Allein deren Herstellung ist übrigens ein Kunsthandwerk par excellence, das leider nur noch wenigen Familien in Vietnam beherrscht wird.
Wahrscheinlich gibt es das Wasserpuppentheater schon seit dem 11. Jahrhundert, seine genaue Entstehung ist allerdings unklar. Man vermutet, dass die Aufführungen ursprünglich in den Reisfeldern stattfanden – so wie das ganze Leben der vietnamesischen Bevölkerung sich früher inmitten der Natur und Reisfelder abgespielt hat. Dargestellt werden meist typische Szenen aus dem Landleben der Bevölkerung, Legenden (wie z.B. die des Schwertsees) und historisch bedeutsame Begebenheiten.
Mein Tipp: Die Aufführungen finden ausschließlich in Hanoi und Ho-Chi-Minh-Stadt statt, du solltest den Besuch des Thang Long Wasserpuppentheaters (direkt am Hoan Kiem See gelegen) also unbedingt auf deine Hanoi Bucketlist schreiben. Buche die Tickets am besten vorab, spontan vor Ort sind die Vorstellungen oft ausverkauft.
Hier Tickets für das Thang Long Wasserpuppentheater buchen*Literaturtempel
Beim Literaturtempel im Westen der Altstadt von Hanoi handelt es nicht, wie man aufgrund des Namens annehmen würde, um eine religiöse Stätte, sondern um die erste und somit älteste Akademie bzw. Universität Vietnams. Der Literaturtempel wurde im 11. Jahrhundert nach dem Vorbild konfuzianischer Tempelanlagen errichtet und war tatsächlich noch bis Anfang des 20. Jahrhunderts in Betrieb. Die weitläufige Anlage besteht aus mehreren Innenhöfen, Tempeln, Gärten und Seen – du kannst hier locker 2-3 Stunden verbringen.
Der Eintritt liegt bei 30.000 VND (ca. 1,50 €, Stand 2023), für einen kleinen Aufpreis bekommst du einen Audioguide dazu.
Thang Long Zitadelle
Nicht weit vom Literaturtempel entfernt findest du die Zitadelle von Thang Long, was übersetzt soviel bedeutet wie Kaiserliche Zitadelle des aufsteigenden Drachen. Thang Long ist dabei der einstige Name der heutigen Hauptstadt Hanoi zur Zeit ihrer Gründung im Jahr 1010. Die Zitadelle Thang Long ist also einfach der älteste Siedlungsteil des heutigen Hanoi und aus diesem Grund von unschätzbarem architektonischem und historischem Wert (was sie 2010 auch auf die Liste der UNESCO-Weltkulturerbe befördert hat). Die alten Siedlungsreste wurden eher zufällig während des Baus der nahegelegenen Nationalversammlung im Jahr 2001 entdeckt. Seitdem finden archäologische Ausgrabungen auf dem Gelände statt, die Funde kannst du in Ausstellungen bestaunen.
Der Eintritt liegt bei 30.000 VND (ca. 1,50 €, Stand 2023).
Hoa Lo Gefängnis
Das Hoa Lo Gefängnis stammt aus dem Jahr 1904 und wurde ursprünglich während der französischen Kolonialherrschaft errichtet, um vietnamesische Gefangene zu foltern. Während des Vietnamkrieges wurde es für amerikanische Gefangene genutzt, die es ironisch als das Hanoi Hilton bezeichneten. Heute findest du darin ein Museum mit einer ergreifenden Ausstellung über die Kriegs- und Kolonialgeschichte Vietnams, inkl. Foltergeräten und Gefängniszellen.
Der Eintritt liegt bei 30.000 VND, plane ca. 1 Stunde für den Besuch ein.
