Havasu Falls

Places To See Before You Die: Havasu Falls

Das Leben beginnt dort wo Pläne enden.

Nichts könnte das, was uns bei unserem Hike zu den Havasu Falls im Grand Canyon passiert ist besser beschreiben. Wem die Havasu Falls (oder auch Havasupai Falls) nichts sagen: Keine Sorge, das ist keine Schande, denn die Havasu Falls sind tatsächlich noch nicht so sehr in den Fokus des Tourismus gerückt, auch wenn sie wohl auf jeder Places to See Before You Die Liste ganz weit oben stehen. Das liegt vor allem daran, dass dieser unglaubliche Ort im Supai Village mitten im Grand Canyon nur über einen sehr langen und Kräfte zehrenden Hike erreicht werden kann – nichts für den Durchschnittstouristen. Was erschwerend hinzu kommt: Eine Reservierung für eine Havasu Falls Übernachtung zu ergattern ist ungefähr so wahrscheinlich wie Polarlichter in der Nähe des Äquators zu sehen. Forget it. Was also tun? Die komplette Wanderung an einem einzigen Tag absolvieren? Day Hiking zu den Havasu Falls ist seit einiger Zeit verboten, da es zu gefährlich ist. Taucht man für einen Day Hike am Havasu Falls Trailhead auf, wird man angeblich von den Havasupai Indianern gar nicht erst nach unten in den Canyon gelassen.

Wir hatten also einen ganz tollen Plan wie das alles auch ohne Reservierung funktionieren kann, haben vorher monatelang recherchiert und alles durchgeplant – und sind grandios gescheitert. Nichts davon hat funktioniert. Am Ende wurde die Wanderung zu einem unfreiwilligen Day Hike. Und das war mit Abstand die härteste Challenge, die ich jemals zu meistern hatten! Es gab Momente, in denen ich mir nicht sicher war, ob ich es heil (oder überhaupt) wieder aus dem Canyon schaffe. Und das schlimmste ist: Daran war nicht einmal unbedingt ich selbst schuld, sondern das Internet. Viele der Informationen zu den Havasu Falls, die ich vorab online gefunden hatte, waren schlichtweg falsch.

Ich möchte mit diesem Beitrag gerne ein wenig Licht ins Dunkel und die Informationen (sofern sie mir vorliegen) auf den aktuellen Stand bringen, so dass du deine eigene Wanderung zu den Havasu Falls besser planen kannst. Denn ich möchte nicht, dass du diesen wahnsinnigen Ort vielleicht nur sausen lasst, weil du dir unsicher bist mit der Planung – tut es unbedingt! Die Havasu Falls sind der Wahnsinn und gehören definitiv zu den Erlebnissen, von denen du noch deinen Enkelkindern erzählen wirst!

Die Havasu Falls: Wasserfallparadies in der Wüste

Wenn du hier gelandet bist, dann weißt du wahrscheinlich bereits was es mit den Havasu Wasserfällen auf sich hat. Daher hier die Kurzvariante: Oh. Mein. Gott. Die längere Variante geht so: Die Havasu Falls in Arizona sind ein Wasserfall des Havasu Creek, der als Zufluss des Colorado River durch den Grand Canyon fließt. Allein das, ein Fluss mitten im Grand Canyon, ist schon Besonderheit genug, doch es kommt noch besser. Havasu bedeutet blaues Wasser und genau das ist der Havasu Creek: Blau. Karibikstrand-türkisblau-ich-drehe-durch-weil-es-so-schön-ist-blau! Kleiner Vorgeschmack gefällig? Bitteschön:

Havasu River

But why so blue, Havasu? Nüchtern betrachtet kommt diese unglaubliche Farbe durch eine sehr hohe Konzentration an Calciumcarbonat im Wasser zustande. Das Flussbett besteht aufgrunddessen aus hellem Kalkstein, wodurch die Farbe des Flusses noch intensiver reflektiert wird. Der Havasu Creek lagert permanent Kalk ab und schafft dadurch immer wieder neue Becken und Flussläufe – er sieht in keinem Jahr aus wie im Jahr zuvor. Verrückt, was die Natur so kann. Von seiner Quelle bis zur Mündung im Colorado River bildet der Havasu Creek dabei nicht nur die Havasu Falls, sondern noch mehr Wasserfälle. Duese sind:

Wenn du entlang des Havasu Trail wanderst, begegnen dir als erste Station nach dem Supai Village die Navajo Falls, die übrigens vor der letzten großen Flut im Jahr 2008 noch ganz anders aussahen.

Navajo Falls

Havasu Falls

Folgst du dem Trail weiter in den Canyon hinein, erreichst du die berühmten Havasu Falls, in deren Nähe sich auch der Havasupai Campground befindet. Der Havasu Creek stürzt hier knappe 30 Meter in die Tiefe und bildet eine Reihe von beeindruckenden Natural Pools (die Bilder möchte ich dir an dieser Stelle noch vorenthalten,, die kommen später 😉 ) Die Havasu Falls liegen ca. 3,5 Kilometer hinter dem Supai Village.

Mooney Falls und Beaver Falls

Die Mooney Falls und die Beaver Falls erreicht man im weiteren Verlauf des Havasu Creek, sie sind noch einmal ca. 1 Kilometer (Mooney) bzw. 5 Kilometer (Beaver) von den Havasu Falls entfernt. Willst du diese Wasserfälle sehen, musst du zwingend einen kompletten zusätzlichen Tag mit Übernachtung einplanen. Besonders beeindruckend ist Mooney Fall, der über 60 Meter in die Tiefe stürzt, also mehr als doppelt so hoch ist wie der Havasu Fall.

So kommt du zu den Havasu Falls: Planung und Übernachtungsmöglichkeiten

Alright! Du bist nun wahrscheinlich maximal verwirrt, willst aber unbedingt diese irrsinnige Oase mitten im Grand Canyon sehen, oder? Wie geht das nun? Grundsätzlich führen hier nicht viele Wege nach Rom, sondern exakt einer. Nämlich der vom Hualapai Hilltop hinunter in den Canyon in das Supai Village (13 Kilometer). Vom Supai Village geht es weiter zu den Havasu Falls mit dem Campingplatz (+3,5 Kilometer) und optional weiter zu den Mooney Falls (+1 Kilometer ) und den Beaver Falls (+ 4 Kilometer). Hier siehst du eine Übersicht der Strecken und der dafür ungefähr benötigten Zeit, die Distanzen sind einfache Strecken:

 

 DistanzDauer
Hualapai Hilltop (Trailhead) bis Supai Village13 kmCa. 4 h
Supai Village bis Havasu Falls / CampgroundCa. 3,5 kmCa. 45 Min.
Trailhead bis Havasu Falls (komplette Strecke)
Ca. 16,5 kmCa. 5 h
Havasu Falls / Campground bis Mooney Falls1 km20 Min.
Mooney Falls bis Beaver Falls4 km?

So. Fällt dir etwas auf? Vom Hilltop zu den Havasu Falls sind es knapp 17 Kilometer, einfache Strecke. Mit Zurücklaufen also knappe 34 Kilometer Gesamtstrecke. Klingt das als wäre es an einem Tag machbar? Nein. Eher nicht. Deswegen gibt es im Supai Village zwei Übernachtungsmöglichkeiten:

Übernachten in Havasupai: Havasu Falls Lodge und Havasu Falls Campground

Option A. Du kannst in der Havasupai Lodge übernachten. Reservierungen sind telefonisch möglich, manchmal online, manchmal auch gar nicht. Aktuell gibt es einen Mindestaufenthalt von 3 Nächten, der dich knappe 2000 $ kostet (allerdings für 4 Personen). Trotzdem sind die Zimmer in der Regel ausgebucht.

Option B. Du ergatterst einen Platz auf dem Campground. Dazu musst du dich hier melden. Der Campingplatz ist nrmalerweise genauso schnell ausgebucht wie die Lodge und für einen Campingplatz ebenfalls deutlich zu teuer.

