In-N-Out Burger: Was ist dran am Hype aus Kalifornien?

Wer ein bisschen in den sozialen Medien unterwegs ist, der ist in den letzten Jahren nicht an der kalifornischen Burgerkette In-N-Out Burger vorbeigekommen. Und wenn es um geiles Essen geht, dann bin ich zugegeben ein bisschen wie ein Lemming: Wenn alle dort hinrennen, dann muss was dran sein. Also hin da! Schon von Shake Shack und Five Guys in New York wurde ich nicht enttäuscht, dementsprechend habe ich mich auf die In-N-Out Burger richtig arg gefreut. Bevor ich überhaupt unseren Roadtrip entlang der Westküste der USA richtig geplant hatte, habe ich also schonmal vorsichtshalber alle In-N-Out Läden auf der groben Strecke in Google Maps markiert. Sicher ist sicher! Bevor ich dir nun aber verrate, was am Hype um die Burger dran ist, quäle ich dich erstmal mit ein bisschen Basiswissen um die Fast Food Kette, die eigentlich keine mehr ist.

In-N-Out Burger: Konzept und Story der kalifornischen Burgerkette

Gegründet wurde In-N-Out bereits Ende der 1940er Jahre. Warum genau es mehr als 60 Jahre gedauert hat bis der Hype zu uns rübergeschwappt ist, kann ich nur vermuten: In-N-Out gibt es nur in den USA und sie sind auch dort mit nur etwas mehr als 300 Filialen vergleichsweise schwach vertreten. Die meisten von uns haben wohl erst durch Instagram oder Facebook davon mitbekommen, ich selbst habe vor 2012 noch nie davon gehört. Das Konzept von In-N-Out greift so wie auch Shake Shack es tut den aktuellen Food Trend auf: Frisch und (halbwegs) gesund soll es sein. Das Fleisch bei In-N-Out wird nur gekühlt, nicht gefroren, der Salat wird frisch gemacht und sogar die Pommes werden aus frischen Kartoffeln vor Ort im Restaurant hergestellt und zubereitet anstatt auf fertig gefrorene Tütenpommes zurückzugreifen. Und ja, das ist wirklich so. Man kann bei der Zubereitung des eigenen Burgers zuschauen, der Blick in die Küche ist immer offen. Und ganz ehrlich: Man schmeckt es auch! Ich habe es selbst nicht geglaubt, aber der Unterschied ist tatsächlich deutlich.

Das eigentlich abgefahrene daran ist aber, dass bei In-N-Out Burger auch noch die Preise die Konkurrenz richtig dumm aus der Wäsche schauen lassen. In-N-Out ist von allen Fast Food Ketten die günstigste, du bekommt hier ein reichliches Menü mit Burger, Pommes und Getränk für ca. 8-9 Dollar. Wie das geht? Die Idee ist so simpel wie genial. In-N-Out hält zwei Dinge in seinen Filialen groß und zwei Dinge klein: Die Küche und der Restaurantbereich mit Platz für die Gäste sind recht groß. So finden viele Gäste Platz und in der Küche sind viele Menschen gleichzeitig mit der Zubereitung der Burger beschäftigt. Dadurch können großen Mengen in kurzer Zeit verkauft werden. Was klein gehalten wird, sind der Kassenbereich und die Speisekarte: Ich habe keine In-N-Out Filiale gesehen, in der es mehr als zwei Kassen gab. Da die Speisekarte so klein ist, geht es aber trotz teilweise sehr langen Schlangen vor der Kasse flott, auch wenn nur ein Kassierer da ist.

Darüber hinaus verzichtet In-N-Out konsequent auf eine „schöne“ Raumgestaltung seiner Filialen. Böse Zungen bezeichnen das gerne als Schlachthausatmosphäre, und ich muss zugeben, da ist was dran 😉 Das viele Weiß und Rot, die Fliesen, die fehlende Gemütlichkeit – das ist gewöhnungsbedürftig, aber wer „schön“ Essen gehen will, der ist in einer Fast Food Kette vielleicht generell nicht gut aufgehoben.

