In einer der südwestlichsten Regionen Deutschlands, zwischen Saarbrücken und Karlsruhe, angrenzend an Frankreich und die Nordvogesen, befindet sich mit dem Pfälzerwald nicht nur eines der größten, sondern auch schönsten Waldgebiete des Landes. Besondere Bekanntheit erlangte der Pfälzerwald durch seine bizarren Felsformationen, die primär rund um das kleine Örtchen Dahn östlich von Pirmasens zu finden sind – was diesem Teil der Region den Namen Dahner Felsenland bescherte.
Mitten durch das Dahner Felsenland führt der Dahner Felsenpfad – ein ausgewiesener Premiumwanderweg, der dich auf gut 12 Kilometern Länge auf märchenhaften Waldwegen an den schönsten Gesteinsformationen und Aussichtsfelsen der Region vorbeiführt. In diesem Artikel verrate ich dir, was dich bei der Wanderung auf dem Dahner Felsenpfad erwartet, worauf du achten musst und wo die schönsten Felsen zu finden sind.
Das Dahner Felsenland und der Dahner Felsenpfad
Das Dahner Felsenland ist geprägt von mehr als 250 Millionen Jahre alten Gesteinsformationen aus Buntsandstein und wirkt ein wenig wie von einem anderen Planeten: Mächtige Felsen, zerklüftete Landschaften und verschlungene Pfade verschmelzen zu einem Zauberwald, der seinesgleichen sucht. Nicht ohne Grund hat das Deutsche Wanderinstitut die gesamte Region als erste Premium-Wanderregion der Pfalz ausgezeichnet (Premium-Wanderregionen gibt es in ganz Deutschland übrigens nur 7 Stück).
Insgesamt 16 Burgen und Burgruinen sowie 30 namentlich benannte Felsen erwarten dich im Dahner Felsenland. Bei der Wanderung auf dem Dahner Felsenpfad passierst du einige davon und kannst sie dir aus nächster Nähe anschauen, auf andere Felsen sowie die umliegenden Ortschaften hast du von teils extra angelegten Aussichtsplattformen einen Blick aus der Ferne. Langweilig wird es bei der Rundwanderung jedenfalls nicht, die Route ist landschaftlich sehr abwechslungsreich und wird dich dank ihrer eindrucksvollen Natur immer wieder ins Staunen versetzen.
Das Wichtigste auf einen Blick (per GPS getrackt):
- Wegstrecke: 12,5 Kilometer (ich bin 13,3 km gelaufen durch ein paar Um- und Irrwege zu View Points etc.)
- Dauer: 3 Stunden, 50 Minuten
- Durchschnittsgeschwindigkeit: 3,5 km/h
- Minimale Höhe: 212 Meter
- Maximale Höhe: 299 Meter
- Anstieg / Abstieg: 210 Meter / 207 Meter (= ca. 400 Höhenmeter)
Ich war bei der Wanderung vergleichsweise flott unterwegs, weil ich recht spät gestartet bin und nicht in die Dunkelheit kommen wollte. Nimm dir idealerweise mindestens 5 Stunden Zeit dafür, dann kannst du unterwegs auch bei einer der Einkehrmöglichkeiten eine Pause machen. Die beste Jahreszeit für den Dahner Felsenpfad und andere Wanderungen im Pfälzerwald ist aus meiner Sicht der Herbst, wenn die Temperaturen noch angenehm sind, aber schon alles in den schönsten Herbstfarben leuchtet (ich war Anfang November dort).
Dahner Felsenpfad: Anfahrt und Start der Wanderung
Start- und Endpunkt der Rundwanderung über den Dahner Felsenpfad ist der Wanderparkplatz am Felsland Badeparadies bzw. Felsengraf Steakhouse in Dahn. Du erreichst den Parkplatz mit dem Auto über die Bundesstraße B427 (Parkplatz einfach bei Google Maps raussuchen und dorthin navigieren). Mit der Bahn ist Dahn bzw. Dahn Süd die nächstgelegene Station (nur ca. 10-15 Min. zu Fuß).