Das Internet sagt, telefonisch durchkommen ist wie ein Sechser im Lotto. Wunschtermine gibt es schonmal gar nicht – was ein bisschen blöd ist, wenn man leider einen Timeslot von 2-3 Wochen hat. Da ich nun selbst vor Ort die Hütte gesehen habe, in der die Reservierungen angenommen werden (das ist nämlich auch die Hütte, in der du dich melden und die Fee zahlen musst wenn du im Supai Village ankommst), kann ich Folgendes dazu sagen: Ein pausenlos klingelndes Telefon und mehrere eher behäbig wirkende Damen sind vielleicht nicht das beste Team. Wir haben ca. 15 Minuten gebraucht, um uns zu registrieren und zu zahlen. Vor uns war keine Schlange, wir waren die einzigen Day Hiker. Wir hatten insgesamt nicht das Gefühl, dass man hier Lust hat auf Touristen, was sich auch in der Höhe der Fee wiederfindet…aber dazu weiter unten mehr.

Was kannst du also tun wenn du keine Reservierung für eine Übernachtung ergattern konntest? Wir haben uns vorab zu Tode recherchiert und sind auf folgende Möglichkeiten gestoßen:

Havasu Falls in einem Tag: Den Helicopter nehmen oder mit dem Maultier reiten

Option A. Man kann mit dem Maultier reiten, entweder in den Canyon hinein oder von unten nach oben. Die Maultiere/Pferde/Esel transportieren u.a. das Gepäck der Campground-/Lodge-Gäste auf Wunsch nach unten in das Supai Village und auch wieder nach oben. Wenn Platz frei ist, man nett fragt und ca. 100 $ zahlt, transportieren sie auch entkräftete Hiker. Es gibt hier allerdings keine festen Zeiten, die Maultier Kolonnen werden nach Bedarf eingesetzt.

Option B. Mit dem Helicopter fliegen. Der Heli ist für die Havasupai Indianer die einzige Möglichkeit größere Dinge nach unten ins Village zu transportieren. Die einzigen Angaben zu den Flugzeiten des Helikopters haben wir hier und hier gefunden, wonach er angeblich an bestimmten Tagen zwischen 10 Uhr und 13 Uhr für ca. 100 $ fliegt.

Wenn also der letzte Flug um 13 Uhr geht, braucht man nicht lange rechnen um zu verstehen, dass unter diesen Umständen ein Flug für den Rückweg keine Option ist. Wir planten also, mit dem ersten Heli um 10 Uhr nach unten zu fliegen und den Rückweg aus dem Grand Canyon heraus zu Fuß zu bewältigen. Gut 17 Kilometer klang tough, aber machbar. Aber es sollte anders kommen. Denn wir haben gelernt: Auch der Helikopter fliegt nur nach Bedarf! Surprise.

Zeitplanung für den Havasu Falls Hike

Um 9 Uhr parkten wir unser Auto also am Hualapai Hilltop (um den Heli um 10 Uhr zu nehmen). Wie kommt man zum Hualapai Hilltop? Auch hier gibt es genau einen Weg: Entweder aus Westen oder aus Osten kommend nimmst du auf der Historic Route 66 die Abbiegung auf die Indian Road 18. Diese führt dich straight ca. 1,5 Stunden lang zum Hilltop, dort endet die Straße in einer Sackgasse. Der letzte Ort vor der Abbiegung auf die Indian Road aus Westen kommend ist Peach Springs. Hier gibt es die überteuerte Hualapai Lodge*, weswegen wir uns eine günstigere Unterkunft im nächstgrößeren Ort Kingman* besorgt haben. Von Kingman bis zum Hualapei Hilltop sind es ca. 2,5 Stunden Fahrtzeit. Aus Osten kommend ist der nächste Ort Seligman* (welcher im Grunde ein Route 66 Freilichtmuseum ist, absolut sehenswert!).

Wir kamen also um 9 Uhr am Hilltop an, stapften freudig zu der alten Indianerin in der Holzhütte und erkundigten uns, wo und wann denn der Helikopter fliegt. Die Konversation ging wie folgt:

“Do you have a reservation?”

“Ehm…no…we’d like to fly in and then hike back out, we don’t need a reservation. Or do you mean a reservation for the helicopter?”

“No, there’s no reservation for the helicopter. You need one for the campground or the lodge”

“Yeah, but we don’t stay for the night, we read that there is a helicopter that could fly us in. So we’d like to take the first one and hike out in the afternoon”

“No, you can only fly out with the helicopter, you can’t fly in.

Wir so: Hm. Warum. Macht keinen Sinn. “Ok, so if we hike down now, is there a chance to catch the last helicopter to fly out? When is the last one?

“Ohh…it’s windy today. Not too late. Maybe around 5 or 6 if he’s a good pilot. If you start right now, you can make it down in 3 hours, you look like you’re in good condition. But you can also walk out if there is no helicopter.”

Will heißen: Die Infos zu dem Helikopter und dessen Flugzeiten, die wir vorab gefunden hatten, sind falsch! Es gibt keine fixen Flugzeiten des Helicopters! Es kommt maßgeblich auf das Wetter an und wie stark der Wind am jeweiligen Tag ist. Da sich die Windstärke im Laufe des Tages auch ändert, wird spontan entschieden wann der erste bzw. letzte Flug stattfindet. Und ob überhaupt einer stattfindet. Plane nicht mit dem Helicopter!

Außerdem hat die Dame uns ohne Bedenken zu einem Day Hike losgeschickt. Dass Day Hiking zu den Havasu Falls verboten ist, können wir also nicht bestätigen, obwohl wir das vorab überall so gelesen hatten. Es scheint möglich zu sein! Generell wird dich am Hilltop wohl niemand aufhalten, dort gibt es schließlich keine Schranke o.ä. Wir hatten nicht den Eindruck, dass es jemanden juckt, wer so in den Canyon hinein geht oder rauskommt.

Wir mussten also eine Entscheidung treffen und zwar schnell. Ich kann im Nachhinein kaum noch beschreiben wie sehr ich mir in den Kopf gesetzt hatte die Havasu Falls zu sehen…jetzt alles abzublasen kam überhaupt nicht in Frage. Wir haben keine Sekunde gezögert und sind den Weg nach unten zu Fuß angetreten, guter Dinge, dass wir den letzten Heli schon irgendwie bekommen werden wenn wir Gas geben. Um es vorweg zu nehmen: Nice try.

Havasu Falls Trail | Hualapai Hilltop

Havasu Falls: Die Wanderung durch den Canyon

Ich möchte hier gar nicht viele Worte verlieren, sondern Bilder sprechen lassen. Das erste Stück nach unten in den Canyon (ca. 2,5 Kilometer) ist recht steil. Auf dem Hinweg nach unten kein Problem, auf dem Rückweg wird es dich die letzte Kraft kosten. Stellt dich darauf ein. Das wird kein Spaß.

Havasu Falls Trail | Hualapai Hilltop

Havasu Falls Trail | Blick auf den Grand Canyon vom Hualapai Hilltop

Havasu Falls Trail | Blick auf den Grand Canyon vom Hualapai Hilltop

Irgendwann erreichst du so etwas wie eine Ebene, es geht kaum noch spürbar immer tiefer in den Canyon hinein. Hier läufst du stundenlang über Geröll und ab und zu mal über ein paar Steine, was grundsätzlich gut machbar ist. Man kann sich auch nicht verlaufen, es gibt keine Abzweigungen, der Weg ist selbsterklärend. Unterwegs kann man immer mal auf einem Stein pausieren und kurz begreifen, dass man gerade im Grand Canyon ist. Hell yeah! Unterwegs begegnen dir übrigens immer wieder Maultiere und Pferde, mal mit Gepäck, mal ohne, mal mit “Herrchen”, mal ohne. Keine Angst, sie sind ungefährlich und wissen wo sie lang müssen.

Havasupai Horses

Havasu Falls Trail Grand Canyon

Havasu Trail durch den Grand Canyon

Havasu Falls Trail Grand Canyon

Havasu Falls Trail zum Supai Village

Nach insgesamt ca. 8 Kilometern Wegstrecke erreichst du ein Schild, das dir den Weg ins Supai Village zeigt. Die Aufschrift “Almost there” auf dem Schild ist glatt gelogen. Von hier aus sind es immer noch 5 Kilometer bis zum Village.