Tran Quoc-Pagode
Die Tran Quoc-Pagode aus dem 6. Jahrhundert ist der älteste Tempel von Hanoi und befindet sich am südöstlichen Ende des Westsees. Der buddhistische Schrein ist ganze elf Stockwerke hoch und gehört aufgrund seiner außergewöhnlichen Bauweise zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Auch bei Fotografen ist die Tran Quoc-Pagode ein beliebtes Motiv, besonders am Abend zum Sonnenuntergang wenn sich die Lichter der Stadt auf der Wasseroberfläche des West Lake spiegeln. Der Eintritt ist übrigens frei 🙂
Ho Chi Minh-Mausoleum & Ho Chi Minh Museum
Nicht weit von der Tran Quoc-Pagode entfernt findest du Hanois wichtigste Sehenswürdigkeit, das Ho Chi Minh-Mausoleum. Schon zu Lebzeiten herrschte um den Präsidenten und Gründervater der Demokratischen Republik Vietnam, der seit 1945 bis zu seinem Tod 1969 die Befreiung Vietnams anführte, ein großer Personenkult, der bis heute ungebrochen ist. Ihm zu Ehren wurde sogar die Millionenmetropole Saigon im Jahr 1976 in Ho-Chi-Minh-Stadt umbenannt.
Seinem einbalsamierten, aufgebahrten Leichnam können Besucher im Ho Chi Minh-Mausoleum die letzte Ehre erweisen – und das obwohl Ho Chi Minhs Wunsch eigentlich war, dass seine Asche nach seinem Tod über das Land verstreut wird. Das Mausoleum selbst ist sicherlich das imposanteste Gebäude von Hanoi und allein deswegen unübersehbar – ob du auch den Leichnam sehen willst, musst du selbst entscheiden. Beachte in jedem Fall, dass das Mausoleum für die Vietnamesen so etwas wie eine heilige Stätte ist, verhalte und kleide dich also entsprechend respektvoll.
Auf dem weitläufigen Gelände am Ba Dinh Square findest du neben dem Mausoleum auch noch das sehr sehenswerte Ho Chi Minh Museum sowie den alten Präsidentenpalast, Ho Chi Minhs Pfahlhaus und die bekannte Einsäulenpagode in Form einer Lotusblüte.
St. Joseph Kathedrale
Die im neugotischen Stil erbaute St.-Josephs-Kathedrale stammt aus dem späten 19. Jahrhundert und erinnert mit ihren imposanten Türmen stark an ihre große Schwester Notre Dame. Sie ist somit ein weiterer, unübersehbarer architektonischer Zeitzeuge der französischen Kolonialherrschaft, der das Stadtbild der vietnamesischen Hauptstadt mitprägt. Sie ist die älteste Kirche von Hanoi und gilt heute als das Zentrum der römisch-katholischen Gemeinde. Aus meiner Sicht ist die St. Joseph Cathedral für uns Europäer zwar kein Muss (neogotische Kathedralen haben wir hier schließlich zu Genüge), für die jüngere Geschichte Vietnams ist sie aber ein bedeutendes und besonderes Bauwerk, also durchaus sehenswert.
Hotels in Hanoi – meine Tipps
Um in Hanoi alles Wichtige zu Fuß erreichen zu können, ist ein Hotel in der Innenstadt optimal. Ein perfekter Ausgangspunkt für alle Erkundungen sind die Gegend rund um den Hoan Kiem See, das Old Quarter (hier wohnt es sich auch am authentischsten) oder das französische Viertel. Falls du im Hotel frühstücken und zumindest morgens noch nicht mit den Abenteuerlichkeiten der vietnamesischen Küche konfrontiert werden möchtest, dann achte darauf, dass das Hotel auch Continental Breakfast anbietet.