Willst du gleich vor Ort übernachten, dann ist das Hotel Eyberg* der optimale Ausgangspunkt, denn es liegt direkt neben dem Parkplatz.
Hier Zimmer & Preise des Hotel Eyberg anschauen*Bereits am Parkplatz ist der Dahner Felsenpfad gut ausgeschildert, du erkennst ihn als Wegweiser mit schwarzem Felsen auf orangefarbenem Hintergrund.
Ich starte meine Wanderung entgegen des Uhrzeigersinns (ohne besonderen Grund, man kann natürlich auch im Uhrzeigersinn gehen) und habe gleich zu Beginn die erste Felsformation, den Pfaffenfelsen, im Blick.
Wandern auf dem Dahner Felsenpfad: Wichtige Stationen, Felsen und Aussichtspunkte
Kurz nach dem Pfaffenfelsen wird der Weg auch schon schmaler und es geht in den Wald hinein. Zu allen Seiten türmen sich mehr und weniger hohe Felswände auf, die tief stehende Herbstsonne schimmert durch die nur noch wenig belaubten Baumkronen. So langsam wird mir klar, weshalb dieser Wanderweg das Zertifikat “Premiumwanderweg” erhalten hat, denn so einen verwunschen wirkenden Wald habe ich schon lange nicht mehr gesehen.
Am Schillerfelsen fällt mir das erste Mal auf, dass die Felsen Namen haben und ein Namensschildchen tragen. Manchmal muss man die kleinen Schilder an den gigantischen Felsformationen ein wenig suchen (genau wie die Wegweiser an den Bäumen), aber grundsätzlich ist die gesamte Route sehr gut beschildert, so dass es eigentlich keine zusätzliche Navigation braucht. Durch die Namensschildersuche wird die ganze Wanderung für mich außerdem zu einer kleinen Schnitzeljagd, bei der jeder entdeckte Felsen ein kleiner Erfolg ist und mich vorantreibt (das Spielkind in mir hatte seine helle Freude :p)
Folgende Felsen, teils mit Aussichtskanzel, warten entlang des Dahner Felsenpfades auf dich:
- Pfaffenfelsen
- Schillerfelsen
- Schwalbenfelsen
- Elwetritschefels
- Hirschfelsen
- Schlangenfelsen
- Roßkegelfelsen
- Ungeheuerfelsen
- Büttelfels
- Lämmerfelsen
- Wachtfels
- Braut und Bräutigam
Nach dem Schillerfelsen geht es durch einen Felsspalt Richtung Schwalbenfelsen. Dies ist der erste Felsen, auf dem sich eine Aussichtskanzel befindet, die du über eine in den Fels geschlagene Treppe erreichst. Von dort oben hast du einen tollen Blick auf das Örtchen Dahn sowie den Jungfernsprung mit seinem markanten Kreuz auf der Klippe.
Nachdem ich wieder vom Schwalbenfelsen heruntergestiegen bin, geht es weiter entlang des Wanderweges. Station Nr. 5, der Elwetritschefelsen, ist mein persönliches Highlight der Route: Dort hat man nämlich nicht nur einen gigantischen Blick nach unten ins Tal, sondern kann auch gigantische Fotos machen. Sächsische-Schweiz-Vibes…ick hör dir trapsen <3 Aber schau selbst:
Kurz darauf folgt schon die Hütte des Pfälzer Wald Vereins (PWV-Dahn) im Schneiderfeld im Naturschutzgebiet Moosbachtal. Dort findest du eine Handvoll Erklärtafeln über den Pfälzerwald, das Dahner Felsenland und den Dahner Felsenpfad. Wer mag, kann hier einkehren und eine Pause machen. Bei uns hatte die Hütte leider geschlossen, da wir Anfang November schon außerhalb der Saison waren.