Ab hier geht der Boden von Geröll über zu Sand. Hast du vorher schon geflucht, gibt es ab sofort noch mehr zu fluchen. Auf Sand laufen ist anstrengend, das wissen wir alle. Aber: So langsam wird es immer grüner, man sieht und spürt, dass sich die Landschaft und das Klima verändern. Und irgendwann hört man einen kleinen Bach plätschern, den man wenig später auch sehen kann. Wir wissen ehrlich gesagt nicht, ob das schon der Havasu River war oder nur ein Ausläufer davon. Der Havasu River, der uns später begegnet ist, war jedenfalls deutlich größer.

Brücke zum Supai Village

Kleiner Fluss im Supai Village

Ab jetzt ist es nicht mehr weit zum Supai Village (ok, auch das ist gelogen). Jedenfalls kommst du irgendwann dort an, entkräftet und glücklich, mit knapp 13 Kilometern Wegstrecke in deinen Knochen. Halleluja! Im Supai Village musst du dich in der ersten größeren Hütte auf der linken Seite anmelden. Wir sind dort nach ca. 3:40 h eingetrudelt und ich behaupte, wir waren ganz schön flott.

Supai Village

Havasu Falls Trail zum Supai Village

Kosten: Du musst eine Touristen-Fernhalte-Prämie zahlen (“Fee”). Wir haben zur Höhe vorab verschiedene Angaben gelesen (von 15 $ bis 60 $ war alles dabei). Wir mussten allerdings 88 $ pro Person zahlen. Warum auch immer. Zwischenzeitlich dürfte die Fee noch deutlich höher sein, ich habe von 300 $ für die Day Hiking Pässe gehört. Einfach an der Hütte vorbeilaufen entfällt leider, du wirst später auf dem Weg zu den Wasserfällen kontrolliert.

Vom Supai Village zu den Havasu Falls sind es weitere 3,5 Kilometer (ca. 45 Min.). Auf dem Weg begegnen dir zuerst die Navajo Falls und wenn du weiter dem inzwischen fast tosenden Havasu Creek folgst, erreichst du schon bald diesen beinahe surrealen Ort, an dem der türkisblaue Fluss in die Tiefe stürzt. Du bist an den Havasu Falls!

Navajo Falls

Havasu Falls

Havasu Falls

Havasu River

Natural Havasu Pools | Havasu Falls

Havasu Falls

Wenn das nicht auf irgendeine offizielle Places To See Before You Die Liste gehört, dann weiß ich auch nicht…

Wie wir den Havasu Falls Day Hike überlebt haben

Und jetzt kommt die Stelle, an der wir realisiert haben, dass wir den ganzen Weg ernsthaft wieder zurück müssen. Selbst laufend. Fucking 17 Kilometer. Das war gegen 16 Uhr. Zwar hatte man uns bei unserer Ankunft bereits Badges mit der Aufschrift “DAY HIKE” verpasst, aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt. Sie starb, als wir auf dem Rückweg wieder den Heli-Landeplatz im Supai Village passierten – kein Heli und kein Mensch da. Obwohl der letzte Heli erst gegen 17 Uhr fliegen sollte…da war der Wind wohl zu stark. Da der Sonnenuntergang unvermeidlich um 18:40 Uhr drohte, entschlossen wir uns nicht weiter Zeit zu verlieren und begannen zu laufen. So schnell es ging. Denn wir würden ohne Zweifel in die Dunkelheit geraten und das ist im Grand Canyon kein Spaß.

Havasu River

Die Stirnlampe*, die wir eigentlich eher aus Blödsinn “falls was ist” mitgenommen hatten, erwies sich als Lebensretter. Ohne sie hätten wir zwar vermutlich trotzdem irgendwie den Weg gefunden, denn viele Optionen gibt es nicht, uns dabei aber wahrscheinlich alles Mögliche verstaucht oder gebrochen (die Hyänen haben sich bereits heimlich lauernd sämtliche Pfoten gerieben).

Wenn du jetzt glaubst, dass man doch auch im Dunkeln halbwegs etwas sieht: Nicht im Grand Canyon. Dunkel ist nicht gleich dunkel und eine solche Dunkelheit wie hier dürften die wenigsten von uns bereits kennen. Ohne Stirnlampe ist man spätestens auf dem letzten Stück der Strecke, wenn es wieder steil nach oben geht, verloren. Außerdem gibt es im Grand Canyon durchaus Wildtiere, die sich ohne Zweifel mit Stirnlampe besser abschrecken lassen. Wir haben auf den letzten quälenden 1-2 Stunden allerlei Viechzeug gehört, davon gesehen haben wir aber nur ein Pferd – was wahrscheinlich auch besser war. Die Angst, aus diesem Shit nicht heil herauszukommen war schon groß genug.

Falls du nun Augen rollend vor dem PC sitzt und sitzt und dich fragst, was genau so schlimm war – ich möchte dir kurz die Schmerzen beschreiben, die dich während eines Day Hikes zu den Havasu Falls ereilen werden: Hast du schon einmal an einem Iron Man teilgenommen oder bist du schon einmal einen Marathon gelaufen? Ja? Dann kennst du den Schmerz und den Zustand, in den sich dein Körper versetzt, um den Schmerz aushalten zu können.Herzlichen Glückwunsch, du bist ausreichend vorbereitet für einen Day Hike zu den Havasu Falls. Nein? Dann hast du keinen blassen Schimmer. Wirklich keinen.

Ich bin nun wahrlich keine begeisterte Sportlerin und schon gar keine Läuferin, aber daran lag es nicht. Meine männliche Begleitung war sportlich (Triathlet)…ich will nicht angeben, aber am Ende ging es uns beiden gleich beschissen. Wir hätten am liebsten nur noch geheult vor Schmerz und Verzweiflung. Es sind einfach 34 Kilometer an einem einzigen Tag. Und das ist keine sauber asphaltierte Straße, auf der man die Strecke vielleicht noch irgendwie packen kann, sondern der Grand Canyon. 34 Kilometer über rutschiges Geröll, Sand, durch die Hitze, durch völlige Dunkelheit, ca. 1300 Höhenmeter.

Irgendwann steckt jeder Meter in jedem einzelnen Knochen und zwar so sehr, dass deine blutenden Blasen an den Füßen das geringste Problem sind. Denn irgendwann macht der Kopf nicht mehr mit, du willst aufgeben, aber du kannst nicht…und die Verzweiflung und die Ungewissheit wie lange man noch durchhalten kann, sowohl körperlich als auch mental, fangen an dich zu zermürben. Wir haben für den Rückweg mehr als 5 Stunden gebraucht, also deutlich länger als für den Hinweg. Dunkelheit und keine ausreichende körperliche Vorbereitung sind leider keine gute Kombi.

Das klingt nun sehr dramatisch, daher möchte ich die persönlichen Umstände nicht ausblenden: Unvorbereitet in der Dunkelheit des Grand Canyon mehr als die doppelte Strecke der erwarteten laufen zu müssen war sicher eine besondere Belastungssituation. Wenn du vorher weißt was auf dich zukommt, du regelmäßig derartige Distanzen läufst und dir sicher bist, dass du das körperlich schaffen kannst, dann wirst du weniger Probleme haben. Außer regelmäßig lange Distanzen zu laufen gibt es keinerlei Möglichkeit, sich körperlich auf einen Day Hike zu den Havasu Falls vorzubereiten.

Daher nochmals: Auch wenn wir es getan haben – ich rate dir ausdrücklich von einem Havasu Falls Day Hike ab! Das ist kein Spaziergang! Buche dir wenn irgendwie möglich mehrere Nächte auf dem Campground oder in der Lodge.

Von den körperlichen Strapazen einmal abgesehen ist es übrigens auch sinnlos, diesen wunderbaren Ort so schnell hinter sich zu bringen. Denn es gibt eben nicht nur die Havasu Falls, sondern auch noch die anderen Wasserfälle, die nicht weniger spektakulär sind. Hierfür brauchst du definitiv eine Reservierung in der Lodge oder auf dem Campground. Die Strecke bis zu den letzten Wasserfällen ist als Day Hike unter keinen Umständen machbar.