Wir haben im The Ann Hotel Hanoi* gewohnt, ein gutes Mittelklassehotel mit internationalem Frühstück und einem kleinem Spa- und Fitnesscenter ca. 1 Kilometer vom Zentrum der Altstadt entfernt. Damit machst du nichts falsch, wenn du es allerdings noch etwas zentraler bzw. besonderer haben möchtest, dann sind diese Hotels hier meine Empfehlung:
- The Oriental Jade Hotel*: Stylishes Boutiquehotel mit Dachterrasse und Rooftop Pool direkt am Hoan Kiem See mit Blick auf die Kathedrale. Superhübsch und perfekte Lage
- Hotel du LAC*: Ebenfalls am Hoan Kiem See gelegen, Altstadt um die Ecke. Sehr modern und außergewöhnlich eingerichtet, kleine Dachterrasse inklusive
- Hotel de l’Opéra Hanoi*: Im französischen Viertel unweit der Oper von Hanoi gelegen. Eines der exklusivsten Hotels von Hanoi in bester Lage (mit ca. 200 € pro Nacht für Vietnam zwar recht teuer, in Europa müsste man für diesen Standard allerdings das Doppelte bis Dreifache zahlen. Falls du dir also etwas gönnen möchtest – go for it)
Essen in Hanoi: Kulinarische Highlights & Restaurant-Tipps
Dass du in Vietnam und inbesondere in der Hauptstadt Hanoi im absoluten Food-Paradies gelandet bist, wird dir spätestens bei einem Gang durch die Altstadt klar: Zahlreiche Cafés mit köstlichem vietnamesischem Kaffee reihen sich aneinander, aus den Garküchen dampft es, das Leben findet draußen auf kleinen Plastikhockern mit einer Schüssel Pho auf dem Schoß statt.
Für mich ein absolutes Must Do in diesem Gewusel ist eine geführte Streetfood-Tour*. Dabei bekommst du authentische und typisch vietnamesische Gerichte gezeigt – ohne Gefahr zu laufen, versehentlich Innereien oder andere kuriose Dinge zu essen (ja, das passiert! Ich hätte beinahe den Eileiter (?!?!) eines Huhns gegessen…wtf).
Unbedingt probieren, speziell auch in Hanoi, solltest du:
Vietnamesischer Kaffee mit Kondensmilch: Kuhmilch ist in vielen asiatischen Ländern seit jeher Mangelware, daher hat sich in Vietnam eine Kaffeevariante mit gesüßter, dickflüssiger Kondensmilch und um sie herum ein richtiger Kaffeekult entwickelt. Der typische vietnamesische Kaffee ist sehr stark und sehr süß, hervorragende Cafés gibt es an jeder Ecke.
Eiskaffee mit Kokosmilch: Falls dir die heiße Variante mit Kondensmilch nicht schmeckt, probier einen Iced Coffee mit Kokosmilch. Yummy!
Vietnamesischer Egg Coffee: Auch diese Kaffeevariante wurde mangels Milch erfunden, um genau zu sein Ende der 1940er Jahre in Hanoi im Café Giang. Dabei werden etwas Kondensmilch, Eigelb und Zucker schaumig geschlagen und mit starkem Kaffee serviert. Du bekommst den original Egg Coffee noch heute in besagtem Café, also hin da!
Banh Mi: Das typisch vietnamesische Sandwich bekommst du mittlerweile auch hierzulande, es an seinem Ursprungsort zu essen ist aber doch etwas anderes, oder? Brot gehört eigentlich nicht zur asiatischen Küche, dass es dennoch seinen Weg in die vietnamesische Küche gefunden hat, ist der französischen Kolonialherrschaft zu verdanken.
Bia Hoi Bier: Auch das Bia Hoi, ein leichtes Fassbier, ist vermutlich eine Hinterlassenschaft der Kolonialherrschaft. Du findest es fast nur in Nordvietnam und hier fast nur in Hanois Altstadt in unscheinbaren Kneipen mit primär einheimischen Gästen. Kosten pro Glas übrigens umgerechnet keine 50 Cent. Cheers!
Vietnamesische Frühlingsrollen (Nem Ran Ha Noi): Kommen ursprünglich aus Hanoi, deswegen unbedingt auch hier probieren! Die Panade ist knuspriger und dicker als bei chinesischen Frühlingsrollen, gefüllt werden sie traditionell mit Schweinehackfleisch und Pilzen.