Der nächste bemerkenswerte Felsen auf der Wanderstrecke ist der Ungeheuerfelsen. Dieser ist nicht nur ungeheuer lang, sondern hat auch mehrere durch Erosion entstandene Felsbögen. Da es schon langsam dunkel wird, halte ich mich aber nicht länger damit auf, sondern setze meinen Weg fort zum Büttelfels. Hier wartet nämlich eine Besonderheit: Auf dem Büttelfels findest du eine Aussichtsplattform, die sich im Felsen befindet. Um sie zu erreichen, muss man eine außen am Fels befestigte Metallleiter erklimmen (spätestens jetzt fühle ich mich zurückversetzt in die Sächsische Schweiz). Diese ist zum Glück nicht allzu hoch und der traumhafte Ausblick von der versteckten Plattform auf den dichten Wald und den benachbarten Lämmerfelsen entschädigt für die kurze Kletteraktion.
Es geht nun langsam aber sicher auf das Ende der Wanderung zu. Vorbei am Lämmerfelsen zieht sich der Weg nun etwas bis ich schließlich kurz vor Schluss den Wachtfels erreiche. Hier lohnt sich als krönender Abschluss der kurze Aufstieg auf das Felsmassiv, denn auch hier gibt es eine gesicherte Aussichtskanzel mit wunderbarem Blick über Dahn.
Für mich persönlich hat der Wachtfels die schönste Felskanzel des Dahner Felsenpfades. Heb dir dieses Highlight also gerne bis zum Schluss auf. Leider war es schon nach Sonnenuntergang als ich dort angekommen bin, daher kann ich an deiser Stelle nur mit ehr mittelmäßigen Fotos dienen 😉
Kurz bevor du wieder den Wanderparkplatz (den Ausgangspunkt) erreichst, passierst du noch die letzte Station des Dahner Felsenpfades (bzw. erste, wenn du im Uhrzeigersinn gehst): die beiden Felsen namens Braut und Bräutigam. Da es inzwischen komplett dunkel war, konnte ich leider kein Foto mehr davon machen.
Praktische Tipps & Infos zur Wanderung
Der Dahner Felsenpfad ist insgesamt knapp 13 Kilometer lang. Obwohl du nicht viele Höhenmeter zurücklegst, solltest du trotzdem genug Zeit dafür einplanen, denn 13 Kilometer sind eben 13 Kilometer. Die Route führt über normalen Waldboden, teils mit stark verwurzelten Passagen, und über Buntsandstein. Dafür braucht es trittfestes Schuhwerk, aber kein spezielles Equipment oder extra Wanderschuhe. Wenn es am Tag zuvor geregnet hat, kann es allerdings stellenweise rutschig werden. Es gibt keine exponierten Stellen. Die Wanderung ist für jeden gut machbar und auch für Kinder geeignet, sofern die Streckenlänge kein Problem darstellt.
- Das Felsengraf Steakhouse gleich zu Beginn der Wanderung
- Die Waldhütte am Büttelwoog am Campingplatz Büttelwoog, ebenfalls zu Beginn der Wanderung
- Die PWV-Hütte Dahn etwa auf der Hälfte der Strecke und daher eigentlich optimal, leider im Winter geschlossen
- Die Gaststätte im Sportpark Dahn neben dem Hotel Eyberg, am Anfang/Ende der Wanderung (oder über eine Abzweigung am Büttelfels)
Falls du die Wanderung in der Nebensaison machst, würde ich auf jeden Fall empfehlen etwas Proviant einzupacken und dich nicht darauf zu verlassen, dass eine der Gaststätten geöffnet ist.
- Kompass Wanderführer Pfälzerwald und Deutsche Weinstraße, 60 Touren*
- Pfalz und Pfälzerwald: 50 Mikroabenteuer*
- Rother Wanderführer Pfälzerwald und Deutsche Weinstrapße, 50 Touren*
Werbehinweis
*Partnerlinks: Dieser Artikel enthält sogenannte Affiliatelinks. Das sind die Links mit den Sternchen dran. Wenn du über einen solchen Link etwas bestellst bzw. buchst, bekomme ich eine kleine Provision. Der Preis bleibt dadurch für dich gleich und ich sehe auch nicht was du kaufst. Du unterstützt mich aber dabei, weiterhin soviel Arbeit in diesen Blog stecken und ein wenig gratis Reiseberatung sein zu können.