Tipps für den Havasu Falls Hike

  • Bitte versuche eine Reservierung zu bekommen. Ob Day Hikes zum jeweiligen Zeitpunkt erlaubt sind oder nicht, ist meist unklar und klärt sich erst vor Ort
  • Falls du es darauf ankommen lassen willst und einen Day Hike planst: Starte in aller Herrgottsfrühe. Du wirst einen kompletten Tag dafür brauchen. Und mit komplett meine ich komplett
  • Die letzte Möglichkeit zur Versorgung (Tanken, Essen, Getränke) bevor du auf die Indian Rd. 18 fährst ist in Peach Springs oder Seligman. Danach kommt nichts mehr!
  • Informiere dich über das Klima im Grand Canyon. Der Havasu Trail liegt am South Rim. Hier wird es insbesondere im Juli und August teilweise extrem heiß, während es am North Rim auch in diesen Monaten noch angenehm ist. Ich rate von einem Hike zu den Havasu Falls im Hochsommer ab, perfekt sind Mai, Juni und September
  • Bring genug Wasser mit! Und bitte auch zuckerhaltige Getränke, Gatorade oder Powerade, du brauchst Energie und Elektrolyte. Zuviel Wasser spült dir die Mineralien aus dem Körper. Das Wasser aus dem Havasu Creek ist übrigens Trinkwasser, du kannst deine Wasserflaschen damit auffüllen
  • Nimm dir für den Hike nahrhafte und sättigende, aber leichte Lebensmittel mit. Müsliriegel, Proteinriegel, Energieriegel, Bananen, belegte Vollkornsandwiches o.ä.
  • Trage die richtigen Schuhe! Es müssen keine schweren Wanderschuhe sein, aber sie sollten keine rutschige Sohle haben und guten Halt geben. Perfekt sind ein Paar sexy wasserfeste Trekkingsandalen, ich habe mir dieses halbwegs erträgliche Modell von Teva* zugelegt.
  • Trage Funktionskleidung, 2-3 Lagen, in den frühen Morgenstunden und nachts kann es frisch sein. Die Badesachen gleich drunterziehen falls du einen Day Hike planst, es gibt vor Ort keine Möglichkeit sich unbeobachtet umzuziehen
  • Eine Stirnlampe* rettet Leben! Ersatzbatterien nicht vergessen
  • Bring Blasenpflaster, wasserfeste Pflaster*, Sonnencreme, ein leichtes Handtuch* und Mückenspray* mit (Nobite! Bitte kein Autan, da lachen die Mücken höchstens drüber)

Ich möchte die Informationen hier unbedingt up to date halten, denn die spärlichen und teilweise falschen Infos zu einem Havasu Falls Hike haben uns beinahe das Genick gebrochen (im übertragenen Sinne). Der unfreiwillige Grand Canyon Day Hike war so unglaublich hart, dass ich es kaum in Worte fassen kann. Nimm das bitte nicht auf die leichte Schulter.

Lass mich bitte unbedingt wissen wenn du weitere/andere Infos hast, das hilft jedem Einzelnen da draußen sehr, der eine Wanderung zu den Havasu Falls plant. Danke!

Und ansonsten: Viel Spaß! Die Wanderung zu den Havasu Falls ist ein einmaliges Erlebnis und wird für immer in deiner Erinnerung bleiben. Und sag nicht, ich hätte dich nicht gewarnt 🙂

Havasu Falls Day Hike

Weitere Berichte zu Wanderungen zu den Havasu Falls:

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48 comments
  1. Wow! Der Hammer :0. Das muss echt der Hammer gewesen sein…
    Aber mal was anderes 😉 – Katrin, ich finde, Du schreibst super! Manchmal musste ich auch ein bisschen lächeln beim Lesen, dein Schreibstil ist megacool! 🙂
    Folge euch zwei nun auch auf Facebook und freue mich auf eure nächsten Berichte! 🙂
    Ganz liebe Grüße
    Marian von GeoMarian

    1. Ach Gott, du bist ja niedlich (ok, das wolltest du sicher nicht hören :p). Danke für die Blumen! 🙂 Du und dein Blog, ihr seid mir auch schon aufgefallen…und wenn ich mich mal an mein 14-jähriges Ich zurückerinnere, dann Hut ab – damals konnte ich wohl nur mit Mühe einen geraden Satz formulieren 😉 Lieben Gruß

      1. Hehe, vielen Dank!
        Mehr wie ein Satz war aber doch drin, oder? :p
        Ein schönes Wochenende!
        Also ich hab morgen frei ^^ Ferieeeen 😀
        LG Marian von GeoMarian

  2. Hallo ihr zwei!
    Wow, was für eine Aktion 😉 Ich kann mir gu vorstellen wie es euch ergangen ist – vor allem im Dunkeln. Das ist schon richtig dunkel. Vor paar Jahren haben wir die Cottonwood Canyon Road gemacht und dann m Kodachrome übernachtet (damals gab´s da noch 6 Hütten) Wir waren die Einzigen. Ich wollte kurz vor Sonnenuntergang noch eine Runde laufen. Mein Mann meinte gleich, dass das keine gute Idee sei weil´s bald dunkel wird, aber er ist dann doch mit. Kurzum: es wurde dunkel, stockdunkel und wir können von Glück sagen, dass wir an der Hütte vergessen hatten das Licht auszumachen. Am Horizont haben wir ein kleines Lämpchen erspäht. Das war alles. Das Problem: wir haben keinen Weg gesehen und sind dann schließlich quer-sand-ein. immer Richtung Licht. Super (gibt ja kein Schlangen, Skorpione oder so 😉 )
    War unser erster Trip. Mittlerweile sind wir nicht mehr so unvorbereitet.

    LGs und das wird euch immer in Erinnerung bleiben 😉

    1. Hi Mel….oh ja! Bei uns brannte oben auf dem Hilltop auch ein kleines Lämpchen und als wir das endlich unten aus dem Canyon heraus entdeckt haben, fiel uns beiden ein riesiger Stein vom Herzen :/ Es war zwar noch ewig weit weg, aber so wussten wir wenigstens, dass wir ab jetzt nur noch irgendwie zu diesem Licht müssen. Das war echt eine Aktion…gut, dass ihr beide auch heil aus der Nummer rausgekommen seid!
      Und ja…solche Erlebnisse bleiben echt ewig in Erinnerung :p

  3. Hallo ihr Beiden!
    Das ist ein wahnsinnig toller Beitrag: Ehrlich und authentisch. Die Fotos sind wirklich spektakulär. Gut das Ihr so viel Tipps gebt und ja ein 34 km Hike sind kein Kinderspiel! Ich wandere auch gerne in der Natur. Eine Taschenlampe ist meistens vorsichtshalber dabei. Allerdings versuche ich auch in den Bergen, immer vor der Dunkelheit die “Pfade” zu verlassen. Wer mag schon im Dunkeln über Geröll oder klitschige Steine klettern?! Im Juni habe ich auf La Palma eine 29 km Tour geschafft, aber bei Tageslicht. Am Tag danach war ich immer noch erledigt 🙂
    LG Manuela

    1. Uff, 29km sind aber auch ordentlich. War das Absicht oder auch ein dummer Zufall wie bei uns? :p Uns hat es ehrlicherweise sogar 2-3 Tage lang echt dahingerafft, ich konnte am nächsten Tag wirklich keinen Meter gehen 😀 LG, Katrin

      1. Eigentlich war eine kleinere Runde geplant. 🙂 Aber das Wetter war super, die Ausschilderung war eine der besten, die ich bisher erlebt habe und so schnell wäre ich da nicht wieder hingekommen. Ich wusste genau das ich vor der Dunkelheit wieder auf der Straße/Ortseingang bin. Treppen steigen war am nächsten Tag besonders übel 🙂 Aber es war ein geniale Wanderung und erinnere mich gerne daran. LG Manuela

        1. Das stimmt, an solche Stories erinnert man sich wirklich ewig 🙂 Ob ich nochmal freiwillig so eine Strecke laufen würde weiß ich aber nicht 😀

  4. Servus,

    hm, da hatten wir damals wohl mehr Glück. Ich wollte unbedingt nach Havasupai, aber eine Reservierung für den Campground? Versucht es am besten ein Jahr im Voraus, dann besteht eine kleine Chance. Wir also am Abend zum Trailhead, im Auto gepennt und im Morgengrauen los mit Zelt und Co. Eine Schlepperei war das.