Pho Bo Hanoi: Von Pho, der vietnamesischen Reisnudelsuppe, hast du bestimmt schon gehört. Sie wird mit unterschiedlichen (Fleisch-)Einlagen serviert, Pho Bo ist die Variante mit Rindfleisch. In Hanois Straßenküchen wird noch das unverschnörkelte Originalrezept der Pho Bo mit Fokus auf dem kräftigen Fleischgeschmack der Brühe zubereitet, während sie z.B. in Ho-Chi-Minh-Stadt in Südvietnam etwas mehr Gewürze, Kräuter und Zucker enthält.
Wenn du in Hanoi nicht ausschließlich Street Food essen willst (das für europäische Mägen durchaus herausfordernd sein kann), findest du in diesen Restaurants hervorragende vietnamesische (Fusion-)Küche mit leicht westlichem Touch:
- Highway 4 Bar Restaurant (am Rande des Old Quarter)
- Hoang’s Vietnamese Restaurant (in der Altstadt; hier gibt es auch Cooking Classes)
- Restaurant Home Moc (leider etwas außerhalb vom Zentrum, aber sehr fein; am besten per Grab zu erreichen)
Ich habe dir alle Restaurants auch oben auf der Karte markiert.
Tipps für Ausflüge & Aktivitäten rund um Hanoi
Hanoi lohnt sich nicht nur für einen Citytrip, sondern ist auch der perfekte Ausgangspunkt für Ausflüge und Touren ins Umland. In der Nähe liegen z.B. die weltberühmte Halong Bucht, die zauberhafte Landschaft von Ninh Binh (eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten Vietnams) und die Bergregion rund um Sapa. Einige davon kannst du als Tagesauflug ab Hanoi machen, für andere musst du mind. eine Übernachtung einplanen.
Eine Rundreise durch Vietnam ohne die berühmte Halong Bay ist undenkbar, oder? Von Hanoi aus erreichst du die einzigartige Landschaft im Nordosten des Landes nach ca. 2,5 Std. Fahrt. Es gibt unzählige Anbieter, die Ein- oder Mehrtagestouren ab Hanoi zur Halong Bay anbieten. Da die Touren relativ günstig sind, würde ich mir den Stress einer individuellen Anreise sparen und mich einer organisierten Tour anschließen. Empfehlenswert ist z.B. diese hier:
Zweitagestour zur Halong Bay mit Übernachtung*Nur ca. 2 Std. von Hanoi entfernt findest du die faszinierende Naturlandschaft von Ninh Binh, die auch als „trockene Halong Bucht“ bekannt ist. Sie ist weniger touristisch als ihre große Schwester, landschaftlich völlig anders und gut als Tagesausflug ab Hanoi zu machen:
Tagestour nach Ninh Binh / Tam Coc*Falls du Ninh Binh und die Halong Bay in einer Mehrtagestour miteinander kombinieren willst geht das ebenfalls:
Dreitagestour Ninh Binh & Halong Bay*Wenn du die wunderschöne Bergregion rund um Sapa mit ihren berühmten Reisterrassen im Nordwesten Vietnams nahe der chinesischen Grenze besuchen willst, geht das ebenfalls am besten ab Hanoi. Entweder auf eigene Faust mit dem (Nacht-)Zug oder als organisierte Tour mit einer kleinen Gruppe:
Zweitagestour nach Sapa in Nordvietnam*Hast du noch mehr Tipps für Hanoi, die Andere unbedingt wissen sollten? Dann lass gerne einen Kommentar da, ich freue mich 🙂
Werbehinweis
Die Reise entstand auf Einladung von Vietnam Airlines in Zusammenarbeit mit Asia DMC. Vielen Dank dafür! Eine Verpflichtung zur positiven Berichterstattung für diesen oder andere Artikel war damit nicht verbunden.
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