In-N-Out Burger Menu: Die Speisekarte

Jetzt geht es ans Eingemachte: Was gibt es denn nun an Burgervariationen bei In-N-Out? Sei vorgewarnt, die Liste wird knapp. Bei In-N-Out gibt es:

• Hamburger
• Cheeseburger
• Den Double-Double (zwei Patties Fleisch + Käse, also ein doppelter Cheeseburger)

Das wars. Drei verschiedene Burger. Kein Scherz. Dazu Pommes und Milchshakes (drei Sorten). Beim ersten In-N-Out Besuch war ich schockiert, aber ehrlicherweise braucht man den ganzen anderen Schnickschnack gar nicht. Bacon hier, Rucola da, Simmenthaler Käse, Emmenthaler Rind (….ja, der Dreher ist Absicht)…gerade in den Ketten, die derartige Variationen anbieten, schmeckt am Ende sowieso alles ziemlich gleich. In-N-Out braucht das nicht.

In-N-Out Secret Menu

Falls doch mal Langeweile aufkommt, hat In-N-Out mit seinen Secret Menues noch ein Ass im Ärmel. Was hat es damit auf sich? Die Secret Menus sind Variationen der drei Burger, man kann seinen Burger z.B. mit getoastetem Brot bestellen oder im Protein Style (ohne Brot, nur in Salatblätter gewickelt…iiieeeks). Die Secret Menus galten lange als urbaner Mythos und so kannst du zum Beispiel hier eine Übersicht der Secret Menus finden. In-N-Out Burger hat damit inzwischen aufgeräumt und selbst eine Liste der Not so Secret Menues veröffentlicht. Es gibt also keinen Grund, an der Kasse ganz zögerlich nach Grilled Cheese zu fragen. Ja, den gibt es!

In-N-Out Burger: So hat es geschmeckt

Ohne viel Drumherum zu reden: Sehr geil. Aber man muss auch mal die Kirche im Dorf lassen. Bei In-N-Out gibt es letztendlich auch nur Burger und Burger sind eben Burger und keine Offenbarung. Aber: Sehr leckere Burger! Die Frische der Zutaten schmeckt man hier wirklich raus. Die reduzierte Speisekarte empfinde ich als Vorteil, denn man weiß genau welcher Geschmack einen erwartet. Wenn man Bock auf deinen Double Double hat, geht man zu In-N-Out, wenn nicht, dann nicht. Die Soße auf den Burgern ist immer gleich und bestimmt den Geschmack maßgeblich.

Und um es nochmal zu erwähnen: In-N-Out ist mein absoluter Preis-Leistungs-Sieger. Für unter 20 USD gibt es zwei komplette Menüs inklusive Refill der Getränke, bei Five Guys und Shake Shack zahlt man etwa das Doppelte! Die Milchshakes stinken im Vergleich zu den Milchshakes bei Shake Shack geschmacklich aber ganz schön ab. Sie sind nicht schlecht, aber haben mir persönlich leider zu künstlich geschmeckt, obwohl sie mit echter Eiscreme gemacht sind.

Mein Fazit: Do believe the Hype! Wenn du in Kalifornien bist (oder auch Arizona, Nevada, Texas, Utah…auch dort gibt es In-N-Out inzwischen), dann schau unbedingt vorbei. Die In-N-Out Burger sind übrigens lange kein Geheimtipp mehr, ich habe in jedem In-N-Out mindestens eine Gruppe Deutsche getroffen, die die Burger auch jeweils ausgiebig mit der Kamera abgelichtet haben 😉 Und das wird vermutlich auch noch eine Weile so bleiben, denn in Europa oder gar Deutschland gibt es nach wie vor nicht eine einzige Filiale der Burgerkette.