    In der kleinen Hütte angekommen kam natürlich die obligatorische Frage nach der Reservierung. Haben wir nicht. Im Internet hatte ich damals gelesen, dass man dann den doppelten Preis zahlen muss. Das war mir ziemlich egal. Aber die Dame hat uns nicht einmal das berechnet und mit ein wenig Murren einen Zeltplatz für einen Nacht gegeben.

    Kontrolliert wurden wir auch nicht, wir hatten nur einen Anhänger für unser Zelt, dass das nur für eine Nacht gilt.

    Ob das aber heute alles noch so klappt, da würde ich lieber nicht drauf wetten. Wenn das jeder so macht, ist das klar, dass das irgendwann abgestellt wird und die Leute trotz der 34 Kilometer zurück geschickt werden. Wir waren im September 2014 da – und damit auch nicht mehr zur Hochsaison. Aber wie gesagt, einen freien Termin zu ergattern war auch da im Vorfeld unmöglich.

    Grüße
    Flo

    1. Hi Flo, krasse Story! Campen war für uns von Anfang an ausgeschlossen, deswegen haben wir es erst gar nicht probiert und haben uns auf die Info mit dem Heli verlassen. Respekt, dass ihr dort einfach mit Sack und Pack aufgekreuzt seid – versuchen kann man es ja mal. Es wäre nur echt übel geworden, wenn ihr das am gleichen Tag wirklich wieder zurückschleppen hättet müssen :/ Ob das heute noch klappt, kann ich auch schwer einschätzen. Wir waren ja gerade erst im September 2016 dort und hatten nicht den Eindruck, dass Havasupai von Touristen überrannt wird…vielleicht funktioniert das in der Nebensaison nach wie vor. Grüße

      1. Hi Katrin, also ich war mir eigentlich 100 Prozent sicher, dass das so klappt… Was hätten sie denn machen sollen, wenn wir gesagt hätten, das schaffen wir nicht mehr? Zumal wir jeder bestimmt locker 15 Kilo – auch wegen dem vielen Wasser – dabei hatten. Naja, so im Nachhinein bin ich einfach froh, dass es geklappt hat

        Grüße
        Flo

  5. Hi Kathrin,
    ich kann mich Marian nur anschließen: super Artikel mit tollem Schreibstil! Ich hab mehr als einmal gelacht – z.B. über Autan vs. Nobite. Auf jeden Fall krasse Story. Die Fotos machen schon extrem Lust darauf, auch mal zu den Havasu Falls zu reisen. Da ich aber nicht so die sattelfeste Hikerin bin… hm, muss ich das wohl nochmal überdenken. Ich war 2013 am Grand Canyon, allerdings nur oben auf den Touri-Pfaden. War trotzdem schön, aber beeindruckender ist sicher die Tour, die ihr gemacht habt 😉
    Liebe Grüße
    Imke

    1. Merci Imke…aber ist doch wirklich so ;p Ich weiß aus leidvoller Erfahrung, dass man nicht-deutsche Mücken mit Autan echt nicht beeindrucken kann :/
      Wir waren dieses Jahr zum ersten Mal im Grand Canyon und für den Einstieg hätten wir uns tatsächlich auch irgendwie dieses typische Canyon-Touri-Erlebnis gewünscht anstatt gleich so einen Hammer. Das war ursprünglich eigentlich auch für den Tag nach den Havasu Falls geplant, da wollten wir ganz klassisch zum South Rim fahren. Aber nachdem die Wanderung unsere Pläne und unseren körperlichen Zustand derart umgeworfen hat, mussten wir das ausfallen lassen und einen Tag im Auto einlegen, wir sind dann einfach direkt zum Monument Valley gefahren. LG, Katrin

  6. Hallo Katrin,

    vielen Dank für den wirklich tollen Beitrag und die schönen Bilder.
    Hat micht wirklich sehr inspiriert und neugierig auf die Havasu Falls gemacht.
    Wir (meine Freundin und ich) sind Anfang September am Grand Canyon und ich habe es tatsächlich geschafft telefonisch einen Platz auf dem Camping Ground zu ergattern für eine Nacht und das auch noch an unserem Wunschtermin! 🙂
    Wir hatten us ein 3 Tages Fenster zurechtgelegt um nicht völlig unflexibel zu sein falls es an einem Tag nicht geht.
    Aber mit 1x anrufen ist es beim besten Willen nicht getan.
    Wir haben es über einen Zeitraum von 2 Wochen mehrmals hintereinander jeden Abend versucht.
    Von abgebrochener Verbindung, bis knacken und Gemurmel am anderen Ende der Leitung und mintenlangen klingeln lassen war alles dabei!
    Aaaaaaaaaber!!! Es hat sich gelohnt! 🙂 Ich hatte schon nicht mehr deran geglaubt aber ein recht freundlicher Indianer hat die Reservierung entgegengenommen.
    Und ungelogen nach einer Minute nach Ende des Gespächs war das Geld von der Kreditkarte runter :-D…da sind die schnell.

    Jetzt sind wir einfach nur froh und gespannt was uns erwartet.

    Wir werden höchstwahrscheinlich in Deutschland ein Trekkingzelt kaufen und mitschleppen.
    Zumal wir vorher schon im Yosemite und Sequoia NP zelten werden.
    Stirnlampe wird auch besorgt! Versprochen 🙂 (Hoffe sie wird trotzdem nicht benötigt)

    Liebe Grüße Manuel

    1. Manuel, wie geil! Das freut mich total für euch, dass ihr einen Platz ergattert habt! 🙂 Wir waren leider zu verplant und zu kurzfristig dran und dachten “Ach komm! Wir sind jung und fit, das geht schon! Und außerdem fliegt ja der Heli”….tja. Also es ging ja dann, nur wie….übel. Von daher: Auf mind. zwei Tage aufgeteilt könnte die Wanderung sogar Spaß machen. Und lasst euch nicht die anderen Wasserfälle entgehen, ja? Wenn du Lust hast, kannst du ja dann hier mal berichten was ihr erlebt habt 🙂
      Lieben Gruß, Katrin

  7. Hallo Katrin und Christian,
    nachdem ich an Eurer aktuellen Fotoparade teilgenommen habe, musste ich mir auch mal den Blog natürlich genauer anschauen. Sehr viele interessante Themen bzw. Orte dabei. Die Havasu Falls sind bei mir auch auf der Liste, seit vor ein paar Monaten in meinem Instagram-Feed ein Bild davon auftauchte. Dass es so schwierig ist, dorthin zu gelangen, finde ich sogar gut. So wird der Ort hoffentlich nicht all zu schnell überlaufen. Und zumindest die Standard-Touris, die nur vom Parkplatz kurz zum Viewpoint laufen, muss man da nicht befürchten. Ich habe mir ein paar Fragen beim lesen gestellt:
    1. Was ist, wenn ich da unten gegen, sagen wir mal 16 Uhr auftauche, kein Zelt dabei habe und sage, ich möchte gerne ein Zimmer haben, weil ich es auf keinen Fall zurück schaffe ? Hat die Lodge so ne Art Notlager ? Wart Ihr bei der Lodge evtl. kurz ? Die können einen doch nicht abweisen und einem (potentiellen) Tod überlassen, während man den Rückweg antritt…
    2. Wieviele Zeltplätze gibt es denn ? Sind diese irgendwie gesichert gegen gefährliche Tiere ? Außerdem soll es nachts am Boden des Canyons Eiskalt sein, also müsste man ja wohl nicht nur Zelt sondern auch Schlafsack usw. mit runter schleppen.
    3. Um das alles zu geniessen würde ich versuchen 2 Übernachtungen unten zu bekommen. Oder ist das von Anfang an ausgeschlossen ?

    Auf jeden Fall ein sehr guter Bericht mit nützlichen Infos. Vielen Dank ! Und echt super schreibweise, liest sich sehr locker. Werde mich jetzt am langen Wochenende bestimmt noch ein paar Mal hinsetzen und weitere Beiträge von Euch lesen 🙂

    Liebe Grüße, Schwerti

    1. Hi du,….Mensch, dein Kommentar ist irgendwie durchgerutscht, sorry :/ Also, um mal deine Fragen zu beantworten:
      1. Wenn du um 16 Uhr da auftauchst, ist das definitiv zu spät, um heil wieder rauszukommen 😉 Wir haben die Lodge nicht von innen gesehen, da wir ja kein Zimmer hatten. Dass es dort eine Art “Notlager” gibt halte ich für ausgeschlossen, die Lodge ist bis zu einem Jahr im Voraus komplett ausgebucht. Den Indianern ist es, so schätze ich die Situation ein, ziemlich egal wie du es wieder raus schaffst. Solange du nicht verletzt bist natürlich. Flo von Phototravellers ist dort spontan ohne Reservierung aufgetaucht und hat einen Platz auf dem Campground bekommen…was verständlicherweise auch einfacher umzusetzen ist, weil Platz für ein zusätzliches Zelt ist immer noch irgendwo.
      2. Ich glaube, die Anzahl der Zeltplätze ist variabel. Wieviele es genau sind, wissen wir nicht, da wir gar nicht erst versucht haben einen zu bekommen. Eine Absicherung gegen Tiere ist mir nicht bekannt – aber das ist ehrlicherweise auch nicht so wild, denke ich. Außer Pferden haben wir dort keine Tiere gesehen (gehört schon…) und wir haben auch nirgendwo im Netz Horrorgeschichten über nächtliche Wildtier-Überfälle gelesen. Da würde ich mir erstmal keine Sorgen machen. Einen Schlafsack + evtl. Isomatte musst du auf jeden Fall mitnehmen, einfach normales Camping Equipment.
      3. Ja, das geht. Wenn du die Zeit dafür hast, dann würde ich dir das auch unbedingt empfehlen. Die Wanderung ist mega anstrengend und so hättest du einen Tag Pause dazwischen, an dem du “nur” 5-6 km läufst (zu den Wasserfällen, die noch weiter im Canyon liegen). Probier das auf jeden Fall!
      Sag mal bescheid, falls du es wirklich angehen willst, ja?
      Liebe Grüße

  8. Hallöchen
    Ich hab den Trail mal anno 1989 bewältigt ……..auch an einem Tag. Damals war der Trail mangels Internet noch ein echter Geheimtipp. Touristen waren dort Mangelware. Das war noch ne Tour für echte Männer 🙂 Ich hatte davon in einem Buch von einem Globetrotter aus den 70ern gelesen. Der Titel war “Ich habe Shangri La gesehen”. Wie passend ! Damals war ich noch fit wie ein Turnschuh, sodaß sich die Strapazen in Grenzen hielten. Leider haben wir es nur bis zu den Mooney Falls geschafft, weil wir sonst …..wie ihr……..beim Rückweg in die Dunkelheit gekommen wären. Für den Hinweg haben wir nur knappe 3 std. gebraucht (im Stechschritt 🙂 zurück 4 std. Gerade oben angekommen wurde auch schon finster wie im Bärenpopo. Ach wenn wir es leider nicht ganz bis zu den Falls geschafft haben, kann man sagen…….der Weg war das Ziel.
    Ein unvergessliches Erlebnis !

    viele Grüße
    Jens

    1. Lieber Jens, du beschreibst es perfekt. Shangri La…das ist es wirklich 🙂
      Auch wenn man vorher schon so eine Ahnung hat, dass die Wanderung eines der spezielleren Erlebnisse werden wird – erst wenn man es wirklich durchlebt hat, weiß man, dass dies eines der Erlebnisse ist, das sich bis ans Lebensende im Kopf einbrennen wird. Eines, von dem man noch seinen Enkelkindern erzählen kann 😉
      Liebe Grüße, Katrin

  9. Die Wanderung zu den Havasu Falls scheint grundsätzlich sehr abenteuerlich zu sein. Wir waren 2013 auch zu einem eher unvorhergesehenen Dayhike dort. Durch den Governmentshutdown waren damals alle NPs dicht und dadurch unser geplanter Abstieg in den Grand Canyon ins Wasser gefallen. Die Havasu Falls waren sozusagen unsere Notlösung. Dass wir keine Reservierung für den Camp Ground hatten, versteht sich von selbst.
    Uns empfing damals am Hilltop ein Schild mit der Aufschrift ‘Absolutely no dayhikes’. Und als unten in Supai die Dame aus der Touristeninfo uns beim Versuch, vorbeizuschleichen erwischt hat, dachten wir – das war’s jetzt. Sie hat uns aber nach dem Eintreiben der Fee anstandslos durchgelassen.
    Es ist definitiv besser, wenn man es einrichten kann, unten zu übernachten. Wir waren damals sage und schreibe eine Stunde am Wasserfall, dann ging es wieder los. Fies bei der Wanderung ist natürlich auch, dass man erst absteigt und der steilste Aufstieg ganz am Schluss kommt.
    Wenn ihr nochmal eine ähnliche Herausforderung sucht: macht den Halft Dome als Dayhike. Da kommt man auch auf dem Zahnfleisch zurück. Aber es lohnt sich!

    Liebe Grüße
    Biene von alsnuff.de

  10. Hallo ihr zwei, vielen Dank für euren tollen Bericht. Ihr habt uns dazu ispiriert diesen wundervollen Ort zu besuchen. Dank eurer tollen Beschreibung waren wir gut vorbereitet und hatten eine super Zeit.Ich habe recht kurzfristig vier Wochen vor unserem usa Trip versucht eine Reservierung für den Campingplatz zu bekommen und hatte nach einer Woche tatsächlich Glück jemanden zu erreichen und sogar einen freien Platz zum Wunschtermin zu ergattern. Mein Tipp dazu ist, schon vor 9 Uhr anzurufen. Ich hatte leider meine email adresse falsch buchstabiert und als ich am nächsten Tag zur selben Zeit angerufen habe, hatte ich sofort jemanden erreicht.
    Vor drei Wochen konnten wir endlich diesen einzigartigen, wundervollen und zum Glück noch nicht überlaufen Ort besuchen und wollten kurz von unserer Erfahrung berichten. Wir sind gegen 21 Uhr am trailhead angekommen, haben dort im Auto geschlafen und sind um 5 Uhr morgens los. Bevor wir aber in den canyon absteigen konnten, wurden wir von einer netten, älteren Dame nach unserer Reservierung gefragt. Nachdem sie unseren Namen auf ihrer Liste gefunden hatte, durften wir starten. Wir wurden auch darauf hingewiesen, dass ein dayhike absolut verboten ist. Wir wurden sogar auf unserem Weg ins supai von einem berittenen indianer nach unserer Reservierung befragt. Auch er hatte eine Liste bei sich und laut seiner Aussage hätten wir ohne Reservierung umdrehen müssen. Ich kann euch nur von unserer Erfahrung berichten, aber ich würde es nicht riskieren. Sie sind dort anscheinend nun sehr streng, aber dadurch wird dieser Ort hoffent ich auch in Zukunft nicht zu überlaufen.
    Wir sind nach 3,5 Stunden am Campingplatz angekommen und hatten eine tolle Zeit. Zurück zum Auto brauchten wir ca 4 Stunden. Es empfiehlt sich wirklich nicht nach 7 Uhr morgens aufzubrechen, da der canyon ansonsten komplett in der sonne liegt und man nicht vergessen sollte, dass man ständig leicht bergauf gehen muss. Es ist natürlich anstrengend, aber es lohnt sich Wirklich und es ist ein einmaliges Erlebnis!
    Liebe grüße,
    Kathi

  11. Hallo Katrin,

    ich wollte mich nach meinem letzten Beitrag in dem ich über die erfolgreiche Reservierung des Campgrounds berichtet habe, nun nochmal melden. Seit 2 Tagen sind wir wieder in Deutschland. Vor exakt einer Woche waren wir in Supai und haben vom 5. auf den 6. September im Zelt genächtigt.
    Doch von Anfang an… 🙂
    Unsere letzte Nacht vor dem Hike haben wir in Seligman verbracht. Dies war dem geschuldet dass wir aus östlicher Richtung an den Canyon gefahren sind und nicht bis nach Kingman weiterfahren wollten um es am nächsten Morgen wieder zurückzufahren…und Peach Springs war uns zu teuer von den angebotenen Übernachtungsmöglichkeiten. Also eine Nacht in Seligman. Die Unterkünfte dort sind generell etwas älter, dafür preislich aber sehr günstig. Unsere Unterkunft war sauber und hat den Anspüchen in allen Belagen genüge getan. Die Tatsache dass dieses kleine Nest die reelle Vorlage für den Film CARS war haben wir dann auch schnell erfahren und fanden es wirklich toll dass wir hier gelandet sind.
    Über das Frühstück kann ich leider nichts berichten da wir uns schon um 06:00 Uhr morgens auf den Weg zum Hilltop gemacht haben.

    Nach ca. 1 1/2 Stunden waren wir schließlich am Parkplatz. Es empfielt sich die Geschwindigkeitsbegrenzungen einzuhalten. Es gab reichlich Kühe und auch Rehe für uns zu sehen. Und diese meistens nicht neben, sondern auf der Straße 🙂
    Wir sind dann gegen 7:45 Uhr morgens voller Energie und Vorfreude losmarschiert.

    Der erste, steilere Teil war gut machbar, zumal auch die Sonne erst noch am aufgehen war.
    Gegen 08:00Uhr kam uns der erste Mensch von unten entgegen und fragte uns mit deutlich gequältem Gesichtsausdruck ob es denn noch weit sei. Dies konnten wir zu seiner Freude verneinen und haben ihn gefragt wann er denn losgelaufen ist.
    Um 04:30Uhr ist er am Campground gestartet bei finsterer Nacht mit Stirnlampe um der Sonne zu entgehen.
    Ok…der Sonne konnte er entgehen, kaputt war er trotzdem 🙂
    Auf dem Weg nach unten folgten weitere Rückkehrer, von denen jeder gezeichnet war von den Strapazen des Aufstiegs.
    Also ging es weiter für uns…

    Irgendwann wichen die Steine dem Sand, was es leider wie schon von anderen berichtet nicht einfacher macht.
    In Summe kamen uns bis zum Dorf 4 Maultier/Esel,…was auch immer….Karavanen entgegen, vollgeladen mit Rucksäcken und anderem Zeugs. Falls man sich unterwegs nicht sicher ist noch auf dem richtigen Weg zu sein…..einfach dem Maultierkaka folgen 🙂
    Nach 3 Stunden waren wir am Dorf und ich heilfroh über eine kurze Pause, da die Sonne inzwischen doch sehr stark auf uns herabschien und sich das Gewicht des Rucksacks nun auch bemerkbar machte.
    Zelt, 2 Schlafsäcke, 2 Isomatten, 10Liter Wasser und Wechselklamotten wiegen dann doch irgendwann gefühlt immer mehr.
    Im Officebüro haben wir uns angemeldet und Gott sei Dank stand unser Name auch auf der Liste der Reservierungen für den Campground. Bis dato hatte ich keienerlei Bestätigung erhalten in irgendeiner Form. Zur Sicherheit hatte ich eine Kopie der Kreditkartenabrechnung eingesteckt,..war aber nicht nötig.

    45 Minuten später wurden wir dann aber auch für die Anstrengung belohnt. Die ersten Wasserfälle lagen vor uns.
    Das waren die Fifty Foot Falls. Im Prinzip kleinere Kalkterassen in denen angenehm kühles Wasser zum baden einlud. Diese münden dann in die Navajo Falls.
    Nächster Halt war dann der Campground selbst, welcher sich über mehrere hundert Meter erstreckt und meienr Meinung nach nur zur Hälfte gefüllt war, wenn überhaupt. Das fanden wir natürlich super. Wenig Menschen und große Auswahl an freien Plätzen.
    Also unser Zelt aufgebaut und gleich weiter zu den Havasu Falls.
    Es lohnt sich wirklich!!
    Auch hier ist es paradisich schhön und nicht zu sehr überlaufen von Menschen.

    Wir haben auch ein junges Paar aus Spanien kennengelernt. Die hatten es echt hingebracht sich 1 1/2 Wochen zuvor ein Platz in einer Lodge zu ergattern! Wir waren neidisch 🙂

    Unser letztes Ziel waren die Mooney Falls zu denen man nochmals 30-40 Minuten zu laufen hat.
    Hier wird es kritisch für Menschen mit Höhenangst. Anfänglich geht es noch, dann wird es aber immer irrer!
    Am Schluss hangelt man sich an Ketten, am Fels und über wackelige Holzleitern den Berg hinunter. Durch das Spritzwasser der Falls ist zudem sowohl Fels als auch die Ketten und die Leitern glitschig und rutschig.
    Aber auch hier wird man belohnt 🙂
    Ein wunderschöner Wasserfall mit herrlich, hellblauem, angenehm kühlem Wasser.
    Zurück am Campground haben wir uns noch für jeweils 12 Dollar eine Art “Indianer Sandwich” gegönnt.
    War kein kulinarisches Highlight aber in Anbetracht des Hungers dann doch sehr gut.
    Als wir im Zelt lagen ging es sehr schnell bis wir erschöpft eingeschalfen sind.

    Unser Wecker riss uns um 04:30 Uhr aus den Träumen, weil wir entschieden haben gegen 05:00 Uhr loslaufen zu wollen.
    Und ohne Taschenlampe macht es keinen Sinn. Es ist wirklich dunkel 🙂
    Als wir aus dem Dorf raus waren gegen 06:00Uhr ist aber auch die Taschenlampe dann nicht mehr nötig.

    Obwohl wir beim Aufstieg zu 95% in der Dämmerung und später im Schatten unterwegs waren zehrt das ganze doch körperlich an einem. Wo mir beim Abstieg noch 2 Liter Wasser gereicht hatten, waren bis zum Hilltop 4 Liter durch mich hindurchgeflossen.
    Wie ihr das an einem Tag gemacht habt entzieht sich meiner Vorstellungskraft 😀
    Ich bin mit Sicherheit kein Hochleistungssportler, aber auch nicht gerade ein untrainierter Mensch…es ist echt anstrengend!

    Es macht auch Sinn sich nicht wie wir 12 Liter Wasser mitzuschleppen nach unten, sondern lieber unten auf dem Campground sich die leeren Flaschen des Abstiegs wieder aufzufüllen. Da gibt es eine Quelle mit Trinkwasser und man kan sich so ein paar Kilo Gepäck nach unten sparen.

    Nach knapp über 4 Stunden (incl. 2x 5 min. Pause) waren wir wieder oben und sehr, sehr froh!

    Trotz der ganzen Anstrengung und auch den Schmerzen an Schultern, Füßen und Beinen kann ich jedem raten diesen magischen Ort zu besuchen! Es lohnt sich und ist definitv all dies Wert!

    Liebe Grüße Manuel

  12. Lieber Manuel, ganz ganz lieben Dank für deinen super ausführlichen Bericht! Das weckt echt Erinnerungen – bei mir ist es jetzt ziemlich genau ein Jahr her, dass ich dort war 🙂 Und holy shit, ich kann die Schmerzen immer noch fühlen…es ist mir bis heute ein absolutes Rätsel wie mein Körper das geschafft hat. Es ist schön zu lesen, dass bereits die halbe Strecke an einem Tag auch für andere Menschen ziemlich strapaziös ist und das komplette Ding an einem Tag zu machen eigentlich absolut unmachbar ist.
    Im Gegensatz zu uns habt ihr ja zum Glück alles richtig gemacht und habt so auch ein bisschen mehr von den Falls sehen können 😉 Auch dein Hinweis mit dem Wasser ist absolut richtig, man schleppt sich wirklich zu Tode, wenn man zu viel mitnimmt. Wir haben es unterwegs einfach im Fluss aufgefüllt, das ging gut.
    Inzwischen bin ich so weit, dass ich eine Wanderung zu den Havasu Falls trotz all der Strapazen nochmal in Angriff nehmen würde – dieses Mal allerdings wirklich nur mit Übernachtung. Es freut mich, dass ihr es tatsächlich gemacht habt und es für euch ein ebenso unvergessliches Erlebnis war!
    Alles Liebe, Katrin

  13. Ich weiß sehr gut wie du dich gefühlt hast. 2015 habe ich mit einem Freund das gleiche am Grand Canyon über den Bright Angel Trail gemacht. Ca. 15 km einfache Strecke. 3,5 h nach unten, dann ca 1 h Pause und knapp über 5 h wieder hoch. Wir waren danach tot. Das war das brutalste Erlebnis meines lebens. Ich bereue es nicht es gemacht zu haben. Aber würde es nicht noch mal tun. 😉

    1. Alex, mach mir keine Angst! Der Bright Angel Trail steht eigentlich auch noch auf meiner Liste, aber wenn ich das so lese, bekomme ich gerade etwas Muffensausen (was nicht bedeutet, dass ich es nicht trotzdem tun würde :p)

      1. Also ich fand es extrem. Der Grand Canyon ist ja sehr tief. Und das macht sich beim Weg bemerkbar. Es ist stellenweise sehr steil. Wobei der Bright Angel Trail noch der angenehmere ist. Ich weiß auch nicht was uns damals geritten hat.
        Wir sind im Mai wieder in den USA und machen wieder eine Tour durch den Südwesten. Die Havasa Falls stehen auf unserer Liste. Die Strecke schreckt halt schon ab. Aber was ich bisher recherchiert habe, ist es nicht ganz so steil auf dieser Strecke. Nur das erste Stück dann wird es weniger steil. Kannnst du das so bestätigen?

        1. Japp, das stimmt. Man geht ja nicht ganz runter in den Canyon, die Havasu Falls liegen quasi “auf halber Strecke”. Es ist alleine die Länge des Weges und die Bodenbeschaffenheit, die dem Körper so zusetzen. Das erste Stück von ca. 2km Länge hat es in sich – auf dem Weg nach unten ist das kein Problem, auf dem Weg nach oben wenn einem schon über 30km in den Knochen stecken, bringt es einen an die persönliche Grenze.

  14. 1 Jahr später: Die offizielle Seite sagt: “No day hiking permitted – all visits require at least a one night reservation made prior to arrival.” – Natürlich ist alles ausgebucht, nur über so Agenturen kommt man rein, zusammen mit 11 anderen Leuten. Für knapp 1500€ bei 4 Tagen und 3 Nächten. Was würdest du sagen, ist es das wert? Oder nimmt man das Geld und die Zeit lieber für andere Orte in der Gegend?

  15. Hi Katrin, bin eben beim Recherchieren auf deine Seite gestoßen. Ein dickes Kompliment! Viele gute Infos und Erzählungen, die mich beim Lesen deines Berichtes oft schmunzeln ließen. Ebenso die herrlichen Fotos… Eine Frage ist bei mir aufgetaucht: die Straße zum Parkplatz, wo der Havasupai trail beginnt, ist die auch mit einem Truckcamper gut befahrbar oder handelt es sich um eine gravelroad? Ich bin im nächsten September am GC unterwegs. So, jetzt werde ich hier mal weiter stöbern :)))
    Liebe Grüße, Britta

  16. Hallo!
    Nachdem ich jetzt einige Beiträge, Bilder und Videos der Havasu Falls und dem Tal gelesen habe, hab ich mich offensichtlich auch vom “Havasupai-Fieber” anstecken lassen. Also die Landschaft und vor allem der blaue Fluß und die Wasserfälle sind das Schönste, was ich jemals gesehen habe (leider vorerst mal nur auf Fotos und Videos). Und ich möchte dir, KATRIN, für deinen sehr ausführlichen, ehrlichen und detailreichen Bericht sehr danken, ich fand ihn sehr aufschlussreich und auch inspirierend. Und ich kann mir gut vorstellen, was das für eine körperliche Herausforderung gewesen sein muss, so einen Ausflug in nur einem Tag zu bewältigen.

    Leider muss ich sagen, schreckt mich dieser ganze Aufwand (Unbedingte Reservierungen im Voraus; Bereits monate zuvor ausgebucht usw., sowie Regelungen, ohne Reservierung nicht zum Fluss zu kommen, doch etwas ab).

    Ich hab jetzt kürzlich gelesen, dass der untere Teil (letzten 2-3 Kilometer) des Havasu Rivers zum Grand Canyon Nationalpark gehören und nicht zu den Havasupais. Meine Frage daher: Ist es nicht möglich, in diesem Bereich des Canyons zu übernachten, wenn das ganze Prozedere rund um das Havasupai Dorf so kompliziert ist? Kann man nicht mit einem “Tages Hike” hinunter gehen, sich den Fluß anschauen, flussabwärts Richtung “Colorado River” wandern, dort irgendwo übernachten und am nächsten Tag wieder zurückmaschieren? In einem anderen Post hab ich gelesen, dass viele Personen, welche eine “Rafting” Tour im Colorado machen, mit dem Boot bei der Einmündung des Havasu Rivers in den Colorado River halten, dort flußaufwärts gehen und irgendwann später wieder weiterfahren (soll auch eine sehr schöne Tour sein, auch wenn man vielleicht nicht ganz hinauf zu den schönsten Plätzen kommt (Mooney Falls, Havasu Falls,…)

  17. Hallo zusammen!

    Also nachdem ich (mit 12 Jahren) vor 17 Jahren mit meinem Vater im Canyon war, wollte ich bereits vor eurem Blog mit meiner Frau dieses Jahr wieder die Tour angehen. Wir haben damals 2 Übernachtungen auf dem Campingplatz gebucht (das ging damals noch ohne Voranmeldung…), um an einem Tag zum Campingplatz zu marschieren, am nächsten Tag zum Colorado River und wieder zurück zu gehen und am nächsten Tag wieder zum Hilltop zurück. Glaube das kostete damals vielleicht um die 70$, kann mich daran aber nicht mehr erinnern. Die Wanderung war auf jedenfall ein Highlight, deswegen wollte ich es dieses Jahr in unseren Trip mit einbinden.

    Nachdem ich mich nun ein wenig über die Geschichte informiert habe, kann ich nur noch den Kopf schütteln… Was ich da jetzt schon alles gelesen habe über das komplizierte Buchungsprozedere und dann auch noch die aktuellen Preise! Die verlangen allen ernstes 100$ pro Nacht und pro Person an Wochentagen (Wochenende noch teurer!)!!! Und man MUSS auch noch 3 Nächte buchen auch wenn man diese nicht braucht! D.h. schlappe 300$ pro Person!!!!!! Für einen CAMPINGPLATZ!!!!! Gehts noch???? Also tut mir leid aber ganz dicht sind die Indianer nicht mehr…. Aber es geht noch weiter… Selbst wenn man das Geld ausgeben möchte muss man seit Anfang Februar dieses Jahres Online buchen, was ja an und für sich praktisch ist, jedoch sind keinerlei Plätze mehr verfügbar für das ganze Jahr! Okay ich bin ein paar Wochen zu spät, aber für Supai? Wird das so überlaufen? Angeblich wären dort 350 Plätze vorhanden…. Nun gut allen Anschein nach ist auch eure Methode nun auch gänzlich verboten worden und somit kein Day-Hiking mehr erlaubt. Angeblich müsste man, wenn man erwischt werden würde, mehr als das doppelte an Strafe zahlen und vmtl. wieder auf direktem Wege umdrehen.

    Ganz ehrlich… die können mich mal! Sollen sie sich ihre stinkenden Plumpsklos sonst wo hinstecken!

    WELCOME TO SUPAI! The most expensive campsite in the world.

    PS: Das Wasser aus dem Fluss nach dem Dorf würde ich übrigens nicht trinken! Darin wird das Abwasser des Dorfes ungefiltert eingeleitet! 😉

  18. Hallo!
    Wie einfach war das Leben doch früher.Ich bin 1992 mit einem Freund vier Wochen mit einem Wohnmobil durch den Südwesten gefahren.
    Unter anderem auch zu diesem Wasserfall.Wir haben am Parkplatz übernachtet,sind nächsten Tag zeitig am Morgen runtergewandert und dann wieder
    rauf.Das das so extrem hart gewesen wäre ist mir nicht in Erinnerung.Wr haben uns auch nirgendwo angemeldet.Die einzigen Kosten waren 5-6 Dosen Bier für die Indianer.Nach deinen Schilderungen scheint ja das heute hoch kompliziert zu sein.
    Wie gesagt ohne Internet war das früher viel einfacher.
    LG Harry

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